Spielbericht SC DHfK Leipzig gegen ThSV Eisenach Wendung in letzter Minute: SC DHfK gewinnt gegen ThSV Eisenach

Handballfans konnten am Samstag einen Sport-Krimi erleben: das Spiel lief eindeutig gegen den SC DHfK. Doch dann kamen die letzten zehn Minuten.

So schnell werden grün-weiße Helden geboren! Die Hallenhandballer des SC DHfK Leipzig haben am Sonnabendabend vor 3021 fanatischen Fans eine praktisch schon verlorene Begegnung mit 29:28 (10:15) Toren noch gewonnen. Aber wer waren die Helden? Für den erfahrenen Uli Streitenberger war diese Frage sonnenklar: „Ohne die Unterstützung unserer Fans hätten wir diese Begegnung nie gedreht.“

© Elmar Keil
Doch der Reihe nach: Eigentlich bestimmten die routinierten Handballer aus der Wartburgstadt das Geschehen mehr oder weniger klar. Der Absteiger aus der ersten Bundesliga stellte eine kompakte Abwehr. Er zwang die jungen Gastgeber zu relativ vielen Abspielfehlern und Fehlwürfen, konterte, war über die körperlich sehr robusten Rückraumspieler und Kreisläufer sehr effektiv. Obwohl die Sachsen in der Deckung mit Felix Storbeck im Kasten dagegen hielten. Die Eisenacher lagen 2:1, 6:5, 8:6, 13:9 und unmittelbar nach dem Seitenwechsel 16:10 vorn. Es drohte die erste Heimpleite in dieser Saison.

Das fuchste die Männer von Trainer Christian Prokop sehr. Sie wollten in den darauffolgenden Minuten das Blatt wenden. Max Emanuel und Philipp Weber verkürzten auf 14:17. Doch die Eisenacher bauten den eigenen Vorsprung wieder aus. Lukas Binder und Philipp Pöter markierten mit einem enormen Aufwand das 18:21. Doch Eisenach antwortete prompt. Die Thüringer schienen zehn Minuten vor dem Schlusspfiff auf der Siegerstraße zu sein.

Handball-Krimi in den letzten zehn Minuten

Was wirklich in den letzten zehn Minuten in der ARENA Leipzig passierte, das können eigentlich nur Dramatiker und keine körperkulturellen Pressedienste wiedergeben: Die Zuschauer auf den Rängen honorierten das kämpferische Engagement der Gastgeber mit permanentem Support. Die Spieler verkürzten den Rückstand um einen und einen weiteren Treffer. Dass Velimir Petkovic, der Trainer der Eisenacher, mit einigen falschen Entscheidungen und vergebenen Chancen seiner Spieler haderte, war Nebensache. Die Gastgeber spielten sich – angetrieben von der großen Mehrheit der Zuschauer – in einen Rausch. Sie erzielten sechs Minuten vor dem Schlusspfiff das Anschlusstor.

Als Thomas Oehlrich keine fünf Minuten vor dem Schlusspfiff eine doppelte Zeitstrafe von vier Minuten kassierte, war’s das wohl. Pustekuchen! Die Unterzahl schweißte die einheimischen Handballer und Handballfans noch mal zusammen. Als Philipp Pöter zwanzig Sekunden vor dem Schlusspfiff die zweite Leipziger Führung im gesamten Spiel erzielte, wurde die riesige Halle zum Tollhaus. 29:28! Die Zuschauer feierten. Denn der allerletzte Angriff der Eisenacher wurde durch einen Wechselfehler der Gäste jäh gestoppt.

Bericht: Lutz Walter

SC DHfK Leipzig gegen ThSV Eisenach 29:28 (10:15)
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Stationen: 0:1, 3:2, 6:6, 7:10, 10:16, 14:19, 17:21, 19:23, 22:25, 25:27, 27:28, 29:28

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Tovås; Semper, Emanuel 5, Krzikalla 3, Pöter 6/3, Oehlrich, Binder 4, Roscheck, Weber 9/2, Milosevic 2, Pechstein

ThSV Eisenach: Villadsen, Gorobtschuk; Elisson 4/3, Wöhler 3, Jurdžs 2, Jónsson 4, Luther 2, Forstbauer, Schliedermann, Hansen 1, Heinemann 4, Lilienfelds 5, Koloper 3

Zuschauer: 3021 Handballfans in der ARENA an der Jahnallee

Schiedsrichter: Hanspeter Brodbeck, Simon Reich (Metzingen)

Siebenmeter: Leipzig 6/5, Eisenach 4/3

Zeitstrafen: Leipzig 14 min, Eisenach 16 min

Das nächste Heimspiel des SC DHfK findet am 26. November 2014 gegen TV Großwallstadt in der Arena Leipzig statt.

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