Was uns in Leipzig bewegt ... Nancys Citytalk

Nancy redet Tacheles und spricht Themen an, die uns in Leipzig bewegen.

Kunstfreiheit

© Julius Fischer
Kunst darf alles, sagt man. Nur anscheinend nicht satirisch / witzig / zynisch sein. Das bekam der Leipziger Slammer und Autor Julius Fischer Anfang März zu spüren, als das Düsseldorfer Landgericht sein Buch „Die schönsten Wanderwege der Wanderhure“ vom Markt verbannte. Geklagt hatte der Verlag Droemer Knaur, der die originale „Wanderhuren“-Reihe herausgibt. Zur Erinnerung: Das sind historische Kriminalromane, die vor allem Damen im besten Alter lesen, vornehmlich beim Frisör. Weil Fischer und sein Verlag Voland & Quist im Gegensatz zu den Klägern aber schon mal was von der ominösen Kunstfreiheit gehört hatten, gingen sie in Berufung. Und bekamen Recht! Das Buch des Leipzigers darf nun also wieder verlegt und verkauft werden.

 

Gefährliche Selfies

© Wolfgang Dirscherl_pixelio.de
Noch vor ein paar Jahren vertilgte man einen Happen, zog sich was über und ging ins Kino. Heute postet man zuerst seinen Fraß auf Instagram, bloggt sein Outfit und tweetet munter über den süßen Boy im Film. Smartphones haben uns zu realitätsblinden Egoschweinen gemacht. Richtig böse wird das erst, wenn sich dadurch das Hirn ausschaltet. Nachdem sich zwei Mädels auf einer Bahnstrecke Richtung Leipzig in Pose geworfen hatten (ob mit oder ohne Duckface ist bis zu diesem Zeitpunkt noch ungeklärt), warnt die Polizei jetzt vor Selfies auf Bahngleisen. Heranfahrende Züge könnten nicht schnell genug entdeckt werden. Im Krankenhaus wegen ein paar Selfies? #YOLO

Sportverein Roter Stern

© Uwe Steinbrich_pixelio.de
Der Hype um die Roten Bullen lässt schnell vergessen, dass es in Leipzig auch Sportvereine gibt, denen Glanz und Gloria egal ist und die einfach nur Sport machen wollen. Mit rund 650 Mitgliedern ist Roter Stern so ein Club. Den treuen Fans sei Dank haben vor kurzem die Bauarbeiten für den neuen Sozialtrakt am Sportplatz „Am Goethesteig“ begonnen. Mithilfe von Crowdfunding wurden über 18.000€ gesammelt, die noch gefehlt hatten. Eine ehemalige Turnhalle wird nun zum neuen Vereinshaus umfunktioniert, sodass sich niemand mehr in Containern umziehen muss. Übrigens sucht RSL noch fleißige Helfer, die beim Bau mitmachen wollen.