Kleine Mobel | Moini | Relaxdays | Brillenmodelei Neu in Leipzig: September 2020

Ob Brillen oder Pizzen, Vintage-Möbel oder Online-Shopping – Leipzig hat jedenfalls vier tolle neue Locations mehr zu bieten, wo ihr euer Geld gut investiert loswerden könnt.

Ob Brillen oder Pizzen, Vintage-Möbel oder Online-Shopping – Leipzig hat jedenfalls vier tolle neue Locations mehr zu bieten, wo ihr euer Geld gut investiert loswerden könnt. 

Kleine Mobel

© Anne Gahlbeck
Mobiliar aus alten Zeiten

Bevor wir euch das Märchen von den kleinen Vintage-Mobeln und den verlorengegangen ö-Strichen erzählen, machen wir eine kleine Zeitreise, hin zu dem Tag, an dem Vanessas ehemaliger Yoga-Raum zu einem Möbelgeschäft mutierte. Wobei der Begriff „Geschäft“ auf das, was sie mit Partner Ehud während Corona in der Merseburger Straße aufgebaut hat, gar nicht ganz zutrifft. Einen klassischen Laden mit Öffnungszeiten gibt es nicht. Erstens, weil die beiden schon (jeweils!) einen Laden, das KAZIMIR und das Ma’Hud, besitzen und zweitens, weil sie froh sind, wenn sie die angeschleppten Möbel überhaupt irgendwie gestapelt bekommen. Meistens sind die Schmuckstücke in Schrank -und Stuhlform aber so begehrt, dass schnell Platz für Neues entsteht. Verkauft wird über Instagram oder Ebay Kleinanzeigen, wo die polierten, geölten oder einfach nur geputzten Teile dann online über das jeweilige Portal verkauft werden. Das funktioniert bislang ganz prima. Manchmal machen sich die beiden auch den Spaß, anhand der Wahl des Möbelstücks das Alter des Käufers zu bestimmen – mit einem Augenzwinkern natürlich. Unter den U-Dreißigjährigen sind z. B. die Glastische mit Gold- oder Silberrand begehrt. Doch zurück zu den Secondhand-Mobeln und den fehlenden ö-Strichen. Der mobelige Name ist ein kleiner Insider: Ehud, der nicht gebürtig aus Deutschland stammt, hat nämlich eine Schwäche für Stühle und für Umlaute, was zu dem Namen Kleine Mobel führte. Der Stuhl-Tick, so vermutet Ehud, kommt wohl daher, dass er so unfassbar gerne sitzt. Aber einen Stuhl bekommt man ja zum Glück immer irgendwie unter.

instagram.com/kleinemobel | Merseburger Straße 37

Moini

© Anne Gahlbeck
Hanseatischer YouTube-Klassiker

„Moin!“ – oder wie die Leipziger neuerdings sagen: „Moini!“ Seit die Jungs und Mädels der gleichnamigen Pizzacrew mit ihrem YouTube-Teig den grauen Container im Westwerk eroberten, hat „Hallo“ ausgedient. Innerhalb kürzester Zeit haben sich die Pizzabäcker ihren eigenen Namen gemacht. Und dass, obwohl Lasse, Head of Pizza, ganz andere Pläne mit Moini hatte. Dem jungen Hamburger schwebte eigentlich ein Stück-Verkauf vor – zumindest bis Corona der Laufkundschaft den Gar ausmachte. Also wurden die Pizzen kurzum zu euch nach Hause gerollt. Mit dem überraschenden Ergebnis, dass nicht nur der Umfang (18 oder 28cm), sondern auch der Pool an Mitarbeitern zunahm– um Herr der Bestelllage zu werden. Moini war gebacken! Und bevor wir euch nun im (stein)ofenfrisni chen Pizzageruch stehen lassen, noch eine Info zur Backstube selbst, die, bescheiden formuliert, ein echtes Platzwunder ist. Wer hätte gedacht, dass auf 15m² Container Pizzakartons, Kühlschrank, Belegtresen, Steinofen(!) und (zu Stoßzeiten) bis zu drei Mitarbeiter Raum finden, um mit Herz und Schweiß dafür zu sorgen, dass eure Pizza in Windeseile belegt, gebacken, eingepackt und vernascht werden kann. Wohl niemand. Apropos vernascht: Neben den acht Pizza-Klassikern steht auch immer eine Moini des Monats auf der Tafel, die im Gegensatz zu den anderen von einem ausgefallenerem Zutatenmix bedeckt wird. Und mittlerweile dürfen die leckeren Moinis auch wieder vor den Toren des Westwerk verzehrt werden. Dazu reichen wir noch einen Funfact: Der Pizzaboden ist ungelogen der erste Teig, den Lasse jemals angerührt hat. 

