„Punk – alles andere macht keinen Sinn!“ Leipziger Bands im Fokus: Barbie In The Garbage

Von „Barbie In The Garbage“ erfahren wir, was eine Arsch-Band ist, warum Songwriting lebensgefährlich sein kann und die soziale Chemie am wichtigsten ist.

© A. Kretzschmar
„Barbie In The Garbage“ ist nicht nur das Produkt von unkonventioneller Kreativität gepaart mit unzähligen Klicks auf den Bandnamengenerator, sondern auch eine von Leipzigs sympathischsten Neu-Bands. Von den geflüchteten Thüringern Anja (Bass, Voc), Micha (Git, Voc) und Stefan (Dr) erfahren wir, was eine Arsch-Band ist, warum Songwriting lebensgefährlich sein kann und die soziale Chemie am wichtigsten ist.

Am Anfang stand die Liebe zur Musik und ein ambitionierter Facebook-Aufruf: „Wir, unglaublich gutaussehend und talentiert, suchen Dich als Schlagzeuger.“ Stefan insistiert: „Ich wusste ja nicht, dass das spaßig gemeint war!“ Dann ab auf ein Kaltgetränk ins Flowerpower und voilà: Das Trio Infernale ist perfekt.

„Es war uns wichtig, dass es menschlich passt. Wenn man nicht ganz der Vollhorst an seinem Instrument ist, kann man alles lernen, aber niemand will zur Probe kommen und denken ‚Der geht gar nicht!‘“, erklärt Stefan. Bei so viel Harmonie war die musikalische Ausrichtung auch schnell gefunden, wie Micha beschreibt: „Es war klar: Punkrock – alles andere macht keinen Sinn! Punk ist ehrlich, direkt und in die Fresse und wir sind alle damit aufgewachsen.“ 

Wiedererkennungswert anstatt Akkord-Geschrammel

Natürlich waren die Vorstellungen aber noch etwas differenzierter: „Wenn ich mir andere Punkbands angucke, hast du viel Akkord-Geschrammel. Ich wollte diesmal aber etwas machen, das mehr Wiedererkennungswert hat. Es ist halt interessanter, Riffs zu spielen, als einfach ein A und dann ein D.“ 

Nun fehlen also nur noch ein paar griffige Texte und Gesangsmelodien. Anja verrät uns ihren Ort der Inspiration: „Ich singe meine Ideen immer in mein Handy, meistens beim Autofahren.“ „Sie hat schon Voicemailverbot hinterm Steuer … und hält sich nicht dran“, ergänzt Stefan und fügt hinzu: „Aber bei uns ist es nicht wie bei Dieter Bohlen, wo man die und die Schrauben dreht, um gut anzukommen. Wir machen einfach das, was uns Spaß macht, und das kommt zufällig gut an.“

Leipzig ist gerade im Aufbruch

Und das tut es offensichtlich. Seit weniger als einem Jahr sind die drei erst präsent und haben schon einem Großteil Leipzigs eingeheizt. „Leipzig ist halt gerade im Aufbruch, du siehst ja, wie viele Gigs wir haben und jeder ist gut, das hab ich noch nie erlebt!“ 

Ihre Feuertaufe haben die Wahlleipziger gleich mal als Support für „The Noise“ aus New York absolviert – und Eindruck hinterlassen. Für nächstes Jahr ist eine Kooperation schon im Sack. Bei so viel Action sollte die Band-Chemie passen. „Wir nehmen uns wirklich viel Zeit, um Sachen zu besprechen. Emotionalität und Ausstrahlung, das kannst du auch auf der Bühne nur bringen, wenn du dich wirklich gut verstehst!“ Abschließend teilt Micha noch seine musikphilosophischen Überlegungen mit uns: „Es gibt zwei Arten von Bands: welche fürs Herz und Bands für den Arsch, also zum Tanzen. Wir sind eine Arsch-Band!

Info: Zu Punk‘n‘Roll mitwackeln könnt ihr am 27. Januar 2017 im Café Manfred, am 16. Juni 2017 im 4Rooms und am 1. Juli 2017 beim Hippie Yeah Festival // Mehr Infos gibt‘s auf www.bitg-band.com