Kampf für das Recht auf Bildung Kürzungen an Leipziger Uni – Studenten setzen sich zur Wehr

Die Kürzungsmaßnahmen an der Universität Leipzig scheinen nicht abzureißen. Ein paar Studenten lassen sich das Sparen an der Bildung nicht weiter gefallen und erheben ihre Stimme.

Wie urbanite.net erst vor kurzem berichtete, sollen an der Universität Leipzig bis zum Jahr 2020 über 1.000 Stellen gestrichen werden. Auf der roten Liste des sächsischen Wissenschaftsministeriums befinden sich bis dato die Institute für Theaterwissenschaften und Archäologie. Sollte das Vorhaben durchgesetzt werden, können die betreffenden Studiengänge in Zukunft nicht mehr angeboten werden. Dies hätte zur Folge, dass die Uni Leipzig ihren Status als Volluniversität verliert. Weitere Stellenstreichungen sind am Institut für theoretische und physikalische Chemie geplant und seit Neuestem droht auch dem Institut für Pharmazie die Schließung.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut!“

© Katharina Horschke

Am Mittwoch, den 6. März 2014, setzten sich nun die Studierenden der betreffenden Fachrichtungen gegen die Kürzungsmaßnahmen zur Wehr. Den Ausgangspunkt für einen Demonstrationszug durch die Leipziger Innenstadt bildete die Enthüllung der Protestplakate am Krochhochhaus auf dem Augustusplatz. Mit empörten Ausrufen wie „Stoppt den Tod der Hochschulen!“ machten die Studenten und Studentinnen ihrem Ärger Luft. Viele der jungen Leute waren in historische Kostüme gekleidet und trugen Plakate mit der Aufschrift „Hier ruht die Volluni Leipzig“ oder „Ich kam. Ich sah. Ich kürzte“. 

Gemeinsam gegen die Kürzungspolitik

© Katharina Horschke

Die Studierenden der Archäologie, Pharmazie und Theaterwissenschaft haben sich inzwischen zusammengetan und gehen mit verschiedenen Maßnahmen gegen die Kürzungspolitik vor. Zu den regelmäßig stattfindenden Protestaktionen gehört unter  anderem die sogenannte „Stuhl-Performance“, die nicht ganz unbeabsichtigte Parallelen zu einem Sitzstreik aufweist. Darüber hinaus hat der Fachschaftsrat Archäologie ein Protestbüro eingerichtet, in welchem sich um jegliche Belange im Zusammenhang mit den Kürzungsvorhaben gekümmert wird. Eine Petition gegen die Schließung des betreffenden Instituts kann mittlerweile über 10.000 Unterschriften für sich verbuchen.

Wo führt das hin? 

Mit Recht fragen sich die Leipziger Studenten: Kann es für eine Stadt die richtige Lösung sein, gerade an der Bildung zu sparen? Und das, obwohl die Studierendenzahl in Leipzig jährlich immer weiter ansteigt. Sollten sich die Kürzungsmaßnahmen trotz aller empörter Stimmen durchsetzen, muss der Uni Leipzig ihr Titel als Volluni abgesprochen werden und die Bildungslandschaft wird so um einiges ärmer werden. Und nicht nur die Uni Leipzig ist betroffen – An Hochschulen in ganz Sachsen sind bis zum Jahr 2020 drastische Stellenkürzungen geplant.