Karl-Heine-Straße 87 | Mo bis Sa 12-22Uhr

Relaxdays

© Anne Gahlbeck
Entspannter geht’s nicht

Mit einem besonders stylischen, 400 m² großen Büro-Standort inklusive 35 neuen Arbeitsplätzen und einem tollen Blick auf die Thomaskirche, begrüßt Relaxdays, ein E-Commerce-Unternehmen, das sich 2006 in Halle gründete, seine Anhänger nun auch in Leipzig. Alle, die nicht wissen, wer oder was sich dahinter verbirgt, sollten jetzt aufpassen. Denn die Marke, die mit rund 10.000 Produkten aus den Bereichen Haus, Garten und Freizeit den kompletten europäischen Markt bedient, ist ganz schön im Vormarsch. Wir nehmen mal den Fuß vom Gas und erklären euch, was ein E-Commerce-Unternehmen kann. Die Betonung liegt hier auf dem Buchstaben E, der deutlich macht, das es sich um ein Online-Geschäft handelt. Stellt euch einen Laden vor, der seine Produkte über das Internet verkauft – vor allem über die eigene Homepage, sowie über Ebay oder Amazon. Damit der Einkauf reibungslos verläuft, greift das Unternehmen auf eine eigene Software zurück, die – und das ist das Besondere – wie die Produkte auch, nicht eingekauft, sondern intern (weiter)entwickelt wird. Das gilt auch für jeglichen Content und sämtliche Logistikprozesse. So, und nun dürft ihr gerne über den Marktplatz schlendern, auf dem es alles einzukaufen gibt, was in einen Karton passt: von Bambus-Zahnbürsten über Yoga-Matten bis zu Küchenrollen-Haltern. Theoretisch ließe sich fast eine ganze Wohnung einrichten. Allergrößter Beliebtheit erfreuen sich aber die Party-Popper – zumindest war das bis vor Corona so.

relaxdays.de

  

Die Brillenmodelei

© Anne Gahlbeck
Zurück zum Ur-Optiker

Treffen sich ein Nordlicht und eine Leipzigerin auf der Meisterschule, um ihrem Optiker-Dasein das finale Krönchen aufzusetzen …  – so, oder so ähnlich, beginnt die Geschichte von Malte und Jana, deren Lebens-, Liebes- und Berufswege sich zu jener Zeit, an jenem Ort zufällig kreuzten. Nach dem Berufsabschluss schmiedeten sie den Plan, zukünftig gemeinsame Brillenwege zu gehen – wozu sich der Gedanke gesellte, dem Optiker-(Be)Ruf neuen alten, aber vor allem eigenen Schwung einzuverleiben. Frei nach dem Motto „Wir wollen es anders machen“ eröffneten sie während Corona-Zeitrechnung ihre eigene kleine Brillenmodelei mit Gemütlichkeitsfaktor im Leipziger Westen. „Anders machen“ – das bedeutet für Malte und Jana zurück zu den Wurzeln des Handwerks: Ehrliche Kundenberatung, ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Brillenanwärter sowie für die schönen Geschichten, die sich rund um die Sehhilfen ranken. Denn worin die einen ein Wegwerfprodukt sehen, da sprießen bei den beiden die Ideen, wie man das alte Modell zu einem neuen Hingucker ummodeln kann. Mit oder ohne Brille wird klar:Sie haben viel vor. Und dank der kleinen Schauwerkstatt, die – wie der Rest des kleinen hellen Ladens auch – besonders persönlich eingerichtet ist, könnt ihr diesem Vorhaben jederzeit beiwohnen. Unser Tipp: am besten direkt von der ebenfalls geschichtsträchtigen Couch aus, die Jana von ihrer Großmutter erbte und von der aus es sich bequem beraten lässt. Optik, das wird hier wie an kaum einem Ort deutlich, bedeutet mehr als das Durchführen von Sehtests, Kontaktlinsenanpassungen oder Brillenverkäufen – was nicht heißen soll, dass das bei Jana und Malte nicht möglich ist. Natürlich könnt ihr vor Ort (trotz des Nachhaltigkeitsgedankens, der über Brillenband bis Etui schwebt) auch eure Sehstärke testen lassen und einen Blick auf tolle neue Fassungen werfen. In den Regalen liegen liebevoll ausgewählte, größtenteils deutsche Fertigungen (z. B. der Firmen VonBogen oder Onkel Ferdi), die zum Teil sogar biologisch abbaubar sind. Ja, wir reden noch von Brillen! Toll, oder?

