OUAI | 1st Cup | Arepanitas | YEZ Neu in Leipzig: März 2021

Der Frühling kann kommen! Wir stellen euch die neuesten Läden der Stadt vor.

Ouai

Sharing is caring!

Wenn man sich mit seinen drei besten Freund:innen die eine Geschäftsidee ausmalt, weiß man im zweiten Zug meist, dass es bestimmt nie dazu kommen wird (leider!). Doch die Geschichte von Trung, Han und Viet, die sich bereits aus Sandkasten-Zeiten kennen, geht anders aus. Seit drei Monaten leiten sie die asiatisch-vegane Tapasbar OUAI (französisch für Ja oder besser Yeah!) und leben damit ihren lang ersehnten Traum: Ein gemeinsames Restaurant.

Doch bevor es dazu kam, stellten sie sich die Frage, was einer Stadt wie Leipzig, die für sie wie ein zweites kleines Berlin ist, überhaupt noch fehlt. Es brauchte ein Konzept, in das jeder seine Berufserfahrungen einfließen lassen kann – denn ganz so neu sind die drei Traumfänger im Gastro-Busi­ness nicht. Während Trung ein weiteres veganes Restau­rant in Berlin leitet, habt ihr Viets Namen vielleicht schon einmal in Verbindung mit dem B10 und Omai Sushi (hier in Leipzig) gehört. Am Ende ihrer Überlegungen fassten sie daher den Entschluss, veganes Essen mit asiatischer Esskultur zu kreuzen – ganz unter dem Motto „sharing is caring“. Das Ergebnis dieses Cross­overs lässt sich fortan in ihrem gemeinsamen Restaurant in der Münzgasse erleben – inmitten vieler Grünpflanzen, geschwungener Holzdekoration und (unser Highlight!) einem Fluss aus echtem Moos, der sich an der Decke durch das Restaurant schlängelt. Hier ist die Natur sowohl in den Gerichten als auch beim Essen hautnah.Trotz des schönen Innendesigns: Derzeit konzentrieren sich Trung, Han und Viet eher auf Speisen, die sich zum Mitnehmen anbieten. Für einen gut gefüllten Bauch empfehlen sie drei Tapas (z.B. die Crunchy Stripes, Crispy Prawns und Green Beans) und dazu eine Beilage. Nach dem Lockdown dürft ihr euch dann auf weitere tolle Tapas-Kreationen freuen – das Team tüftelt gerade fleißig an einer erweiterten Speisekarte. Dahinter steckt vor allem der Gedanke, die Menschen näher an den veganen Lebensstil heranzuführen. Die drei Freunde möchten die Fleischesser:innen animieren, lieber fünf- statt sechsmal in der Woche zum Tier zu greifen. Dabei setzen sie vor allem auf die Konjacwurzel– das (wirklich leckere) Geheimnis ihrer Fleischersatz-Gerichte. Viel mehr verratenmöchten sie aber noch nicht. Ein kleiner „Richtungstipp“ könnte dennoch die Frage sein, warum sie einen französischen Namen für ihr Restaurant nutzen, obwohl sie bislang ausschließlich asiatische Tapas servieren? Bleibt gespannt!

Münzgasse 18 - 20 oder auf www.ouai.detäglich 11:30 - 23  Uhr (unter normalen Umständen), im Lockdown Di  - So 12 - 21 Uhr 

© ouai

1st Cup

Aller erste Tasse!

Allein topographisch ist das neue Café 1st Cup die erste Anlaufstelle für Kaffee-Durstige, die auf dem Weg vom Hauptbahnhof Richtung Augustusplatz die Goethe-straße entlang spazieren – der Name ist also Programm. Viele Jahre lang lag an Ort und Stelle eine riesige Bau­lücke brach. Irgendwann ragte dann ein Schild aus der Erde, worauf ein großes, neues Gebäude abgebildet war. Die Bagger rückten an, Kräne folgten, das Haus wuchs und schließlich wurde das Gebäude in Betrieb genommen – und doch nie so richtig eröffnet. Seit November steht dort nun das Premier Inn Leipzig City Oper, das im Erdgeschoss den hoteleigenen Coffee-Store 1st Cup eröffnete. Einen Monat lang lief im Dezember das to go-Geschäft, doch dann folgte die vorübergehende Schließung: Vorerst also Schicht im Cup.

Wie es sich anfühlt, nach einer langen Bauphase nur so halb zu eröffnen und dann doch wieder zu schließen, davon können Teamleiter Chris und seine Coffee-Crew ein Lied singen. Zwar blieben die Pforten des 1st Cups in den vergangenen Wochen geschlossen, doch das Team war deshalb keineswegs tatenlos; im Gegenteil. Sie nutzten die Zeit dafür, sich auszuprobieren, Milchschaum-Bilder zu kreieren und die gefühlte Blockade durch Kreativität zu umgehen. So nachhaltig wie die Geduld der Belegschaft ist auch das Sortiment, denn bei den Produkten wird im 1st Cup vor allem Wert auf Fair Trade und Bio gelegt. Die Karte ist dabei insgesamt überschaubar. „Lieber wenige geile Sachen im Sortiment als eine überladene Karte“, so Chris. Außer der hauseigenen Kaffee-Marke „True Coffee“ und den daraus gezauberten Kaffee-Variationen gibt es auch einiges an Essbarem im Angebot. Neben Salaten, Croissants und Brezeln wird es (sobald richtig eröffnet werden kann) auch Suppen und warmen Porridge geben. Das Team ist selber vom Kaffeesortiment und den übrigen Produkten überzeugt. Ob die Kundschaft das genauso sieht, wird sich ab dem 15. März zeigen. Chris’ Antwort auf unsere Frage nach seinem Wunsch für den Frühling ist daher bescheiden: „Einfach durchstarten und die Gäste glücklich machen“.

