Seit über einem Jahr ist die Livemusik verstummt: Clubs müssen geschlossen bleiben, Konzerte werden abgesagt oder in eine Zeit verlegt, in der die Pandemie hoffentlich nicht mehr der alles bestimmende Faktor ist. Trotz der Krise mit ihren zahlreichen Herausforderungen formiert sich der Konzert- und Tourneeveranstalter Wildfire Music, Konzerte in Dresden und Leipzig sind in Planung. Wie kommt man ausgerechnet jetzt auf so eine Idee?
„Ich habe in den letzten Jahren schon hobbymäßig Konzerte im subkulturellen Bereich veranstaltet”, erklärt Eric Zech (siehe Foto), einer der beiden Geschäftsführer von Wildfire Music. Zech hat früher selbst in einer Band gespielt und hat deshalb viele Kontakte in die lokale Musikszene. Die Entscheidung, Wildfire zu gründen, kommt ihm schon 2019 und zwar buchstäblich über Nacht: „Ich hatte damals gerade eine echt coole Band für einen Club in Dresden gebucht. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ich dann gegen halb drei angerufen und mir wurde gesagt, dass das Konzert gecancelt ist. Die Nacht war dann dementsprechend die Hölle.” Zech beschließt, eine eigene Konzertagentur zu gründen, um endlich selber alle Fäden in der Hand zu halten. Zusammen mit einem Bekannten beginnt er, Konzepte zu schreiben und Coachings mitzumachen. Gerade als das Projekt Gestalt annimmt, springt sein Mistreiter kurzfristig ab. „Das hat meinen Tatendrang erstmal ziemlich gebremst”, erzählt Zech. Im Frühjahr 2020 erreicht zudem die Corona-Pandemie Deutschland und alle bisher geplanten Konzerte müssen abgesagt werden.
Weitermachen trotz aller Hindernisse
Trotz aller Hindernisse beschließt Zech weiterzumachen. Über den gemeinsamen Freundeskreis holt er sich Madlen Zeißler ins Boot, die fortan die Buchhaltung und Verwaltung übernimmt. So kann sich Zech auf das Booking konzentrieren. Wildfire Music ist dabei mehr als nur ein örtlicher Veranstalter, denn die Agentur bucht auch Gigs für andere Bands und organisiert Konzerte für größere Tourneen. Auch wenn Konzerte gerade nicht stattfinden dürfen, zeigt sich Zech zuversichtlich: „Wenn wir jetzt keine Bands buchen, wann dann? Die Kontakte in die Szene sind da und wir arbeiten an verschiedenen Projekten, die hoffentlich in naher Zukunft realisiert werden können.”
coronakonforme Open-Air-Konzerte
Eines dieser Projekte soll im Lausitzer Seenland, der Heimat von Zeißler und Zech, umgesetzt werden. „Wir planen dort coronakonforme Open-Air-Konzerte, zumindest für dieses Jahr. Insgesamt ist das ein Projekt, das dauerhaft Fuß fassen soll in der gesamten Seenlandschaft. Ob alles so kommt, wie wir uns das aktuell ausmalen, wissen wir natürlich nicht.” Neben diesem Großprojekt sind auch coronakonforme Konzerte für Dresden und Leipzig geplant. So soll etwa am 9. Oktober 2021 die Hamburger Band Guacáyo im Neuen Schauspiel in Leipzig auftreten.
Zeißler und Zech brennen weiterhin für Wildfire und blicken mit Zuversicht Richtung Sommer. Zum Abschluss des Interviews wollen sie gerne noch zum zehnjährigen Jubiläum gratulieren: „Wir wünschen urbanite alles Gute zum Geburtstag! Lasst uns alle mit Optimismus in die Zukunft schauen!”
Mehr Infos zu den geplanten Events gibt es unter: www.wildfiremusic.de