Eine Rave-Legende somewhere at the River Im Interview: Marusha

Eine glückliche Mutter, eine äußerst bekannte Künstlerin und vor allem eine regide Geschäftsfrau: Marusha verkörpert all diese Rollen in sich. Nach der Babypause kehrte sie mit dem neuen Album „Heat“ und einen Engagement bei „Popstars“ zurück.

Eine glückliche Mutter, eine äußerst bekannte Künstlerin und vor allem eine regide Geschäftsfrau: Marusha verkörpert all diese Rollen in sich. Nach der Babypause kehrte sie mit dem neuen Album „Heat“ und einen Engagement bei „Popstars“ zurück. Nun können wir die Frau, die mit „Somewhere Over The Rainbow“-Cover 1994 die deutschen Charts regierte und danach den Tausendsassa gab, bei den Elbe Club Sounds am 5. Mai 2008 in Magdeburg erleben. Uns stand sie zuvor Rede und Antwort – auch über den Gegenwind, der sie seit Karrierebeginn begleitet.

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urbanite:

Die Arbeit bei Popstars, eine massiv umworbene Tour, Auftritte bei der Fußball-EM: Haben Sie keine Angst vor dem Ausverkauf von „Marusha“?

Marusha:

Eine solche Angst kenne ich nicht. Ich bin eine Geschäftsfrau, die das macht, was sie sich selbst aussucht und das schon seit 20 Jahren erfolgreich.

urbanite:

Ein großes deutsches Musikmagazin schrieb vor kurzem: „Techno ist wieder da!“ – Wie sieht das die Expertin?

Marusha:

Ach ja?! Vielleicht war ja das große deutsche Musikmagazin die letzten 10 Jahre im Urlaub?! Techno war nie weg!

urbanite:

Auf „Heat“ gibt es nur zwei Songs, die an Ihre musikalische Anfänge anknüpfen. Wie sehen Sie selbst ihre Entwicklung über die Jahre hinweg?

Marusha:

Ich habe mein Musikalphabet vergrößert seit den Anfängen und habe mir persönlich etwas mehr Abwechslung gegönnt. Das nennt man dann auch eine Entwicklung – das andere wäre eher Stillstand.

urbanite:

Viele Kritiker – aber auch Hörer – fanden, „Heat“ könne, als komplettes Album gesehen, nicht überzeugen. Wie nehmen Sie diese Kritik wahr und wie gehen Sie damit um?

Marusha:

Ich akzeptiere eines jeden Meinung. Wir leben in einer Demokratie; man kann nicht alle Menschen auf seiner Seite haben und ebenfalls, ist das auch nicht mein Motiv. Es ist für mich schon eine Freude, wenn man sich damit beschäftigt und es ist total in Ordnung, wenn man auch nur ein einziges Stück gut findet. Die Wahrscheinlichkeit, dass man ein komplettes Album gut findet, ist generell sehr klein. Ich habe mir schon oft Alben gekauft und mir haben maximal nur 3-4 Tracks gefallen. Für mich ist die Kritik nicht wirklich ungewöhnlich.

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urbanite:

Sie sind sozial sehr engagiert. Können Sie sich vorstellen, irgendwann die Musik ganz gegen den persönlichen Kampf für das Gute und Karitative einzutauschen?

Marusha:

Wieso nicht? Mein Weg ist noch ein langer und spannender. Ich habe einige Ideen, die ich – wie ich mich kenne – bestimmt einmal umsetzen werde. Gerade in Deutschland besteht ein großer Bedarf bei alten Menschen, an die nicht mehr gedacht wird – was mir in der Seele weh tut –, und bei vielen junge Menschen, die sozial so derartig am Existenzminimum leben, dass mir ganz schlecht wird! Da muss etwas getan werden.

urbanite:

Wie ist es für Sie nach Babypause und Studio- und Fernseharbeiten wieder Touren zu können?

Marusha

Ich freu mich drauf und mein Kind auch.

urbanite:

Wie sorgen Sie denn dabei für ein funktionsfähiges Mutter-Kind-Verhältnis?

Marusha:

Mit grenzenloser Liebe, Autorität, die dem Kind Sicherheit vermittelt und ganz viel Geduld und Zeit.