Es fehlten nur die Streusel auf der Sahne der Sahnecremetorte Jubiläumswochenende: SC DHfK unterliegt den Füchsen Berlin

Das letzte Saisonspiel des SC DHfK gegen Füchse Berlin wurde unter dem Motto „10 Jahre Handball für Leipzig“ ausgetragen.

© Karsten Mann

Das letzte Saisonspiel des SC DHfK gegen Füchse Berlin wurde unter dem Motto „10 Jahre Handball für Leipzig“ ausgetragen. Das Programm umfasste unter anderem ein Legendenspiel der grün-weißen Oberligamannschaft aus der Saison 2007/2008 gegen Kretzsche & Freunde am Freitag, ein großes Fanfest in der Arena am Samstag und ein tolles Beachhandballturnier in der Schladitzer Bucht am Sonntag. Aus dieser Sicht hätte ein Heimsieg der körperkulturellen Handballer gegen den Vereinsweltmeister der vergangenen zwei Jahre ganz gut gepasst. Doch die Gastgeber unterlagen den Berlinern in dem aktuellen Bundesligaspiel mit 28:32 (12:16) Toren.

Das Match zwischen den Sachsen und Preußen hätte aber auch anders ausgehen können. Denn die Gastgeber marschierten insbesondere im ersten Drittel des Spieles gegen den favorisierten Tabellenvierten vorneweg. Benjamin Meschke, Niclas Pieczkowski und Andreas Rojewski hatten den Aufsteiger der vergangenen Saison mehrmals in Führung geworfen. 4:3, 5:4, 6:5, 7:6, 8:7. Dann markierte der momentan sehr stark spielende Rojewski zwei weitere Wirkungstreffer zum zwischenzeitlichen 10:8. In diesem Augenblick hofften die meisten Handballfans in der rappelvollen Arena auf einen erneuten Heimsieg der Leipziger analog der letzten Saison. Da hatten die Sachsen die Preußen mit 25:23 geschlagen. Allerdings waren von den Grün-Weißen zu diesem Zeitpunkt schon etliche Chancen zu einem größeren Vorsprung vergeben worden – das sollte sich rächen.

Denn die Männer von Chefcoach Christian Prokop ließen weitere Gelegenheiten liegen. Besser: Silvio Heinevetter, der ehemalige Schüler aus dem Sportgymnasium in der Marschnerstraße, der inzwischen zum Weltklassetorhüter und einem der besten Berliner Füchse mutiert ist, hielt sensationell. „Heine machte den Unterschied“, bestätigte CCCP, der künftige Auswahltrainer des deutschen Handballbundes, nach dem Match. Er parierte unter anderem zwei Siebenmeter und mehrere Konter. So trafen auf der grün-weißen Seite nur noch Lukas Binder und Aivis Jurdzs. Auf der anderen Seite taute vor allem Petar Nenadic, der Torschützenkönig der letzten Bundesligasaison, auf. Der serbische Nationalspieler erzielte insgesamt acht Treffer. Prompt lautete der Halbzeitstand 12:16 aus sächsischer Sicht.

Der letzte, beinahe schon legendäre Biss fehlt

Bekanntlich hatten die körperkulturellen Handballer in der Vergangenheit schon größere Rückstände – dank der fantastischen Unterstützung der Fans – gedreht. Auch dieses Mal wurden die Spieler auf der Platte von den Rängen super unterstützt, auch dieses Mal konnten sie wieder den Rückstand verkürzen. Der scheidende Roman Becvar erzielte das 19:22. Aber am Samstag fehlte den Grün-Weißen nach den letzten schweren Spielen der letzte, beinahe schon legendäre Biss. Obendrein stellte Silvio Heinevetter, der frühere Leipziger im Berliner Kasten, seine hervorragende Ausbildung unter Beweis und verhinderte beinahe im Alleingang den möglichen Anschlusstreffer und Ausgleich. Fast folgerichtig „schaukelten“ die deutschen, jugoslawischen und skandinavischen Nationalspieler bei den Berlinern die Pausenführung über die Zeit.

Allerdings beeinträchtigte die vierte Heimniederlage das darauffolgende Fanfast mit der Verabschiedung von Roman Becvar, Christian Prokop, Marvin Sommer und Christoph Steinert (in alphabetischer Reihenfolge) kaum. Immerhin können die Sportler, die hauptamtlichen, die vielen ehrenamtlichen Unterstützer und Handballfans auf eine tolle Spielzeit mit einem hervorragenden achten Tabellenplatz zurückblicken, was dieser Mannschaft im vergangenen Sommer kein Experte zugetraut hatte. Es fehlten lediglich – wie Geschäftsführer Karsten Günther sagte – die Schokostreusel auf der Schlagsahne der doppelbödigen Sahnecremetorte.

Quelle: Leutzscher Welle