Jeder nor einen wönzigen schlock! Rezept: Feuerzangenbowle

Wenn ihr nicht zur Feuerzangenbowle auf den Weihnachtskommt, kommt diese eben zu euch nach Hause.

„Eine Feuerzangenbowle hat es in sich! 
Nicht wegen des Katers. Das ist eine Sache für sich. 
Eine Feuerzangenbowle ist keine Bowle. Sie ist ein Mittelding zwischen Gesöff und 
Hexerei. Bier sackt in die Beine, Wein legt sich auf die Zunge, Schnaps kriecht ins Gehirn. 
Eine Feuerzangenbowle aber geht ans Gemüt. Weich und warm hüllt sie die Seele ein, nimmt die Erdenschwere hinweg und löst alles auf in Dunst und Nebel.” – Das wusste schon Heinz Rühmann im Film „Die Feuerzangenbowle“. 

 

© Sandra Petz

Durch diesen Klassiker aus dem Jahr 1944 erlangte die Bowle Kultstatus und wurde zu dem hochprozentigen Filmstar, der auch heute noch über die roten Teppiche der Weihnachtsmärkte stolziert und Autogramme an seine trinkfesten Fans vergibt. Weihnachtsmarkt? Halt, da war doch was. Ach ja. Fällt ja aus. Aber jetzt fangt bitte nicht an zu weinen, denn wie immer ist urbanite die Rettung in der Corona-Not. Wir nehmen unser Schicksal in die Hand und machen die Feuerzangenbowle zu Hause selber! Und das hat nur Vorteile: Kein Gedrängel in eisiger Kälte, euer lallendes Impulsreferat darüber, wie schnell doch das Jahr vergangen ist, muss sich bestenfalls nur euer Partner anhören und ihr könnt nach dem Verzehr direkt auf der Couch einschlafen. Klingt nach ‘nem Plan, oder? Na dann mal los!

 

Zutaten

• 2 Orangen

• 2 Zitronen

• 2 Stangen Zimt

• 4 Stücke Sternanis

• 5 Nelken

• 2 Flaschen trockenen Rotwein

• 1 Zuckerhut

• 1 Flasche Rum (mindestens 54% Alkoholgehalt)

• großer Topf, Feuerzange

Ergibt ca. 1,5 Liter

Kosten: ca. 25

Zubereitungszeit: 20 Minuten (+ ggf. Zeit fürs Ziehen lassen)

Zubereitung

Schritt 1 Schneidet die Orangen und Zitronen in Scheiben und gebt diese mit den Gewürzen und dem Rotwein in einen Topf. Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr das Ganze ein paar Stunden ziehen lassen, dann können sich die Aromen besser entfalten.

© Sandra Petz

 Schritt 2 Erhitzt euer alkoholisches Hexengebräu, bis es kurz vorm Kochen ist. Platziert eure Feuerzange nun auf dem Topf und haltet diesen mithilfe eines Rechauds warm oder lasst ihn auf der heißen Herdplatte stehen. Wichtig ist, dass nach oben hin ausreichend Platz ist, da ansonsten die Feuerwehr eures Vertrauens bei euch auf der Matte steht, sobald ihr den Zuckerhut anbrennt.

Schritt 3 Der Zuckerhut wird nun ausgiebig mit dem Rum getränkt, auf die Feuerzange gelegt und dann angezündet. Sollte er aufhören zu brennen, gebt vorsichtig mit einer feuerfesten Kelle immer wieder Rum über den Zuckerhut. Und wenn wir vorsichtig sagen, dann meint Mutter urbanite das auch so! Hier kann es nämlich zu einer kleinen Stichflamme kommen und weggebrannte Augenbrauen sind auch im Jahr 2020 bedauerlicherweise immer noch kein Trend geworden. 

© Sandra Petz

Schritt 4 Wenn sich der Zuckerhut komplett aufgelöst hat und eindrucksvoll in eure Bowle getropft ist, könnt ihr eure kitschigsten Weihnachtstassen aus der Versenkung holen und mit dem Befüllen anfangen. Spekulatius und Lebkuchenherzen runden das Ganze ab und sorgen für die nötigen Kalorien.

 Na dann, Prost & fröhliche Weihnachten!