Sachsens Next Topfmodel Sächsischer Qualitätskartoffelverband e.V.

1994 wurde der Sächsische Qualitätskartoffelverband ins Leben gerufen und engagiert sich seither für die Erhaltung der Erdäpfel. Wie genau? Wir hakten nach.

Queen Anne, die Königliche, Gunda, die Solide und Belana, die Stabile – drei der 50 heißen Anwärterinnen auf den begehrten Titel. Jury-Mitglied und Lizenzgeber ist der Sächsische Qualitätskartoffelverband e.V. mit Sitz in Leipzig, der entscheidet, welche Knolle am Ende der Saison im Erdäpfel-Beutel landet und sich „“Sachsens Next Topfmodel“ nennen darf. 

© Sächsischer Qualitätskartoffelverband e.V.
Garantierte Herkunft aus Sachsen, das ist die erste wichtige Grundvoraussetzung, die eine Kartoffel erfüllen muss, um das Qualitätsprogramm Erdäpfel, das bereits 1994 ins Leben gerufen wurde, durchlaufen zu können. Seither zeichnet sich die Marke durch regionale Premiumkartoffeln aus, die in Sachsen gelegt, gewachsen, geerntet, verpackt oder geschält und weiterverarbeitet werden. Das beginnt mit der Verwendung von gesundem, zertifiziertem Pflanzgut, führt über den kontrollierten und umweltgerechten Vertragsanbau, der auf den minimalen Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngungsmitteln ausgelegt ist, bis hin zur Lagerung und Vermarktung der Knolle. Über allem schwebt der Grundsatz: kurze Transportwege. Nur so lässt sich ein schneller, schonender Umgang und Umschlag der Kartoffel bis zum Handel gewährleisten.

© Sächsischer Qualitätskartoffelverband e.V.
Eine Menge Spielregeln, denen sich jedes einzelne Mitglied mit Eintritt in den  Verbund verpflichtet. Aktuell beteiligen und engagieren sich über 60 Mitglieder im Sächsischen Qualitätskartoffelverband e.V.: Anbaubetriebe, die eine Gesamtfläche von 6.500 Hektar bewirtschaften, Abpackbetriebe und weitere Verarbeiter wie Schälbetriebe, welche die Kartoffel unmittelbar an Gastronomen weitervermitteln. Darunter der Kartoffelhof von Andrea Lienig –  ein Familienunternehmen aus Delitzsch, das sowohl am Kartoffelanbau beteiligt ist als auch die Rolle des Pflanzgutvermehrers übernimmt und damit wichtige Stationen der Kartoffelproduktion.  Entscheidend ist allerdings die Endkontrolle – die Verkostung, bei der sowohl die äußeren als auch die inneren Werte des Modells geprüft werden. Dazu zählt auch die Sicherung der angegebenen Kocheigenschaften.  So ist gleichbleibende Qualität garantiert und die Geschichte aller Kartoffeln rückverfolgbar – vom Anbau auf dem Feld bis zum Erdäpfel-Beutel am Gemüsestand.

Lehrreiches über die leckere Knolle 

 

Der ursprüngliche Hintergrund der Verbandsgründung war jedoch der rapide Rückgang des pro-Kopf-Verbrauchs der gesunden Knolle. Nachdem die Kartoffel ihre Vorrangstellung nach der Wende verlor, gründete sich der Sächsische Qualitätskartoffelverband e.V., um zu verhindern, dass der Erdapfel von den Feldern und Tellern verschwindet. „Nach wie vor setzen wir uns dafür ein, verrät uns Ariane Weiß, Mitglied des Sächsischen Kartoffelverbands, „dass der Kartoffelanbau für die Erzeuger ein lohnenswertes, faires Geschäft bleibt, von dem sie auch in Zukunft leben können. Unter 60 Kilogramm verbraucht der Deutsche mittlerweile pro Jahr. Nur ein Drittel davon sind Frischkartoffeln. Der Rest setzt sich aus verschiedenen verarbeiteten Kartoffelprodukten wie Pommes, Chips, Kartoffelpuffer oder ähnlichem zusammen.  Um diese Entwicklung aufzuhalten und die Beliebtheit der Knolle voranzutreiben, organisiert der Verband regelmäßig Tagungen und Schulungen, vernetzt sich mit Hochschulen und präsentiert neueste Erkenntnisse gerne auf Messen wie der Land & Genuss. Vor Ort inspirieren leckere Kartoffelrezepte den Verbraucher und verdeutlichen: Der Erdapfel ist alles andere als langweilig. „In unserer Kartoffelküche zaubern wir Kartoffelecken mit Quark, Pellkartoffeln und Kartoffelpuffer – DER Renner vieler Großeltern und Enkelkinder.

© Sächsischer Qualitätskartoffelverband e.V.

Damit leistet der Verband eine wichtige Aufklärungsarbeit für die regionale Kartoffelwirtschaft und einen erheblichen Beitrag für eine ausgewogene Ernährung. Nach wie vor ist vielen Verbrauchern nicht bewusst, dass eine optimal gelagerte heimische Kartoffel über viele Monate genießbar sein kann. Da braucht es keine Frühkartoffeln aus Ägypten zum frischen Spargel. Durch die druck- und beschädigungsarme Ernte sowie optimale Kühlung bleibt die Kartoffel bis in den Mai frisch und knackig. Das will der Qualitätskartoffelverband auf der Land & Genuss unter Beweis stellen. Fakt ist; Eine derartige sächsische Gemeinschaftsmarke und regionale Qualitätsinitiative ist bundesweit einzigartig und qualifiziert nicht nur Queen Anne, Gunda, und Belana für den Erdäpfel-Beutel, sondern auch den Sächsische Qualitätskartoffelverband, auf der ersten Land & Genuss Messe in Leipzig dabei zu sein.

Web: www.erdaepfel-sachsen.de