Dritter gegen Vierter. So etwas nennt man wohl „Spitzenspiel“. Doch auch wenn die fußballerischen Raffinessen Mangelware waren, sahen die mehr als 40.000 Zuschauer gestern in der Red Bull Arena zumindest das erwartet spannende Spiel. RB war drei Tage nach der 1:3-Niederlage in der Champions League beim FC Porto über weite Strecken des Spiels überlegen. Doch die erste Chance hatten die Hannoveraner. Bereits in der vierten Minute verhinderte RB-Torhüter Peter Gulacsi bei einem Schuss von Matthias Ostrzolek das 0:1. In der 16. Minute hatte Timo Werner dann die Leipziger Führung auf dem Fuß, als er mit einem Schuss aus Nahdistanz am überragend reagierenden Gäste-Keeper Philipp Tschauner scheiterte. Torjäger Werner stand für den verletzten Jean-Kévin Augustin wieder in der Startelf. Sieben Minuten später lag der Ball dann im Hannoveraner Tor, Torschütze Werner stand allerdings im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte. Ansonsten zeigten die Hannoveraner, warum sie derzeit mit der zweitbesten Defensive der Liga auf Champions-League-Kurs liegen.
Matchwinner Timo Werner
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gastgeber zwar den Druck, offenbarten dabei aber wieder das eine oder andere Loch in der Defensive – wie in der 56. Minute. Da stand Jonathas nach einem Pass von Ihlas Bebou im RB-Strafraum genau richtig, und brachte die Niedersachsen mit 1:0 in Führung. Die Leipziger drängten nun wütend auf den Ausgleich – mit Erfolg. In der 70. Minute zeigte Werner, dass er nicht nur Tore schießen sondern auch vorbereiten kann. Nach seinem Querpass im Strafraum musste Yussuf Poulsen nur noch den Fuß hinhalten, um das 1:1 zu erzielen. Und die „Bullen“ wollten mehr. In der 85. Minute vollendete Timo Werner ein schönes Zusammenspiel von Diego Demme und Emil Forsberg mit dem Treffer zum 2:1, Fünf Minuten nach seinem sechsten Saisontor durfte sich der Torjäger bei seiner Auswechslung – für ihn kam Kevin Kampl – von den Zuschauern als Matchwinner feiern lassen. Mit dem „Dreier“ verabschiedeten sich die Leipziger gutgelaunt in die wohlverdiente Pause.
Übrigens: Marcel Halstenberg und Timo Werner hatten bereits in dieser Woche Grund zur Freude. Das RB-Duo wurde von Bundestrainer Joachim Löw für die beiden hochkarätigen Testspiele der Deutschen Nationalmannschaft gegen England (10. November) und Frankreich (14. November) nominiert.
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Upamecano, Halstenberg – Demme, Laimer (58. Keita) – Sabitzer, Bruma (53. Forsberg) – Poulsen, Werner (90.+1 Kampl). Tore: 0:1 Jonathas (56.), 1:1 Poulsen (70.), 2:1 Werner (85.). Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart). Zuschauer: 40.000.