Gießerstraße 3  | Mo bis Fr 8:30 – 18 Uhr, Sa 10:30-13 Uhr

3 Fragen an…

Jana und Malte, die zwei BRILLianten Köpfe hinter der Brillenmodelei

 

© Anne Gahlbeck

Was spricht für das Ummodel-Modell?

Die wenigsten Brillen haben nach den klassischen zwei Jahren Tragedauer ausgedient. Warum sich immer gleich für ein neues Gestell entscheiden, wenn sich das alte noch aufpeppen lässt? Hinter unserem Konzept steckt der Wunsch, den Brillenkonsum ein Stück weit zu entschleunigen. Nicht das Standard-Konzept, aber wir wollen ja auch nicht der typische Optiker sein, sondern diejenigen, die das Handwerk und den Wert, der in einer Brille steckt, wieder zur Geltung bringen. Zumal die Brille in den meisten Fällen viel Geld gekostet hat und Trends – wie in der Mode auch – wiederkehren.

Gibt es Brillen-Wiederaufbereitungskriterien?

Eigentlich ist es egal, ob es sich bei der Brille um die Sehhilfe der verstorbenen Oma oder das wiederentdeckte Schmuckstück von vor zehn Jahren handelt. Solange das Herz daran hängt, tun wir gerne alles, um die Brille umzumodeln. Sollte das Gestell doch mal irreparabel sein oder der Kunde schlichtweg Interesse an einem neuen Modell haben, geht das natürlich auch. Langlebigkeit ist nicht endlos. Zumal jeder Brillenträger andere Anforderungen an seine Wunschbrille stellt – und diesen möchten wir in jedem Fall gerecht werden. Optik ist auch Vertrauenssache und der Besuch in unserem kleinen Augenoptikergeschäft  soll nicht nur fachlich, sondern auch menschlich in Erinnerung bleiben.

Ein Konzept, dass ihr künftig auf Kinderbrillen ausweitet, wie kommt‘s?

Die Idee rührt in erster Linie daher, dass direkt gegenüber eine Grundschule entsteht und unsere Erfahrung zeigt, dass Kinder aufgrund des erhöhten Medienkonsums immer zeitiger eine Brille benötigen. Allerdings gestaltet sich die Suche nach geeigneten Modellen, in denen sich die Kleinsten wohlfühlen, häufig schwierig – erst Recht, wenn es keine Brille sein soll, die es an jeder Ecke gibt. Wir möchten diesen Ansprüchen gerecht werden und haben uns deshalb das große Ziel gesetzt, Brillenmodelle – egal für welche Zielgruppe – erst zwei Jahre nach Verkauf wieder in das Sortiment mit aufzunehmen. Kunden jeden Alters sollen wissen: Mein Brille ist etwas Individuelles und nicht jeder hat sie auf der Nase!