Harmonie auf ganzer Notenlinie Leipziger Bands im Fokus: Quintense

Wer braucht schon Instrumente?

Wer braucht schon Instrumente? Das fünfköpfige A-cappella-Gespann Quintense aus Leipzig singt nicht nur, sondern bringt auch die Bassline und Co. aus der eigenen Kehle hervor. Wir haben uns mit Katrin und Carsten über finnische Saunas und Gänsehautmomente unterhalten und präsentieren euch hier die Quintessenz von Quintense.

© MF Photography

Zusammengefunden haben sich die fünf Bandmitglieder Martin, Jonas, Katrin, Carsten und Sabrina quasi in den „Kinderschuhen“, besser gesagt in der Hochschule für Musik Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Während einer Prüfung in der gemeinsamen Studienrichtung „Schulmusik“ wollte es der Zufall, dass zumindest vier der fünf Bandmitglieder in spe zusammen im Ensemble sangen. „Wir probten in den Fluren unserer Hochschule, der Gesang hallte durch die Gänge“, beschreibt es Katrin verträumt , „da kam die Idee auf, eine A-Cappella-Band zu gründen!“ A cappella, das bedeutet grob gesagt, ein Vokalensemble, das ohne oder mit minimaler Instrumentalbegleitung auftritt. Sprich: Die Sänger und Sängerinnen imitieren die Instrumente teilweise oder ganz mit ihren Stimmen selbst. Nachzügler Martin stieß ein wenig später hinzu und machte das Quartett zum Quintett komplett. Nach den ersten Wettbewerben hatten die Fünf sich einen Namen gemacht und viele Auftritte folgten.

Schwitzen für die Kreativität

Einer führte zum Beispiel ins winterkalte Finnland. In einer kleinen Airbnb-Wohnung in Tampere hat dann nicht nur die finnische Sauna das Quintett zusammengeschweißt. Einen Schlüsselmoment für die Karriere von Quintense beschreibt Katrin so: „Wir standen während des Wettbewerbs auf der Bühne und der letzte Song vor der Entscheidung war ,My heart with you’ von The Rescues. Während des Songs waren wir alle voll und ganz da. Emotional alle durch dieselbe Sache verbunden. Das war magisch!“ Den Wettbewerb gewannen sie wider jeder Erwartung. Weitere Auftritte und Wettbewerbe, u.a. in Graz, folgten. „Unsere Band ist ein fließendes Gebilde“, umschreibt es Carsten mystisch, „Manchmal geben wir Gas, manchmal treten wir auf die Bremse. Immerhin studieren wir alle noch nebenbei!“ Zwei Stunden Organisation und drei Stunden Probe sind für jede Woche anberaumt. Und dann kommen noch die Auftritte am Wochenende. Für das nächste Jahr haben sich die fünf Goldkehlen ein neues Programm erdacht. Ein Programm ist sozusagen die Playlist an Songs für einen etwa eineinhalb bis zweistündigen Abend. Und was erwartet uns? „Das können wir leider selber noch nicht genau in Worte packen“, spannt Carsten auf die Folter. Eigene Songs sollen irgendwann verfasst werden und einige Coversongs stehen noch auf Wunschliste.

Demokratische Liedauswahl

Für gewöhnlich setzen sich die fünf Mitglieder der Band zusammen und bewerten Liedvorschläge nach einem fairen Punktesystem. Dann wird der Song ordentlich auseinander genommen und auf Quintense-Art wieder zusammengesetzt. Martin kümmert sich um den Bass, Jonas ist die Bariton-Stimme und Beatboxer, Carsten übernimmt den Tenor, Katrin die Alt-Stimme und Sabrina Sopran. Das Geheimrezept: „Wir harmonieren nicht nur menschlich, sondern auch stimmlich sehr gut miteinander“, schmunzelt Katrin. Ihre erste EP finanzierten die fünf Freunde über Crowdfunding und wurden mehr als positiv überrascht. Ab Herbst wird dann intensiv am neuen Programm geprobt. Dazu geht es wieder ab in den Norden, denn die Sänger haben sich dort wieder eine Hütte in Dänemark gemietet, um an Ideen und Songs zu arbeiten. Vielleicht hilft ja dann wieder die ein oder andere Saunasitzung!

Weitere Informationen unter www.quintense.de