Serie: Gastro-Test Gastro-Test: Kulinarische KulTour

Die diesmonatigen Testkandidaten verführten uns über den Tellerrand hinaus. Wir begaben uns auf die Fährte, um die kulturellen Hot Spots der Stadt einmal zu begutachten und vor allem zu genießen.

Die diesmonatigen Testkandidaten verführten uns über den Tellerrand hinaus. Wir begaben uns auf die Fährte, um die kulturellen Hot Spots der Stadt einmal zu begutachten und vor allem zu genießen. Denn selten fiel es uns nach dem Essen so schwer weiterzuziehen. So stelle man sich nun einen alten Reisebus vor, in den wir euch gerne einladen, Gast zu sein auf unserer kulinarischen KulTour durch Leipzig! Voilà: 

Testsieger: Eisengiesserei

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke:5/5
Ambiente: 5/5
Preis: 3/5

Das Glas ist noch immer Richtung Karl-Heine-Kanal gehoben! Bereits beim Betreten des Lokals fühlt man sich dem harmonischen Ambiente fügig: Eine Mischung aus schweren Eisenelementen und grobem Holz puzzelt sich mit gedämpften Licht und liebevoller Detailtreue zusammen. Der Preis entspricht zwar keiner Mensa-Kategorie, doch auch das Essen kann einem Kantinenruf nur von weitem winken und zog uns ebenfalls sofort in seinen Bann. In puncto Kultur: Dank dem Westwerk füllen regelmäßige Ausstellungen, Trödelmärkte, tanzbare Nächte, Kino und Co. auch Gelüste abseits des Gaumens.  

FAZIT: Die Eisengiesserei sprüht nur so vor Charme: Das liegt am tollen Essen, der freundlichen Bedienung, dem einzigartigen Ambiente – ja, und der Karl-Heine-Kanal tut sein Übriges.

P.S.: Das Gerangel um den Testsieger-Platz war eng und obwohl das Conne Island mehr Sterne sammeln konnte, so gab es leider Abzüge in puncto Service aka Freundlichkeit. Daher überholte die die Eisengiesserei trotz eines Sternes weniger.


Conne Island Café

© Carolin Schreier
Speisen & Getränke:5/5
Ambiente: 4/5
Preis: 5/5

Man hat das Conne Island ja bereits  als feste Connewitzer Instanz ins Herz geschlossen. Das Café begrüßt mit einer sich wöchentlich ändernden Speisekarte. Diese ist übersichtlich, doch jedes Gericht der Bestellung wert. Den Kategorien Suppe, vegan, vegetarisch, Fleisch und Dessert fehlt es nicht an Raffinesse! Was bestellt wird, schmeckt, macht definitiv satt und ist preislich mehr als angemessen. Die Musik im Hintergrund, der Kickertisch, dekorativ platzierte Sprüh-Dosen – wir fühlen uns wohl! Einzig die Bedienung schien einen mürrischen Tag zu haben. Zu Lachen gab es da auf jeden Fall nichts. In puncto Kultur: Regelmäßig werden Lesungen, Podiumsdiskussionen, Partys und Konzerte veranstaltet. Auch ist das Island  Zuhause für viele Rollen-, Dosen-, & Ballfreunde!

FAZIT: Wir sind Fan der Connewitzer Insel! Vielleicht wird das nächste Mal auch zurückgelächelt.


ConnSTANZE

© Carolin Schreier

Speisen & Getränke:4/5
Ambiente: 4/5
Preis: 3/5

Die ConnSTANZE befindet sich direkt auf dem Werk 2-Gelände. Robust-gemütlich lädt die Kiezkneipe zum Sitzen ein. Unsere Bedienung war so nett, dass wir sie am liebsten mit an unseren Tisch gezogen hätten. Wir bestellten Spinat St. Tibor (7,50€) und eine Pastinakensuppe (3,60€). Was letzterer an Gewürz fehlte, kompensierte unser Spinatgericht mit zu viel Bechamel Soße. In puncto Kultur: Das Werk 2 bietet neben dem Mad Flava, verschiedensten Werkstätten und Raum für Party vor allem Platz für Konzerte. 

FAZIT: Rustikal-gemütlich! Alles in allem: Lecker! Cheers!


Moritzbastei

© Carolin Schreier

Speisen & Getränke:3/5
Ambiente: 3/5
Preis: 4/5

Das Kellergewölbe der Moritzbastei hat schon seinen Charme, verliert diesen allerdings durch dekorative Beiläufigkeit. Der gute Preis der Speisen relativiert sich leider, da die Gerichte nur mit einer mittelmäßigen Kantinen-Qualität überzeugen. Da ist die Wahl eines Bieres oder eines (ganz tollen) Milch-Shakes (3,30€) eher zu empfehlen. In puncto Kultur: Neben gängiger Studenten-Partys gibt’s in der MB natürlich auch Konzerte, Kino, Theater, Ausstellungen und „Riskier dein Bier“. 

FAZIT: Letztlich ist die MB eher Kultur- anstatt Dinier-Ort. 


Kulturkaffee Plan B

Speisen & Getränke:4/5
Ambiente: 4/5
Preis: 4/5

Wir finden ja, dass „Plan B“ ein Understatement ist, denn das Plan B hat auf jeden Fall Plan-A-Potenzial. Die kleine Bühne inmitten des Cafés zaubert sofort eine wohlige Atmosphäre. Es gibt eine feine Getränkeauswahl und ein paar Häppchen. Flammkuchen (6,30€) und Kartoffelspalten (3,90€) erfreuen unseren Geschmack. Locker-leger fühlt man sich zwischen Bühne, Buch und Bohnen sehr wohl. In puncto Kultur: Mal wird es jazzig, mal wird gelesen, mitunter released und oft ist die Lesebühne Schkeuditzer Kreuz zu Besuch. 

FAZIT: Hier gibt‘s den Kaffee mit einem ordentlichen Schuss Kultur.


Telegraph

© Carolin Schreier

Speisen & Getränke:4/5
Ambiente: 4/5
Preis: 3/5

Der Preis eher gehoben, die Speisen aber stets solide. Da knackt übrigens auch der Punkt: Alles ist gut, aber es könnte ein wenig mehr an Besonderheit überspritzen. Klassisch-gemütlich kann man die Stunden mit dem Lesen verschiedenster Magazine schmücken und sogar Zigarren bestellen. In puncto Kultur: Die schönen Wände bieten Platz für Lesungen, Konzerte & Themenabende. 

FAZIT: „Hier i(s)st man informiert.“