Rettung für die Samtpfoten? Leipziger Zoo macht sich gemeinsam mit WWF stark für Leoparden

Gemeinsam mit dem WWF (World Wide Fund For Nature) gründet der Zoo Leipzig das „Team Leopard Leipzig“ – ein Projekt, das die Leoparden in ihrem natürlichen Lebensraum und auch im Zoo unterstützen soll. 

Neues Zuhause für die Schneeleoparden im Zoo Leipzig

Im März 2016 wurde im Leipziger Zoo der Grundstein für das neue Schneeleoparden-Gehege gelegt. In einer Himalaya-Landschaft mit Felswänden, Steinformationen und Höhlen sollen sich die Raubkatzen ab Sommer nächsten Jahres neben dem „Gondwanaland“ völlig heimisch fühlen. Geplant ist ein Bereich, der neben den Leoparden auch rote Pandas und Vögel aus der Region Asiens in einer Freiflugvoliere beherbergt. Typische kulturelle Elemente wie Gebetsfahnen, Steinhaufen oder ein nepalesisches Steinhaus, aus dem man sowohl die Vögel als auch die Schneeleoparden beobachten kann, sollen den Besucher in die Landschaft mitnehmen, betont Zoodirektor Prof. Dr. Jörg Junhold.

© Sophia Spiller

Der Zoo investiert 4 Mio. Euro in das Projekt, denn damit sollen die Lebensbedingungen der Schneeleoparden verbessert werden.  

Ein Team zur Rettung der Leoparden

Nicht nur mit diesem neuen Gehege will der Zoo die Leoparden unterstützen, sondern auch eine Kooperation mit dem WWF soll die bedrohliche Situation der Raubkatzen verbessern. Denn in ihrem natürlichen Lebensraum leben weniger als 100 Amurleoparden (vom Aussterben bedroht) und nur noch wenige tausend Schneeleoparden (hochgefährdet). Viele der Tiere sind von Wilderei, Waldbränden, Straßenbau und Fallen betroffen. Deshalb wurde am 8. August 2016, pünktlich zum Weltkatzentag, das „Team Leopard Leipzig“ gegründet. Dies ist eine Kooperation zwischen dem WWF Deutschland und Russland, der Weltnaturschutzunion IUCN und dem Zoo Leipzig. Durch dieses Projekt soll in den Regionen des zentral- und südasiatischen Hochgebirges und dem Dreiländereck Russland-China-Nordkorea Aufklärungsarbeit geleistet werden. Außerdem werden Zucht- und Auswilderungsstationen für Amurleoparden eingerichtet, um langfristig den Bestand der freilebenden Tiere in Asien erhöhen zu können.

© Sophia Spiller

Stefanie Lang, Leiterin der Artenschutzprojekte Asien des WWF erklärt, es sei sehr wichtig, einen Pool aus möglichst stabilen und gesunden, aber vor allem vielfältigen Genen bei der Zucht zu verwenden, um die Population zu stärken und genetische Schwächen zu vermeiden. Auch der Zoo Leipzig will bei hohen Zuchtergebnissen erste Auswilderungen ab 2019 starten. Ein erster kleiner Erfolg konnte schon verzeichnet werden: am 11. Juli 2016 wurde zum ersten Mal im Zoo Leipzig ein Amurleopard geboren.

Die Zusammenarbeit zwischen dem WWF und dem Zoo Leipzig soll dem Artensterben entgegenwirken und die Menschen auch für das Thema sensibilisieren. Nur so kann man gewährleisten, dass auch weitere Generationen die biologische Vielfalt der Leoparden erleben können.

Wie könnt ihr helfen?

Für einen Beitrag von monatlich 7 Euro könnt ihr eine Fördermitgliedschaft für das „Team Leopard Leipzig“ erwerben und somit die Großkatze vor dem Aussterben bewahren. Als Dank erhaltet ihr unter anderem einen 20-Euro-Gutschein für den Zoo, eine Urkunde, die Zoo- und WWF-Magazine per Post und stets aktuelle Informationen zum Projekt.