Im Herzen Plagwitzer Made in Leipzig: Konsum Leipzig eG

Das Leipziger Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 135-jähriges Bestehen. Wir sagen Happy Birthday!

Seit April 2019 befindet sich im Westwerk auf der Karl-Heine-Straße das jüngste Mitglied der Konsum-Familie: Am 11. April wurde hier die neue Filiale anlässlich des 135. Geburtstages der Konsum Leipzig eG feierlich eröffnet und liegt damit nur wenige Meter von der ersten „Warenabgabestelle“ des Lebensmittelhändlers entfernt. Nun ist der neue Konsum im Westwerk aber nicht nur eine Rückkehr zu seinen Ursprüngen im Leipziger Westen, sondern zeigt mit moderner Gestaltung und regionalen Produkten den starken Willen zur (Wieder-)Eingliederung ins Szene-Viertel Plagwitz.

© Roman Walczyna / Konsum Leipzig

Das Leipziger Urgestein betreibt mittlerweile 60 Filialen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und exklusiv in Leipzig zudem einen Lieferdienst, der erst in diesem Februar auf den neusten Stand gebracht wurde und über die Konsum-Leipzig-Website abgerufen werden kann. Die Konsum Leipzig eG lebt das, was man eine moderne Interpretation einer Genossenschaft nennen könnte, in der heutzutage vor allem Begriffe wie Digitalisierung und Innovation eine tragende Rolle spielen; und natürlich auch die Frage: Was will der Kunde?

© Jonny Arnold
Anlässlich des 135-jährigen Unternehmensbestehens wurde am 11. April nun ein weiterer Konsum im Leipziger Westwerk eröffnet, der sich vor allem auf Frische, Regionalität und Convenience fokussiert. Neben Produkten u.a. von Leipzigs erster Ölmühle Leipspeis oder dem Getränkehersteller Lipz findet sich also auch ein breites Angebot verzehrfertiger Produkte im Sortiment. Der Neuankömmling fügt sich dabei ganz behutsam in die heiligen Hallen des Westwerks ein – so blieb bspw. das industrielle Flair durch die geklinkerten Originalwände erhalten und auch die Mitmieter des Westwerks wurden in das Projekt einbezogen. Außen und innen zieren Werke des ansässigen Graffitikünstlers Peter Freund die Filiale; und Wolf Konrad Roscher, Inhaber eines Ateliers für Interieur auf dem Gelände, lieferte acht aufwendig restaurierte Originalleuchten. Das Westwerk ist und bleibt eben ein Kunstquartier und Kulturzentrum für Jedermann, in dessen Räumlichkeiten man von Sport- und Weiterbildungsangeboten über Kunst- und Musikveranstaltungen bis hin zu Gastronomiebetrieben alles findet. Und nun eben auch einen waschechten Leipziger Lebensmittelhändler.

Mit dem neuen Supermarkt in Leipzig West, nur wenige Meter entfernt vom Verwaltungssitz der Konsumzentrale und der ersten „Warenabgabestelle“, zieht es das Unternehmen zurück zu seinen Wurzeln. Allerdings geht es gleichzeitig weg vom verstaubten Image einer Genossenschaft und setzt u.a. mit klimafreundlicher Kühltechnik, smarten Bezahlmethoden und holografischen Leuchtelementen auch ein Statement in Richtung Zukunft.

© Roman Walczyna / Konsum Leipzig
Mit der Eröffnung einher ging ein wildes Wechselspiel aus Alt und Neu, Erhalt und Wandel, sich treu bleiben und trotzdem verändern – so blieb auch Empörung gegenüber dem vermeintlichen „Eindringling“ in den Szene-Stadtteil nicht aus. Inzwischen haben aber weitere Mitmieter des Westwerks ebenso wie „weniger Betroffene“ deutlich gemacht, dass Veränderung nicht immer gleich Verlust, sondern eben auch Bereicherung und Weiterentwicklung bedeuten kann. Und stehen bleiben sollte niemand wollen – außer natürlich, um eines der beliebten Fotos vom wunderschönen Westwerk zu machen oder noch besser: schließlich einzutreten in eine kreative Konsum-Oase des Leipziger Westens.

