„Wer lachen kann, hat noch Reserven“ Pilateszentrum Leipzig – Einmal Muskeln & Haltung, bitte!

Wir waren zur Probestunde im Pilateszentrum Leipzig – und kamen gleich gut ins Schwitzen! Hier lest ihr unseren kleinen Erfahrungsbericht.

Pilates ist ja fast schon ein alter Hase in Sachen Lifestyle-Sport. Gern gleichgesetzt mit Yoga, geht es hier aber nicht um Spiritualität und eingebläutes Lebenscredo, sondern schlicht und einfach um schmuckloses Ganzkörpertraining – aber vom Feinsten! Die Stärkung bereits vorhandener oder auch ewig verschollen geglaubter Muskelgruppen fordert immense Selbstbeherrschung und Zähne zusammenbeißen. Defintiv nichts für Weicheier. Na dann, hoch das Bein! Oder so. 

© Bianca Rositzka
Wie ein echter Profi komme ich mir vor, als ich im Sportdress mit Getränk und Handtuch das Pilateszentrum Leipzig in der Chopinstraße 8 betrete (sowohl das Getränk als auch das Handtuch sind dank Zitronenwasser und Desinfektion vor Ort irgendwie überflüssig). Immerhin habe ich schon mal einen Kurs an der Uni gemacht und im Fitnessstudio halbherzig bei einem der vielen Kursangebote „mitgeturnt“. Diese Privatstunde spüre ich immer noch im Rücken.  

Trainer für den Tag ist Inhaber Robert Güther, der mich Punkt 11 Uhr begrüßt und bis dahin schon seit vier Stunden Kurse gegeben hat. Das Studio gibt schon mal ein behagliches Gefühl: hell, freundlich, modern und warm – mehr der Eindruck von Entspannungsatmosphäre als kollektivem Schwitzgefühl. Zunächst bekomme ich eine Beratung, ähnlich wie beim Eintritt ins Fitnessstudio. Wer bin ich? Was will ich? Wie sieht mein Bewegungsalltag aus? Gibt es Vorerkrankungen? Und so weiter und so fort. Dann ohne Umschweife zur Probestunde ab in den ersten Raum und … oh hallo, was ist das denn: Eine Streckbank? Dachte wir machen Pilates … Das ist Pilates! Eine Mischung aus Gerätetraining und Mattenübungen – schon immer gewesen.

Einfach, aber effektiv

© Bianca Rositzka
Ich trainiere also zunächst auf dem so genannten Reformer – die Hölle, aber äußerst effektiv. Es braucht nur wenige Durchgänge, um meine Knochen lauthals zum Knacken zu bringen und meine Gesichtsfarbe der eines Sonnenunterganges gleich zu setzen. Immer wichtig: Nie vergessen, richtig zu atmen. Robert zeigt mit wenigen Kniffen, wie ich am effektivsten Luft in mich rein und wieder raus pumpe („Stell dir vor, der Gürtel schnallt sich immer enger“ oder „Dein Rücken darf nur soweit abheben, dass ein Marienkäfer durchpasst“). Da fragt man sich echt, wie man mit dem bisherigen Geröchel überhaupt irgendwas beim Sport zu Stande bringen konnte.  

© Bianca Rositzka
Highlight in der einstündigen Muskelerkundungstour auf Matte und Gerät ist die Sado-Maso-Plüschfell-Fußlaschen-Pritsche, genannt Allegro. Erste Herausforderung: Füße in die Lasche, zweite Herausforderung: Der ganze Rest. Unvorstellbar, wie anstrengend noch so kleine Bewegungen sein können. Ich hänge da wie ein nasser Sack, bin fast unfähig einen Ton von mir zu geben und bitte Robert unter ächzen, mich da wieder herauszuschälen. Die Grenzen des bislang Möglichen wurden also erreicht. Ging fix.

Zu Anfang erzählte mir Robert, dass Männer diesen Sport oft belächeln und ihn für ein klassisches „Frauen-Ding“ halten. Bei ihm trainieren gerade mal 15% Männer. Die lachen sicher nicht mehr.

TIPP: Informiert euch bei eurer Krankenkasse, ob eure Kursgebühren evtl. bezuschusst werden können (bis zu 80% möglich). 

Pilateszentrum Leipzig, Chopinstraße 8, 04103 Leipzig

Mo-Sa 7-22 Uhr und nach Terminabsprache
Gruppenkurse ab 39 Euro mtl., Kursdauer 1h