„You never count your money when you're sittin' at the table!“ RB Leipzig gegen Saarbrücken: Aufstieg in 2. Bundesliga perfekt machen

Beim letzten Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken kann RB Leipzig den Aufstieg in die 2. Bundesliga am vorletzten Spieltag der 3. Liga perfekt machen – sportlich. Doch bekommt der Leipziger Club auch die Lizenz von der DFL?

35.000 Karten sind verkauft, der Zweitplatzierte der 3. Liga, RB Leipzig, spielt gegen den bereits abgestiegenen 1. FC Saarbrücken, und nach 16 Jahren Zweitliga-Abstinenz eines Leipziger Fußballvereins besteht die Chance, diese Ära zu beenden – das sind die Hard Facts, die es zum letzten Heimspiel der Roten Bullen morgen, den 3. Mai 2014, zu berichten gibt. Wie es um die Lizenz für die 2. Bundesliga von RB Leipzig steht, dazu möchte sich der Verein immer noch nicht äußern. 

© GEPApictures/ RB Leipzig

Zwar hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Leipzigern die Lizenz unter Auflagen und Bedingungen erteilt, doch welche diese sind, darüber schweigt RB Leipzig. Nach kicker-Informationen verlangt die DFL ein neues Vereinslogo, weil es zu sehr dem des Hauptsponsors und Konzerns Red Bull ähnele, außerdem eine neue Besetzung der Führungsgremien, die nicht direkt Beauftragte von Red Bull sind sowie geringere Hürden für neue Mitglieder. RB Leipzig soll gegen diese Auflagen und Bedingungen fristgerecht Beschwerde eingelegt haben. Voraussichtlich am 7. Mai erfolgt die zweite Entscheidung der DFL, gegen die innerhalb von fünf Tagen erneut Beschwerde eingelegt werden kann. Der Lizenzierungsausschuss tagt dann am 15. Mai erstmals. Die endgültige Entscheidung, ob der Club in die Sphären der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Fußball eintauchen darf, fällt am 28. Mai 2014 durch den Lizenzierungsausschuss. 

Rangnick: „Mir ist wichtig, was im Trikot drin steckt und nicht, was drauf steht.“

 

Bereits im Februar dieses Jahres wurde leidenschaftlich und medienwirksam über die Lizenzvergabe für die 2. Bundesliga im Falle eines RB-Aufstiegs spekuliert. Während sich etliche Funktionäre und Erstliga-Vereinsbosse dazu äußerten, dass es erhebliche Schwierigkeiten bei der Lizenzvergabe für RB Leipzig geben wird, sagte Rainer Milkoreit, DFB-Vize-Präsident und Chef des NOFV (Nordostdeutscher Fußballverband), dass er keine Probleme bei der Lizenzierung sehe. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig konnte sich den Aussagen Milkoreits nicht anschließen und unterstrich noch einmal, dass genau geprüft werde, wer gemäß den DFL-Statuten die Spielberechtigung für die 1. und 2. Bundesliga erhält. So könne es im Vorfeld keine Zusicherung dieser Art geben, kritisierte Rettig Milkoreits Aussage. Sportdirektor Ralf Rangnick zeigte sich von dem medialen Austausch wenig beeindruckt. Die verschiedenen Statements dazu seien ganz nett für den Boulevard, aber „ich bin mir sicher, dass es am Ende keine Lizensierungsprobleme geben wird. Deswegen handeln und denken wir auch unaufgeregt“. In Hoffenheim sei es damals ähnlich gewesen. Und was das Logo angehe: „Wenn wir nur bei Änderung des Logos die Lizenz von der DFL bekommen – dann wird’s halt geändert. Mir ist wichtig, was im Trikot drin steckt und nicht, was drauf steht.“

Aufstieg in 2. Bundesliga generiert Fernsehgelder, nationale Aufmerksamkeit, Werbefläche

 

© GEPA/RB Leipzig
Sportlich schaut es für den ambitionierten Drittligisten, der nie einen Hehl daraus machte, so schnell wie möglich in der 1. Bundesliga mitzumischen, mehr als optimal aus. Derzeit residiert der Leipziger Club auf dem direkten Aufstiegsplatz (2. Platz) mit 3 Punkten Abstand zum Spitzenreiter 1. FC Heidenheim 1846. Doch im Gegensatz zu den „Roten Bullen“ müssen die Aufstiegsaspiranten um Cheftrainer Frank Schmidt am vorletzten Spieltag gegen den derzeit Sechstplatzierten ran. Schwerer hat es sogar Verfolger und Relegations-Anwärter SV Darmstadt 98. Die „Lilien“ müssen gegen SV Wehen Wiesbaden spielen, der es sich auf dem 4. Tabellenplatz der 3. Liga gemütlich gemacht hat. Somit liegt es an diesem Wochenende allein an den Spielern von RB Leipzig, ob sie den (sportlichen) Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen. Dieser generiert schließlich immense Fernsehgelder, eine deutschlandweite mediale Aufmerksamkeit und – selbstredend – eine riesen Werbefläche.

Für RB-Cheftrainer Alexander Zorniger sei die Zeit bei RB Leipzig die intensivste Phase seines Lebens. Doch er warnt auch davor, die Saarbrücker zu unterschätzen, schließlich hätten diese nichts mehr zu verlieren und könnten sich zudem nicht nur vor über 40.000 Zuschauern präsentieren, sondern auch vor dem einen oder anderen Scout. Was ein Fazit der bisherigen Saisonleistung angeht, möchte sich Zorniger noch nicht äußern und Rangnick bedient sich passend dazu einem Zitat aus dem Kenny Rogers Song „The Gambler“: „You never count your money when you’re sittin‘ at the table!“

Infos:

Was: 37. Spieltag Dritte Liga: RB Leipzig (2.) gegen 1. FC Saarbrücken (19.)
Wann: 3. Mai 2014 um 13:30 Uhr / Einlass: 11:30 Uhr
Wo: Red Bull Arena

Tickets: Die Tageskassen öffnen am Spieltag bei Verfügbarkeit von Restkarten um 10 Uhr
Anfahrt: Aufgrund von Baustellen im Stadiongelände sowie der großen Besucherzahl wird dringend um eine frühzeitige Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gebeten. 

Mehr Infos findet ihr auf www.dierotenbullen.com