Bei einem Sieg ist ein Aufstiegsplatz möglich RB Leipzig gegen FC Ingolstadt: Zorniger verlangt Typen, keine Lämmchen

Zuhause soll es bei RB Leipzig wieder klappen, es sollen drei Punkte her. Und Daniel Frahn spielt laut Alexander Zorniger eine tragende Rolle dabei.

Zuhause soll es bei RB Leipzig wieder klappen, es sollen drei Punkte her. Und die Chancen dafür stehen statistisch gesehen ziemlich gut. Während es auswärts gerade mal einen Sieg in München gab, verloren die Roten Bullen in der Red Bull Arena in dieser Saison noch nicht einmal. In der der Bilanz stehen bei acht Spielen auf heimischem Boden fünf Siege, drei Unentschieden und 14:4 Tore. Das kann sich sehen lassen. 

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Warum es auswärts einfach nicht klappen will, dafür hat auch Neu-Zehner und Publikumsliebling Daniel Frahn keine Erklärung: „Wir bekommen es auswärts einfach nicht hin, so zu spielen wie Zuhause.“ Da trifft es sich ganz gut, dass der Spitzenreiter FC Ingolstadt in die Heldenstadt kommt. Und Trainer Alexander Zorniger ergänzt neben all der Kritik an der fehlenden Ausbeute bei Auswärtsspielen: „Gegen Top-Mannschaften haben wir in der Vergangenheit – vor allem im eigenen Stadion – immer gut ausgesehen.“ 

Bei Sieg Aufstiegsplatz möglich

Der Blick auf die Zweitligatabelle verspricht einen weiteren spannenden Spieltag. Denn außer dem FC Ingolstadt, der mit 30 Punkten Tabellenführer ist, ist nicht nur für RB Leipzig mit einem Sieg ein direkter Aufstiegsplatz möglich. Insgesamt haben sieben Vereine am 16. Spieltag diese Möglichkeit. Das zeige laut Zorniger zum einen, wie eng diese 2. Liga sei und zum anderen, dass Ingolstadt die einzig konstante Mannschaft sei – auch in Richtung „Aufstiegskurs“. Da ist es wieder, dieses böse Wort mit „A“, was Zorniger so ungern in den Mund nimmt. Neulich habe ihm jemand viel Glück fürs nächste Spiel und vor allem endlich mal wieder einen Dreier gewünscht. „So lange ist das doch gar nicht her.“ Ist es nicht, aber bei einem Verein wie RB Leipzig, mit diesem Hintergrund, diesen Möglichkeiten und seinen offiziell gesteckten Zielen geht es dem einen oder anderen halt nicht schnell genug. Auch Sportdirektor Ralf Rangnick sagt klar, dass bis zur Winterpause noch ein paar Punkte geholt werden sollten, und dass vor allem die Entwicklung der Spieler im Vordergrund stehe. Er sagt aber auch, dass ein Verein mit diesem Background einen anderen Anspruch haben müsse als die meisten anderen. Was in Sandhausen zu sehen war, war „vor allem schwere Kost und kein Spiel zum Genießen“, so Rangnick. Für ihn war es geradezu schockierend zu sehen, wie eine Mannschaft, die gegen St. Pauli so gespielt hatte, so weit unter ihren Möglichkeiten blieb. Umso mehr erwartet er ein anderes Spiel gegen den Spitzenreiter am Sonntagnachmittag. 

Frahns Emotionalität gefragt

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Während Daniel Frahn höchstwahrscheinlich wieder auf der Zehnerposition auflaufen wird, kämpft Youngster Yussuf Poulsen zurzeit mit einer Oberschenkelzerrung. Ob er bis zur Partie wieder fit wird, ist noch unsicher. Außerdem sei er nicht nur körperlich, sondern auch mental angeschlagen, so Zorniger. „Er ist ein toller Kerl, aber er muss auch Dinge verarbeiten.“ Der RBL-Coach spielt auf die Rolle des Dänen in der Mannschaft an. Jeder sei ersetzbar und widerspricht damit der Aussage vieler Medien, RB Leipzig könne nur mit einem fitten Poulsen gewinnen. Außerdem brauche er bei der Partie vor allem eines: „Typen und keine Lämmchen!“ deswegen werde Frahn auch spielen. Zorniger zufolge könne der 27-Jährige eine Emotionalität auf den Platz bringen wie kein anderer.

Übrigens: Beim Nachwuchs läuft es. Die 2. Mannschaft befinde sich in akuter Aufstiegsgefahr, sagt Rangnick zufrieden, der damit nicht schon dieses Jahr gerechnet hat. Tatsächlich residiert der Bullennachwuchs derzeit mit 35 Punkten auf den ersten Platz der Oberliga-Süd-Tabelle mit acht Punkten Vorsprung zu Verfolger FC Oberlausitz Neugersdorf. Weiteres Indiz dafür, dass die Professionalisierung im Nachwuchsbereich funzt, ist die langfristige Bindung des RB-Talents John-Patrick Strauß. Der 18-Jährige hat einen Vierjahres-Profi-Vertrag bis 30. Juni 2018 erhalten. „John-Patrick Strauß ist der Spieler, der in meinen Augen den Sprung aus dem Nachwuchs ins Profiteam tatsächlich schaffen kann“, so Rangnick. 

Spiel(er)infos:

Fabian Franke muss aufgrund seiner anhaltenden Beschwerden an der Achillessehne operiert werden. Rani Khedira hat seine Gelbsperre abgesessen und ist gegen Ingolstadt wieder spielberechtigt. Ob Yussuf Poulsen spielen kann, entscheidet sich kurzfristig. Joshua Kimmich trainiert wegen Problemen der Bauchmuskulatur weiterhin individuell und fällt am Sonntag aus. Georg Teigls Einsatz ist aufgrund eines Infekts fraglich. Daniel Frahn steht bei vier Gelben Karten und müsste bei der nächsten Verwarnung ein Spiel aussetzen.
Ausfälle: Joshua Kimmich, Mikko Sumusalo, Fabian Franke, Henrik Ernst  

Was: 16. Spieltag 2. Bundesliga – RB Leipzig (7.) gegen FC Ingolstadt (1.)
Wann: Sonntag, 7. November 2014 um 13:30 Uhr 
Wo: Red Bull Arena

Bisher verkaufte Tickets: 22.000
Das Spiel wird live bei Sky übertragen