Red Bull Tourbus Campus Open Air mit Sinn Norman Sinn im Interview

Norman Sinn kommt am 6. Juni 2013 mit dem Red Bull Tourbus in Leipzig angerollt. Im Interview verriet er, was Sinn macht.

Norman Sinn gehört zu den Künstlern, die am 6. Juni 2013 mit dem Red Bull Tourbus in Leipzig angerollt kommen, um die Universitätsstraße vor der Moritzbastei ab 18 Uhr zum Festivalgelände zu verwandeln. Vorab verriet Sinn im Interview, was seine Schlafsituation mit seinem musikalischen Wegbereiter Clueso zu tun hat.

© Veranstalter

Kannst du deine Musik für unsere Leser kurz selbst beschreiben?

Das ist schwierig, pauschal zu sagen, aber letztendlich fußt alles irgendwie Rap und Sprechgesang – da komme ich jedenfalls her. Das letzte Album ging zwar auch sehr in Richtung Pop. Doch da war auch ein Song im 20er-Jahre-Stil dabei – das war dann schon ein krasser Bruch zu den anderen Songs, doch ich mag genau diese krassen Brüche.

Früher hast du unter den Namen „Bates“ veröffentlicht. Norman, gibt’s dafür irgendeinen gruseligen Grund?
(lacht) Das bekomme ich irgendwie nicht los. Meine Freunde haben mich so genannt und irgendwie hält sich das. Ich kenne den Grund nicht wirklich. Ich hatte auch kein unglaublich intimes  Verhältnis zu meiner Mutter. Ich kann mir nur vorstellen, dass ich aufgrund meiner Vielschichtigkeit so genannt wurde (lacht).

Mit deiner Namensänderung zu Norman Sinn positionierst du dich neu, und du hast von einem Neuanfang gesprochen. Was bedeutet das?
Wenn man eine neue Platte macht, dann ist das immer wie ein neuer Abschnitt im Leben. Außerdem hatte ich auch neue Sachen beim letzten Album gemacht wie z.B. die Musik mit einer Band live eingespielt. Es war einfach an der Zeit zu zeigen: Hier bin ich, Norman Sinn und so bin ich grad drauf.

Dein Album heißt ja: „Was macht Sinn?“ – Was macht denn Sinn?
Also erst mal ist das ja grammatikalisch völlig falsch (lacht). Es wird erst dann korrekt, wenn es um meine Person geht. Und da lautet die Antwort: Musik, Gedichte schreiben, am Schreibtisch Papierkram erledigen – was für mich dann wirklich Arbeit bedeutet.

Und wenn man mal von deiner Person absieht, was macht deiner Meinung nach Sinn?
Rausgehen, Konzerte besuchen, Leute treffen, sich nicht in der Bude einschließen und Germanys Next Top Model zu gucken (lacht). Nee, ernsthaft: Leute geht raus und erlebt was. Und was ich auch jeden empfehlen kann, bevor er eine Ausbildung oder ein Studium beginnt: Geht raus in die Welt und schaut euch um, so schärft sich auch der Blick für das eigene Land, wenn man mal was anderes gesehen hat.

Du sagtest mal, prägend für die Platte waren vor allem die vielen Reisen, die du in den vergangenen Jahren gemacht hast. Kannst du dich an etwas besonders Spezielles erinnern?
In Malaysia gab es mal eine skurrile Situation. 2006 sind wir dort – warum auch immer – total staatsmännisch am Flughafen empfangen worden. Da standen dann in vorderster Reihe so königliche Supersessel. Als wir saßen, fing dann eine Gruppe von komplett verschleierten Mädchen an, „Die Gedanken sind frei“ zu singen. Das war deshalb so skurril, weil die Männer dann auch noch davon anfingen, über Gleichberechtigung zu reden.

„Vielleicht sagt ja auch mal jemand: Clueso hört sich an wie Norman Sinn“

Wenn man sich über dich informiert, kommt überall der große Name Clueso vor – nervt dich das eigentlich?
Das kommt darauf an, wie ich geschlafen habe (lacht).

Und, wie hast du geschlafen?
Doch eigentlich ganz gut. Nee, das ist kein Problem, denn wir machen ja auch zusammen Musik und kennen uns schon ewig. Und wenn jemand sagt, ich höre mich wie Clueso an, dann gibt es wirklich schlimmere Vergleiche. Ich freue mich auch sehr für ihn, dass er so erfolgreich ist. Wir inspirieren uns gegenseitig. Vielleicht sagt ja auch mal jemand: Clueso hört sich an wie Norman Sinn (lacht).

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Wie lange wirst du eigentlich beim Red Bull Tourbus Campus Open Air auftreten?
Puhh, das ist eine gute Frage! Ich schätze, vielleicht so eine Stunde!? So genau weiß ich das aber nicht. Ich habe auch wirklich kein Problem damit, zwei Stunden zu spielen (lacht).

Du als Erfurter warst bestimmt schon öfter in Leipzig. Was gefällt dir an der Stadt?
Ich war zwar schon ein paar Mal da, aber ich kenne Leipzig nicht sehr gut. Aber was ich sehr cool finde, ist der Clara-Park  und die Menschen, die dort abhängen. Ich weiß noch, als Clueso, ich, Ryo und Antonio Lucaciu auf der Sachsenbrücke ein spontanes Konzert gegeben haben. Das war ein bisschen hippiemäßig, das hat mir gut gefallen. Uns wurde von irgendwelchen Leuten Whiskey angeboten, und alle hatten einfach nur Spaß und sind danach zufrieden nach Hause gegangen. Das ist halt in Leipzig in möglich!

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