Hasenhüttl: „’Never change a winning team’ kann ich ausschließen.“ RB Leipzig bei Mainz 05: „Es beginnt die heiße Phase der Saison“

Die Minikrise konnte RB Leipzig gegen Darmstadt beenden. 4:0 hieß das Ergebnis, und die Erkenntnis, dass die Leipziger auch gegen Mannschaften gewinnen können, die jenseits der Top 10 der Bundesligatabelle rangieren.

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Die Minikrise konnte RB Leipzig mit dem Sieg gegen SV Darmstadt 98 beenden. 4:0 hieß am Ende das Ergebnis, und die Erkenntnis, dass die Leipziger auch gegen Mannschaften gewinnen können, die jenseits der Top 10 der Bundesligatabelle rangieren

Erfreulicherweise – jedenfalls für die Messestädter – ging der Derbykracher zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund 1:1 unentschieden aus. Damit ist RB Leipzig (52 Punkte) auf dem Weg zur Champions League einen großen Schritt weitergekommen; hat nun 5 Punkte Abstand zum Verfolger BVB. Die TSG Hoffenheim mit Sensationstrainer Julian Nagelsmann gewann am Wochenende gegen die Hertha (3:1) und steht mit 48 Punkten derzeit auf Platz 3 der Tabelle und damit 4 Punkte hinter den Leipzigern. Der FC Bayern München wird an dieser Stelle lediglich der Vollständigkeit wegen erwähnt. Die Münchner sind mit 65 Punkten dermaßen Deutscher Meister, dass sie sich nun getrost den aktuellen Champions League- und Pokal-Wettbewerben widmen können.

Ralf Rangnick: „Natürlich wollen wir am Ende Champions League spielen“

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Auch Sportdirektor Ralf Rangnick war nach der Heimpartie in der Red Bull Arena gut gelaunt und zum Plaudern aufgelegt. Der 58-Jährige äußerte sich erstmals zur Champions- und Europa League-Möglichkeit in der nächsten Saison. Er gehe davon aus, dass Leipzig nicht mehr schlechter als Vierter oder Fünfter werde. „Natürlich wollen wir am Ende Champions League spielen. Die Chance ist da.“ Auch der Terminkalender in der Königsklasse sieht Rangnick als Vorteil: So spiele RB Leipzig generell lieber samstags. Die Partien der Europa League, die donnerstags ausgetragen werden, würden zu Sonntagsspielen in der Bundesliga führen. 

In Sachen FFP (Financial Fairplay) und Startplatzverlust aufgrund des von Red Bull gesponserten großen Bruders Salzburg verrät Rangnick: „Ein Hinweis ist, dass ich schon 2015, als wir in die zweite Liga aufgestiegen waren, meinen Job in Salzburg aufgegeben habe.“ Zudem sei RB Leipzig seit mindestens zwei Jahren dran, sich um die FFP-Regel zu kümmern. „Wir tun alles dafür, dass wir mitspielen können.“

Werner und Poulsen wieder da

Am Mittwoch, den 5. April 2017 geht es nach Mainz. Mit im Gepäck sind so gut wie alle Spieler. „Es beginnt die heiße Phase der Saison. Jeder will spielen und meldet sich fit zurück. Das ist für mich eine sehr angenehme Situation“, sagt ein gutgelaunter Ralph Hasenhüttl vor dem Spiel. Topscorer und seit Kurzem A-Nationalspieler Timo Werner scheint nach seinem Muskelfaserriss schneller zu genesen als erhofft. Bei der Montagseinheit konnte er bereits mit der Mannschaft trainieren. Auch Yussuf Poulsen hat sein Comeback gegen Darmstadt blessurenfrei überstanden. 

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Wie RBL-Coach Hasenhüttl die Englische Woche gestalten will, so dass sie erfolgreich und ohne Ausfälle beendet werden kann, lässt sich der Österreicher noch offen. Nur eines ist sicher: „’Never change a winning team’ kann ich ausschließen.“ Bedeutet: Es wird rotiert, was das Zeug hält. Zumal sowohl Werner als auch Poulsen aus einer Verletzungspause kommen und es für die beiden schwer sein dürfte, 90 Minuten durchzuhalten. Daher tendiert Hasenhüttl dazu, nicht beide Stürmer von Beginn an zu bringen, um sofort grinsend nachzuschieben: „Aber möglich wäre es.“ 

Es gebe verschiedene Möglichkeiten, die Frische bei einer Englischen Woche aufrecht zu erhalten. Ob das dem Edelreservisten Davie Selke zugutekommt, ist zweifelhaft. Die Dienste des 22-Jährigen nahm Hasenhüttl trotz Werner-Ausfall und den zuletzt angeschlagenen Poulsen und Naby Keita nicht in Anspruch. Stattdessen kam der 19-jährige Schotte Oliver Burke in die Startelf. „Das war die taktisch klügere Variante“, so Hasenhüttl. 

Relegation: „Es gibt keine Mannschaft, die so richtig sorgenfrei ist“

Der kommende Gegner Mainz 05 hat aus den letzten vier Spielen 1 Punkt mitgenommen und zuletzt gegen FC Ingolstadt 04 verloren. Mit 29 Punkten rangieren die Mainzer punktgleich mit Augsburg auf dem 15. Tabellenplatz. Dass der Verein mittlerweile im Abstiegskampf mitmischt, „ist der besonderen Tabellenkonstellation geschuldet. Dass so viele Mannschaften in Abstiegsgefahr sind oder zumindest den Relegationsplatz im Nacken spüren, ist eine Situation, die es auf die Art und Weise so noch nie gegeben hat“, so der 49-Jährige RBL-Coach. Das ausgerufene Saisonziel RBLs nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga hieß, eine sorgenfreie Saison spielen. „Doch nun gibt es keine Mannschaft, die so richtig sorgenfrei ist – der Abstand nach hinten ist verdammt eng.“ So eng, dass selbst der Tabellensechste 1. FC Köln, der mit 37 Punkten auf einem Europa-League-Platz steht, gerade mal 8 Punkte vom Relegationsplatz entfernt ist. „Glücklicherweise können wir aus anderen Bereichen zuschauen, was da passiert. Ob uns das das Spiel gegen Mainz leichter macht, glaube ich nicht. Mannschaften, die um alles kämpfen, sind generell schwer zu bespielen“, so Hasenhüttl abschließend.

Spiel(er)infos:

Péter Gulácsi hat seine Grippe auskuriert und wird gegen Mainz wieder ins Tor zurückkehren. 

Marius Müller laboriert noch immer an Ellenbogenproblemen und wird nicht im Kader stehen. 
 
Ausfälle:
Marius Müller (Ellenbogenprobleme)

Lukas Klostermann (Aufbautraining nach Kreuzbandriss)

Gelbsperre droht:

Timo Werner (4 Gelbe Karten)

Was: 27. Spieltag, 1. Bundesliga – 1. FSV Mainz 05 (15.) gegen RB Leipzig (2.) 
Wann: Mittwoch, 5. April 2017 um 20 Uhr 
Wo: Opel Arena in Mainz 
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Die Partie könnt ihr live auf sky sehen

Blick auf die Tabelle und den 27. Spieltag:

Borussia Dortmund (4.) – Hamburger SV (14.), am Dienstag um 20 Uhr

TSG Hoffenheim (3.) – FC Bayern München (1.), am Dienstag um 20 Uhr

Borussia Mönchengladbach 10.) – (Hertha BSC (5.), am Mittwoch um 20 Uhr