Die Grün-Weißen können auch Löwen bändigen Perfekter Saisonabschluss für den SC DHfK Leipzig

Heimsieg! Der SC DHfK Leipzig bezwingt die Rhein-Neckar Löwen am 9. Juni 2019 mit 28:26.

Die Handballer des SC DHfK Leipzig wollten das letzte Saisonspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen unbedingt

gewinnen, den eigenen Anhängern einen versöhnlichen Saisonschluss schenken und „nebenbei“ ein paar

Positionen in der Bundesligatabelle gut machen. Vorneweg: Sie schafften das Respekt einflößende Vorhaben

auch. Sie schlugen den deutschen Meister der vorletzten und vorvorletzten Saison mit 28:26 (14:11) Toren.

Sie konnten die rheinischen Löwen, die von den sächsischen Löwen vorher noch nie bezwungen worden

waren, völlig verdient besiegen.

© Rainer Justen

Zwar besaßen die dezimierten Gäste den besseren Start, sie lagen anfangs 0:2 beziehungsweise 4:6 vorn,

als Andy Schmid und Jerry Tollbring trafen, doch dann drehten die ebenso ersatzgeschwächten Gastgeber

regelrecht auf. Vorneweg Torwart Milos Putera und Philipp Weber. Der „Hexer“ absolvierte sein

wahrscheinlich letztes Bundesligaspiel und wechselt in den Trainerstab der Grün-Weißen. Er parierte

insbesondere in der ersten Halbzeit die Hälfte aller gegnerischen Würfe auf das Tor. Das brachte Sicherheit.

Außerdem netzte Philipp Weber von beinahe allen Positionen sicher ein. Der „Gentlemen“ traf sowohl aus

dem Rückraum, von der linken Außen- und der Kreisposition sowie per Konter. 1:2, 3:3, 9:8, 10:9, 12:10,

13:10, 14:11. Der deutliche Halbzeitstand überraschte schon.

Außer Putera und Weber konnten noch andere grün-weiße Spieler überzeugen. Die ebenfalls scheidenden

Andreas Rojewski und Aivis Jurdzs erzielten sechs beziehungsweise vier Tore. Als auch noch Lukas Binder

und Patrick Wiesmach trafen, bauten die einheimischen Handballer die Führung auf zwischenzeitlich sechs

Treffer aus. Die entsprechenden Spielstände lauteten 18:12, 19:13, 20:14. Doch dann wurden die Beine

schwerer und schwerer, fehlten den Leipzigern die Alternativen zum Wechseln, weil neben den länger

verletzten Milosevic, Remke und Santos auch noch Gebala und Pieczkowski fehlten und Maximilian Janke

nur in der Abwehr spielen konnte.

Der Vorsprung schmolz zusehends zusammen. Das Spitzenteam aus Baden-Württemberg, das seinerseits

drei wichtige Spieler ersetzen musste, nutzte speziell durch Gudjon Valur Sigurdsson die zunehmenden

technischen Fehler und größeren Lücken in der sächsischen Verteidigung gnadenlos aus. Der isländische

Nationalspieler (338 Länderspiele) markierte elf Treffer. Obendrein hatten die beiden Schiedsrichter, die

ebenfalls aus Baden-Württemberg stammten, mit Bastian Roscheck den Abwehrchef der Einheimischen auf

die Strafbank gesetzt. Plötzlich hätten die Gäste den Anschlusstreffer zum 22:21 erzielen können.

Doch Milos Putera konnte den Rückraumwurf halten und einen Konter einleiten, den Lukas Binder zum

eminent wichtigen 23:20 verwertete. Die 5394 Handballfans in der Arena, die insbesondere die

körperkulturellen Handballer von der ersten bis zur letzten Minute fantastisch anfeuerten, standen Kopf. Sie

trugen die Leipziger Handballer durch die verbleibenden acht Minuten bis zum abschließenden Sieg. Der SC

DHfK Leipzig konnte die rheinischen Löwen, die vorher noch nie bezwungen worden waren, mit 28:26 Toren

schlagen und schlussendlich den elften Tabellenplatz sichern. Die Handballer schafften einen super

Abschluss nach einer verrückten, einer Achterbahnfahrt gleichenden Spielzeit. Danke sehr.

© Rainer Justen

SC DHfK Leipzig – Rhein-Neckar Löwen 28:26 (14:11)

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera; Semper (1), Wiesmach (4/2), Rojewski (6), Jurdzs (4), Krzikalla,

Oehlrich, Binder (2), Jahnke, Seidler, Roschek, Weber (10), Löser, Esche (1)


Rhein-Neckar Löwen:
Appelgren, Adanir; Schmid (4/1), Lipovina (1), Sigurdsson (11/2), Radivojevic (1),

Tollbring (2), Abutovic, Fäth (1), Groetzki, Taleski (1), Guardiola, Kohlbacher (5)


Schiedsrichter:
Hanspeter Brodbeck / Simon Reich


Zuschauer:
5394 Handballfans in der ARENA Leipzig


Zeitstrafen:
Leipzig 6 Minuten, Löwen 4 Minuten


Siebenmeter:
Leipzig 3/2, Löwen 5/2

Quelle: SC DHfK Leipzig