Ingolstadt, Sportfreunde Lotte und kein Torjubel RB Leipzig in Ingolstadt: Alte Bekannte, neue Konstellationen & Harakiri

Nach dem letzten Spieltag gab es nur ein Thema: die Schwalbe von Timo Werner im Spiel gegen Schalke 04. Ja. Nein. Vielleicht. Ja. Geklärt wurde es und RB Leipzig steht immer noch an der Tabellenspitze. Nun geht es gegen den FC Ingolstadt 04.

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Nach dem letzten Spieltag gab es nur ein Thema: die Schwalbe von Timo Werner im Spiel gegen Schalke 04. Ja. Nein. Vielleicht. Ja. Geklärt wurde es und RB Leipzig steht immer noch an der Tabellenspitze. Nun geht es gegen den FC Ingolstadt 04. Da treffen alte Bekannte auf neue Konstellationen. Das wird spannender als es die aktuelle Tabellensituation der beiden Teams verheißen lässt.

Was war das für eine Woche voller Tiefflieger … Damit ist nicht nur die Schwalbe des letzten Spieltags gemeint, sondern auch die Reaktionen darauf. Es brach ein – nennen wir es beim (übersetzten) Namen – Scheißesturm aus allen Richtungen aus. Experten, Spieler, Fußballfans und alle anderen forderten Sperren für Timo Werner, Berufsverbot für den Schiedsrichter Bastian Dankert und wenn es nach einigen Kritikern ginge, die sofortige Auflösung des Clubs RB Leipzig. 

Was nach mehrtägiger Analyse nun alle wissen: Es war eine Schwalbe. Zugegeben von Timo Werner, zugegeben von Sportdirektor Ralf Rangnick. Was man außerdem weiß: Werner wird nicht gesperrt, RB Leipzig hat die Schwalbe nicht erfunden, und es wird sicherlich nicht die letzte in der Bundesliga gewesen sein – ob nun von den Leipzigern oder anderen Bundesligisten.

RB Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl jedenfalls mag darüber nicht mehr schwadronieren: „Es ist alles gesagt.“ Der 20-Jährige sei bis jetzt nicht

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unbedingt als Spieler aufgefallen, der Schwalben provoziere. Schade finde er, dass dadurch das gute Spiel gegen Schalke in den Hintergrund geraten sei: „Die 33 Punkte haben wir in den 13 Spielen nicht durch Fehlentscheidungen gemacht.“ Insgesamt sei er mit der Partie sehr zufrieden und von seiner Mannschaft beeindruckt. „Doch wir überbewerten dieses Spiel nicht. Am Samstag müssen wir eine neue gute Leistung bringen.“

Erinnerungen an Ex-Club Ingolstadt und Relegationsspiel gegen Lotte

 

Das Aufeinandertreffen in Ingolstadt wird ein besonderes sein. Hasenhüttl trifft auf seinen Ex-Club FC Ingolstadt 04. Jenen, den er spektakulär als Zweitligameister 2014/2015 in die 1. Bundesliga brachte und souverän in der Erstliga-Premierensaison auf den 11. Tabellenplatz trainierte. Nach dieser erfolgreichen Zeit folgte der 49-Jährige dem Ruf Rangnicks nach Leipzig und steht heute nach 13 Spieltagen an der Spitze der 1. Bundesliga. 

Ingolstadt hingegen musste nach dem Weggang des Österreichers einiges verkraften. Sein Nachfolger Markus Kauczinski vom KSC wurde nach zehn Spielen und nur zwei Punkten entlassen. Nun steht ein auch für Leipzig bekannter Trainer am Spielfeldrand. Maik Walpurgis erlangte zumindest Leipziger Berühmtheit, als RB Leipzig und sein damaliges Team Sportfreunde Lotte 2013 im Relegationsspiel antreten musste, um den Flaschenhals Regionalliga zu verlassen und in den ersehnten Profifußball 3. Liga einzusteigen. Im dramatischen Rückspiel machte RB Leipzig in der Verlängerung den Aufstieg perfekt. 

Harakiri und kein Torjubel

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In den letzten drei Spielen konnte Ingolstadt mit Walpurgis 4 Punkte einfahren. Laut Hasenhüttl sehe man auch den Unterschied: „Es ist ein anderes Spiel als beim vorherigen Trainer. Sie spielen aggressiver.“ Auf die Frage, warum Ingolstadt nun auf dem letzten Platz der Tabelle rangiert und ob sich RB Leipzig auf den Fußball der letzten Saison einstellen müsse, meint Hasenhüttl: Die letzte Saison ist kein Maßstab. So wie wir gepresst haben – das war fast schon Harakiri. Aber es hat funktioniert.“ 

Kontakt hat Hasenhüttl noch mit einigen Ingolstädtern. Den intensivsten mit seinem Sohn Patrick, der für Ingolstadt II in der Regionalliga spielt. Telefoniert haben sie diese Woche allerdings noch nicht miteinander, so der RBL-Coach. Sie sehen sich ja am Samstag in der alten Wirkungsstätte wieder. Eines nimmt sich Hasenhüttl übrigens neben drei weiteren Punkten auch vor: Kein Jubel bei Leipziger Toren. Wer den Österreicher beobachtet hat … schwer vorstellbar. 

Spiel(er)infos:

Ausfälle: 

Marvin Compper (Kapselband-Verletzung)
Bernardo (Meniskusschaden)
Kyriakos Papadopoulos (Eingriff im Knie)
Lukas Klostermann (Kreuzbandriss)
Ken Gipson (Sprunggelenksfraktur) 

Gelbsperre droht: 
Willi Orban (4 Gelbe Karten) 

Was: 14. Spieltag 1. Bundesliga – FC Ingolstadt (18.) – RB Leipzig (1.) 

Wann: Samstag, 10. Dezember 2016 um 15:30 Uhr 

Wo: Audi-Sportpark in Ingolstadt 

Verfolger:

FC Bayern München (2.) – VfL Wolfsburg (15.), 10.12.2016 um 15:30 Uhr
Hertha BSC (3.) – SV Werder Bremen (14.), 10.12.2016 um 18:30 Uhr