50 Freunde Sollt Ihr Sein Dieses Jahr soll der Aufstieg gelingen.

Nein, so richtig amerikanisches Ambiente findet man nicht in Grünau, auf dem Trainingsplatz der Leipzig Lions. Dafür stehen zu viele hübsch herausgeputzte Plattenbauten rund um den Platz an der Mannheimer Straße.

Nein, so richtig amerikanisches Ambiente findet man nicht in Grünau, auf dem Trainingsplatz der Leipzig Lions. Dafür stehen zu viele hübsch herausgeputzte Plattenbauten rund um den Platz an der Mannheimer Straße. Aber sobald man näher kommt, fühlt man sich in den ein oder anderen Highscool-Kinofilm versetzt. Bildhübsche Frauen werfen ihre Püschel durch die Weltgeschichte, während auf dem Platz muskelbepackte Kicker ihre Körper in Rekordgeschwindigkeit aneinander schmeißen.

© Leipzig Lions
Football hat nur zwei wichtige Regeln Wenn man dann Charles Law gegenüber steht, ist die Eindruck vollkommen: Law ist Coach der Running Backs der Leipzig Lions und stammt, wie sollte es anders sein, aus Kalifornien. Malibu um genauer zu sein. In ihm trifft man einen entspannten Gesprächspartner, wenn es um seinen Sport geht. „Herr Law, ist denn American Football mit seinen vielen Regel nicht zu kompliziert für die Deutschen?“ Obwohl Law ein recht gutes Deutsch spricht, antwortet er in Englisch. Es gebe nur zwei Regeln: “ If someone else has the ball, kill him. If you have the ball, RUN!“.
 
Die Idee von ein paar Leipziger Jungs „Am Anfang, im Jahre 1992 war das Projekt eine Idee von ein paar Jungs um den heutigen Vereinspräsidenten Edgar Schleinitz. Heute hat der Verein 270 Mitglieder, bis zu 500 Zuschauer schauen sich die Spiele an. Die Mannschaft, die seit zehn Jahren in der Regionalliga spielt, besteht fast ausschließlich aus Deutschen. Und viele Leipziger stehen in den Reihen der Löwen. Mittlerweile stehen drei ehemalige Lions in den Reihen der deutschen Football-Nationalmannschaft. „Darauf sind wir natürlich sehr stolz“, sagt Pressesprecherin Britta Naujoks.
 
In diesem Jahr zählt nur der Aufstieg In diesem Jahr soll es nur ein Ziel geben: Den Aufstieg. Das Team sieht sich gut gerüstet, der Hauptkonkurrent kommt aus Berlin. „Warum steigen die Löwen auf, Herr Law?“ „Weil wir erfahrene Spieler haben und weil wir ein Superteam sind!“ Wo beim Fußball von den berühmten 11 Freunden die Rede ist, sind es bei den Leipzig Lions um die 50. „Das ist nicht nur so ein Spruch, alle Vereinsmitglieder sind eine große Familie!“
 
„Man wird mit offenen Armen empfangen“ Zu der gehört seit kurzem auch Steffen Wöhlcke, ein Running Back, der aus Lübeck nach Leipzig gewechselt ist. „Warum spielen Sie Football, Herr Wöhlcke?“ „Ich habe früher Fußball gespielt, da haben wir aber immer nur verloren. Meine Mutter gab mir den Tipp, zum Football zu gehen, weil ein Sohn einer Kollegin da mitmachte. Dort bin ich hängen geblieben.“ Überhaupt sei die Atmossphäre eine andere als beim Fußball. „Man wird überall mit offenen Armen empfangen. Das gilt auch für Leipzig.“
 
Es gibt für jeden einen Job im Team „Warum sollte man als Jugendlicher Football spielen?“ „Wir nehmen einfach jeden auf, der Interesse hat. Egal ob groß, klein, dünn oder dick: In einem Football-Team gibt es für jeden einen Job!“ Das sagt Headcoach Carsten Kunz. es sei durchaus schwierig. „Jeder, der Lust hat, soll sich einfach auf unseren Internetseiten informieren und vorbeikommen“, sagt Thomas Nowicki, Vizeabteilungsleiter Football. In der Probezeit kann man sich die Schutzausrüstung vom Verein kostenlos leihen, danach wird dafür eine geringe Gebühr fällig.
 
Ein Ereignis für die ganze Familie „Warum sollte man zu den Spielen kommen?“ „Es ist wie in Amerika, ein Ereignis für die ganze Familie, man kann sich das Spiel anschauen, ein bisschen grillen und nette Leute treffen“, sagt Britta Naujoks. Auch die Cheerleader bieten ein kultiges Rahmenprogramm. Die Mädels sind sehr erfolgreich, konnten sich sogar schon über eine sächsische Meisterschaft freuen. Ein Sport für echte Männer „Und warum sollte man nicht lieber zum Fußball gehen?“ „Soccer ist ein Mädchensport!“, sagt Charles Law, ehe er auf den Trainingsplatz geht.