Weltenbummler und Volksmusiker LaBrassBanda im Täubchenthal: Lieber Kühe als Mediengedöns

Beißende Fans, Weltreisen und Mediengetümmel – LaBrassBanda haben in jüngster Vergangenheit einiges erlebt. urbanite präsentiert das Quintett am 2. September 2017 im Täubchenthal.

© Atelier Poschauko/Stefan Bausewein

Beißende Fans, Weltreisen und wildes Mediengetümmel – LaBrassBanda haben in jüngster Vergangenheit einiges erlebt. Im Herbst kommen die mittlerweile auch international bekannten „Volksmusiker“ für mehr Abenteuer nach Leipzig und Dresden.

Unschwer zu erkennen ist die siebenköpfige Band an ihrem bunten Musikgenremix aus Ska-, Punk- und Blasmusik sowie ihrem Auftritt in Lederhose und barfuß. Obwohl unter den Mitgliedern klar bairisch „gewaaft“ wird, wurde LaBrassBanda auch für den Eurovision Song Contest vorgeschlagen – verloren jedoch knapp gegen Sängerin Cascada. Den fünf Jungs war das aber gar nicht mal so unrecht: „Wir hätten da schon Bock drauf gehabt, denn man lernt ja viele internationale Künstler kennen, wenn man an einem solchen Wettbewerb teilnimmt“, erzählt Leadsänger Stefan Dettl, „aber auf das ganze Mediengedöns hatten wir keinen Bock, das ist unecht und gestellt.“

Echt und ungestellt hingegen ist die Musik von LaBrassBanda. „Wenn wir auf der Bühne sind, explodiert unsere Musik geradezu. Damit wir in Ruhe etwas aufnehmen konnten, sind wir in den Kuhstall gegangen. Da mussten wir leise genug sein, um die Tiere nicht zu erschrecken“, berichtet Stefan. Heraus kam das Unplugged-Album „Khia Royal“.

Nach einer Weltreise und dem letzten urbanite-Interview präsentiert das fröhliche Gespann nun sein neues Album „Around the World“ auf Deutschlandtournee. Im Gepäck sind noch viele Erinnerungen aus ihrem gerade zurückliegenden Trip. Besonders beeindruckt hat die Jungs der Motorradverkehr in Vietnam und die Sauberkeit in Tokio. „Da gibt es keine Mülleimer“, staunt Stefan, „die nehmen ihren Müll mit nach Hause und entsorgen ihn dort. Unglaublich, wie sauber es dort ist!“ 

Zum in-die-Nase-Beißen-gut

Auch auf ihren Konzerten rund um die Welt hatten LaBrassBanda das eine oder andere verwunderliche Erlebnis auf der Bühne. „In Dänemark haben wir vor 600 Dänen in einem kleinen Club gespielt. Auf einmal springt ein Däne auf die Bühne und beißt mir in die Nase. Ganz leicht – aber es war halt überraschend. Ich stand einfach da und hatte auch ein bisschen Angst. Als ich zur Security runterschaute, erklärten sie mir, das sei ein Ritual: Wenn einem jemand besonders gefällt, dann beißt man ihm in die Nase. 

Und das Schönste war gerade erst vor ein paar Wochen in Brasilien, als eine 87-jährige Oma bei unserem Konzert war. Sie ist mit uns auf die Bühne und hat Samba getanzt. Das war echt fantastisch.“

LaBrassBanda haben Bock auf Sachsen

Außer ein paar Müllentsorgungstipps und verrückten Erinnerungen nehmen LaBrassBanda auch noch eine große Portion Selbstbewusstsein mit von ihrer Reise. „Man traut sich, auch mal nach Skandinavien zu fahren und ein paar Konzerte zu machen, denn das steht in der Planung für nächstes Jahr.“

Auf die Konzertbesucher in Leipzig und Dresden freuen sich die Bayern besonders: „Bei den letzten Konzerten haben die Leute sofort angefangen, sich zu bewegen, mitzutanzen und mitzusingen. Das ist in Deutschland nicht so üblich.“ Wir wünschen ihnen auch die eine oder andere heißblütige Großmutter auf der Bühne. 

Infos: Am 2. September 2017 spielen LaBrassBanda im Täubchenthal. Tickets gibt es u.a. bei eventim. Wer sie verpasst, hat die Möglichkeit, die Jungs auch noch am 1. November 2017 im Alten Schlachthof in Dresden zu sehen.