Für das Jubiläumsjahr 2019 sind noch weitere Aktionen geplant; so ein großes Mitarbeiterfest am 12. Mai im Zoo Leipzig, eine Jubiläumstour durch alle Konsum-Filialen im Juni und Juli, die erste Filialeröffnung in Halle im August oder das Westfest am 8. September in der Konsumzentrale. 

www.konsum-leipzig.de

UPDATE vom 13.06.2020 // In unserem „Best of Made in Leipzig“ der Support Your Leipzig-Sonderausgabe vom Juni 2020 haben wir bei einigen Leipziger Unternehmen nachgefragt, wie es sich seit unserem letzten Besuch für sie entwickelt hat und wie es ihnen in der aktuellen Situation ergeht. Auch Anja Malek von der Marketingkommunikation der Konsum eG stand uns Rede und Antwort: 

Ein Jahr Konsum im Westwerk. Wie läuft’s auf der Karl-Heine-Straße? 

© Foto KoLa: Anika Dollmeyer
Unsere Filiale im Westwerk wird von den Kunden sehr gut angenommen. Vom Schüler bis zum Rentner, vom Schlipsträger bis zum Punker, von der Familie bis zur Studenten-WG versorgen wir eine sehr bunte Klientel. Mit einem hohen Anteil an lokalen und regionalen Produkten, der sich durch alle Warengruppen zieht, sowie einem umfangreichen Frischeangebot gelingt es uns sehr gut, die Plagwitzer zu begeistern. Zum Beispiel ist unsere Frischetheke am Eingang mit einem Angebot an kalten und warmen Snacks und Speisen beliebt. Zudem reagieren wir intensiv auf Kundenwünsche – so wurde im Westwerk das Sortiment an vegetarischen Produkten stark vergrößert. Die Filiale ist bereits jetzt ein Teil von Plagwitz geworden, darüber sind wir sehr froh.

Corona: Wie hat Konsum selbst die Auswirkungen zu spüren bekommen und wie darauf reagiert? 

Mit Rückblick auf die vergangenen Wochen können wir sagen, dass wir bisher gut durch die Coronakrise gekommen sind. Wir hatten im Unternehmen bereits Anfang März einen Krisenstab eingesetzt, so dass wir sehr frühzeitig die richtigen Maßnahmen und Aktivitäten ergreifen konnten. So haben wir in unseren Filialen verstärkt Personal an den Eingangstüren eingesetzt, die die Einkaufskörbe desinfiziert haben und den Kundenstrom in den Märkten beobachtet haben, und wir haben Plexiglasscheiben an den Kassen und Frischetheken angebracht.

In den ersten Wochen hat uns die enorm gestiegene Nachfrage nach Artikeln wie Nudeln, Toilettenpapier, Hefe oder Konserven sehr gefordert, was teilweise zu leeren Regalen führte, doch inzwischen hat sich die Situation wieder normalisiert.

Besonders stolz sind wir auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diese Zeit wirklich großartig gemeistert haben. Trotz teilweise schwieriger Bedingungen haben sie Herausragendes geleistet. Als Dankeschön für diese Leistungen hat sich das Unternehmen übrigens etwas Besonderes einfallen lassen. Konsum Leipzig hat die Patenschaft für 1000 Bienen übernommen – dabei steht jedes fleißige Bienchen für einen unserer Mitarbeiter. Und so erhielt jeder unserer Kolleginnen und Kollegen eine Urkunde über die Patenschaft für eine Biene. Zusätzlich hat Konsum Leipzig das Engagement seiner Mitarbeiter mit einer Corona Sonderzahlung honoriert.

Gerade ist die tolle Kooperation mit der KoLa angelaufen – sind noch weitere solcher Projekte angedacht? 

2020 haben wir noch viel vor. Anfang Januar haben wir eine Filiale am Listplatz eröffnet. Aufgrund der Nähe zum Hauptbahnhof haben wir uns beim Ladendesign und der Ausstattung ganz an den Themen Gleise, Züge und Bahnhof orientiert. Die Filiale ist durchaus einen Besuch wert. 

In diesem Jahr werden voraussichtlich noch drei weitere Standorte eröffnet, darunter unser zweites Geschäft in Halle. Wir wollen weiter expandieren und uns als Lebensmittelhändler aus der Region hier fest verankern. Zudem setzen wir den Spatenstich für unser Bauprojekt in Marienbrunn „An der Märchenwiese“, wo ein mehrgeschossiges Gebäude mit Verkaufsfläche im Erdgeschoss und darüberliegendem Wohnraum für betreutes Wohnen entstehen wird. Dieses Jahr wird es nicht langweilig.