Goethestraße 7 - 11  | Voraussichtlich ab 15. März geöffnet | Mo - Fr 7 - 17 , Sa & So 8 - 16 Uhr

 

© Marius Mechler
 Arepanitas

Hey Kumpelchen! 

„Arepanitas“ ist ein Wortspiel aus „Arepa“ und „Panitas“.Erstere sind gefüllte Maisfladen, die ursprünglich aus Südamerika stammen und nun ihren Weg nach Plagwitz gefunden haben. „Pana“ ist umgangssprachlich und bedeutet in Venezuela „Kumpel“ („-ita“ ist die spanische Ver­nied­lichungsform – ähnlich wie „-chen“ im Deutschen).Panitas sind demnach also „Kumpelchen“ und „Arepanitas“ die Maisfladen-Kumpelchen, von denen es seit Kurzem auch zwei in Leipzig gibt.

Seit November locken die beiden Arepas-Kumpelchen Aitor und Manuel mit venezolanischem Streetfood in die Merseburger Straße. Im Hof des Casa Pepe haben sie eine kulinarische Vision verwirklicht, die ihnen bereits seit zwei Jahren im Kopf herumschwirrte. Nun wagten sie den Versuch, aus Visionen Wirklichkeit zu machen. Aitor ist ei­gentlich Chemiker – also ein eher fachfremder Visionär. Manuel hingegen ist gelernter Koch und in Venezuela aufgewachsen, er selbst betrachtet sich als Botschafter der venezolanischen Küche. Täglich stehen die beiden seitdem in dem kleinen, bunt bemalten Hof und verköstigen bei Wind und Wetter die hungrige Laufkundschaft des Leipziger Westens oder beliefern die weniger lauffreudigen höchstpersönlich (sofern im Liefergebiet wohnhaft). In einem Co-Cooking-Space ganz in der Nähe haben sie ihre Küche eingerichtet, in der sie in den frühen Morgenstunden eigenständig alle Zutaten und Gerichte zubereiten (sogar die Mayonnaise ist hausgemacht). Den Mais für die Arepas waschen und kochen sie per Hand, bevor er durch den Wolf gedreht wird, um anschließend aus der Rohmasse die typischen Fladen zu formen. Außer den namensgebenden Maisfladen haben die beiden Panitas auch selbstgekochte Suppen und verschiedene südamerika­nische Teller-Gerichte auf der Karte. Eines ihrer Ziele für die Zukunft ist es, sogar den Käse selber herzustellen. Was die Zukunft sonst noch mit sich bringen wird, wissen die beiden noch nicht mit Sicherheit, doch eines steht fest: Irgendwie wird es weitergehen. Der derzeitige Mietvertrag läuft bis Ende März. Ob sie danach einen Laden mit Sitzplätzen eröffnen, ob sie überhaupt sesshaft werden oder einen Foodtruck organisieren oder sogar ganz aufs Liefergeschäft umsteigen – all das steht noch in den Sternen des köstlichen Streetfood-Himmels geschrieben.

Merseburger Str. 25 | Di bis Fr 12 - 14 & 17:30 – 21 Uhr, Sa & So 16 - 21 Uhr

Wer Aitor und Manuel bei der Laden-Suche behilflich sein möchte und jemanden kennt, der wen kennt, der einen freien Laden hat, kann gerne an info@arepanitas.de schreiben.

 

© Marius Mechler
 YEZ

Zu Selfmade sagen wir YEZ!

Viele von euch verbinden das Gefühl von Gemütlichkeit mit dem eigenen Zuhause. Die Inhaber:innen Maxi, Susanne und Sergio haben sich zur Aufgabe gemacht, genau dieses Empfinden bei ihren Kund:innen zu entfachen – bevorzugt wenn dieseihr Selfmade-Geschäft YEZ im wilden Westen betreten. Als wir die drei besuchen, kommen wir in ein Geschäft, das wie eine Wohnung aufgebaut ist. Wir erkunden die einzelnen Themenecken, während der Halbtagskater friedlich in der Ecke schnurrt.

Auch er fühlt sich in den (Hinter-)Zimmern, in denen sich neben allerhand Schönem auch Werkstätten befinden, absolut heimisch. Während Susanne bastelt, was das Zeug hält und Maxi illustriert, werkelt Sergio fleißig an seinen Holzprodukten. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Postkarten, Makramees, Lampen und vieles mehr. Für euch hingegen soll das YEZ in Zukunft (neben einer  Wohlfühloase) auch Working-Space sein. Mit drei bis vier Teilnehmer:innen möchten die Inhaber:innen in Nach-Corona-Zeiten Workshops anbieten. Dabei werdet ihr unter anderem die Möglichkeit bekommen, Stickkurse zu belegen oder einen Wochenendkurs im Siebdruck zu besuchen.

Bis es aber soweit ist, versüßt euch das YEZ-Team die Wartezeit zu jeder Tages- und Nachtzeit mit einem „Schaufenster-Shopping“. Um euer Lieblingsteil zu ergattern, braucht ihr einfach nur einen Zettel (aus der bereitstehenden Flyerbox) ausfüllen und in den entsprechenden Briefkasten werfen. So könnt ihr auch in Zukunft beim gemütlichen Sonntagsspaziergang exklusive Dinge shoppen.

Josephstraße 40 | Di bis Fr 11 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr (oder nach Vereinbarung)

 

© Sina Trautmann