25:31 – Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt SC DHfK Leipzig: Glandorf, der Spielverderber

Am Mittwoch blieb in der Arena ein weiterer Überraschungscoup des SC DHfK aus. Die Körperkulturellen unterlagen der SG Flensburg-Handewitt mit 25:31.

Am Mittwoch, den 7. Oktober 2015, hatten 4.944 Handballfans in der Arena an der Jahnallee auf eine weitere Überraschung des einheimischen SC DHfK Leipzig gehofft. Doch die körperkulturellen Handballer unterlagen der SG Flensburg-Handewitt, dem Champions-League-Sieger der vorletzten Saison, mit 25:31 (13:14) Toren. 

© Elmar Keil

Doch das Ergebnis spiegelt das spannende Geschehen kaum wieder. Denn die grün-weißen Gastgeber brachten die favorisierten Flensburger in Bedrängnis. Sie lagen im ersten Drittel des Spiels permanent vorn. 3:1, 5:3, 6:5, 8:6. „Wir hatten mit schnellen Beinen verteidigt und einen hervorragenden Milos Putera im Kasten. Außerdem wartete meine Mannschaft mit vielen verschiedenen Wurfvarianten auf“, erinnerte sich Trainer Christian Prokop an diese starke Phase seines Teams. Anders Eggert und Lasse Svan, die dänischen Nationalspieler auf den beiden Außenbahnen, bekamen kaum einen Stich. Auch Thomas Mogensen, der dänische Mittelmann der Gäste, konnte nur wenig Wirkung erzielen. „Da kann das Spiel verloren gehen!“ gab Ljubomir Vranjes, der Trainer der Flensburger, zu. 

Kleinigkeiten gaben den Ausschlag – …und dann kam Holger

© Elmar Keil

Vielleicht hätten die Gastgeber eine echte Chance besessen, die Begegnung zu gewinnen, wenn ihnen im zweiten Drittel des Spiels der eine oder andere Fehler weniger unterlaufen wäre. Es gab wirklich nur Kleinigkeiten zu kritisieren: Ein Fehlpass von Philipp Weber, eine Zeitstrafe für Alen Milosevic auf Grund eines technischen Vergehens, ein Stürmerfoul von Maximilian Jahnke in einen ungünstigen Moment, ein Schlagwurf von Avis Jurdzs in den Mittelblock. Prompt rannte Flensburg mit einem oder zwei Treffern vorneweg. Der Halbzeitstand lautete 13:14. Vor dem letzten Drittel des Spiels lagen die körperkulturellen Gastgeber 19:20 zurück. 

Holger Glandorf, der einzige deutsche Spieler der Flensburger an diesem Tag, explodiert dann in den letzten 20 Minuten des Spiels. Der Weltmeister von 2007 erzielte zehn Treffer aus dem Rückraum. Er baute den knappen Vorsprung des haushohen Favoriten beinahe im Alleingang auf schließlich sechs Treffer aus. Der Endstand lautete 25:31. Trotzdem konnten die grün-weißen Handballfans, die die eigene Mannschaft wieder lautstark unterstützten, insbesondere mit der kämpferischen Leistung des krassen Außenseiters zufrieden sein.

Spielbericht: Lutz Walter (Leutzscher Welle)

Statistik:

SC DHfK Leipzig gegen SG Flensburg-Handewitt 25:31 (13:14) 

Stationen: 3:1, 4:3, 7:5, 8:8, 9:11, 13:13, 14:16, 16:19, 19:20, 20:24, 21:28, 23:29, 25:31

SC DHfK Leipzig: Storbeck, Putera; Naumann, Steinert 3, Jurdsz 2, Krzikalla 4, Pöter 3, Oehlrich 1, Binder 3, Janke 2, Sommer, Roscheck, Weber 4/1, Milosevic 3

SG Flensburg-Handewitt: Anderson, Møller, Karlsson, Eggert 4/3, Glandorf 10, Mogensen 4, Svan 2, Hampus Wanne, Djordjic, Nicolaisen, Jakobsson 4, Heinl, Zachariassen, Toft Hansen 1, Gottfridsson 1, Lauge Schmidt 5, Radivojevic 

Zuschauer: 4.944 Handballfans in der Arena an der Jahnallee 

Schiedsrichter: Sebastian Grobe (Braunschweig), Adrian Kinzel (Bochum) 

Siebenmeter: Leipzig 2/1, Flensburg 4/3

Zeitstrafen: Leipzig 6 min, Flensburg 8 min 

Stimmen

Trainer Ljubomir Vranjes (SG Flensburg-Handewitt): „Ich denke, das Ergebnis geht in Ordnung. Viele gute Mannschaften haben hier bereits verloren, darum hatte ich meiner Mannschaft auch gesagt, dass wir hier 100 Prozent abrufen müssen, um die Punkte mitzunehmen. 

Die erste Halbzeit war nicht optimal. Wir hatten nur zwei Paraden, Leipzig hingegen neun, das war der große Unterschied. Trotzdem führen wir zur Pause mit einem Tor. Zum Glück geht ein Spiel 60 Minuten. Wir haben heute gezeigt, dass wir über die komplette Spielzeit schwer zu bespielen sind. 

Die Leipziger Fans haben die Mannschaft von Beginn an enorm gepuscht, alle waren heiß und extrem leidenschaftlich. Nach allem, was ich bisher über diese Mannschaft gesehen habe, denke ich, dass Leipzig den Klassenerhalt schaffen wird.“ 

Trainer Christian Prokop (SC DHfK Leipzig): „Meine Gefühlslage ist gemischt. Wir wollten heute dem großen Favoriten keinen roten Teppich auslegen und aggressiv spielen. In der ersten Halbzeit ist es uns gut gelungen, unseren Plan zu verfolgen, und wir haben Flensburg nicht wegziehen lassen. Unsere Deckung stand gut und Milos hat im Tor eine starke Leistung gezeigt. 

Auch mit dem Angriff war ich weitgehend zufrieden, wir haben gute Wurfentscheidungen getroffen, doch leider zu viele technische Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Niveau nicht halten. Kompliment an Flensburg für ihr konsequentes Spiel. Es hätte heute eine Spitzenleistung gebraucht, um etwas Zählbares mitzunehmen. Insgesamt bin ich mit dem Spiel dennoch zufrieden.“

Das nächste Heimspiel in der Arena bestreitet der SC DHfK Leipzig gegen den ThSV Eisenach am 1. November 2015 um 13:45 Uhr.

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