Mehr gegrübelt als gespielt SC DHfK Leipzig verliert Topspiel gegen Bietigheim mit 28:30

Im Aufstiegskampf verloren die Handballer des SC DHfK Leipzig im Spitzenspiel gegen SG BBM Bietigheim knapp mit 28:30 (15:13). Dabei hätte das Spiel auch anders ausgehen können.

Die meisten Handballfans tippen auf die Vertretungen aus Friesenheim und Erlangen als Aufsteiger in die ersten Bundesliga. Doch dann? Das Spitzenspiel SC DHfK Leipzig gegen SG BBM Bietigheim sollte einen Trend zeigen, wer‘s weiterhin ist: Es wurde von den Sachsen mit 28:30 (15:13) Toren knapp verloren.

© Florian Pappert

Die Begegnung in der Arena an der Jahnallee ließ nur wenige Wünsche offen. Die 2.714 Zuschauer sahen ein spannendes und niveauvolles Match. Erst lagen die grün-weißen Gastgeber durch Thomas Oehlrich, Lukas Binderund Philipp Weber vorn. Dann gingen die Gäste aus Bietigheim, Bissingen und Metterzimmern in Führung, um diese erste Führung in wenigen Minuten zu verspielen. So könnten die letzten Szenen vor dem Seitenwechsel für das ganze Geschehen stehen: BBM Bietigheim wollte mit einem Rückraumtor im letzten Augenblick zum Ausgleich kommen, doch der Wurf blieb hängen und Lucas Krzikallaverwandelte tatsächlich noch einen Konter sicher. 14:14 oder 15:13? Es lagen nur Kleinigkeiten dazwischen …
Der Halbzeitstand beflügelte die Sachsen. Sie warfen nach dem Seitenwechsel in wenigen Minuten eine scheinbar sichere Fünf-Tore-Führung heraus. Lukas Binderund Alexander Feldhatten vom Kreis getroffen. Die Zwischenstände lauteten 18:13 beziehungsweise 19:14. Die grün-weißen Fans jubelten.

Offensive Leipziger verzweifelten

Allerdings konnten die Gäste mit Thorsten Salzer, einem erfahrenen Bundesligaspieler, die Lücken im Deckungszentrum schnell schließen. Wirkung und Gegenwirkung: Das ließ die offensiven Leipziger verzweifeln, ob Matthias Gerlich oder Alexander Feld, sie konnten das schwäbische Bollwerk nur noch selten in Bewegung bringen. Dazu kamen einige einfache Ballverluste, die bei dem hohen Tempo passieren, doch die schnellen Marco Rentschler und André Lohrbachzum Kontern einluden.

So drehte das Geschehen. Die individuell sehr starken Robin Hallerund Timo Salzerdüpierten die grünweißen Abwehrspieler und trafen, trafen, trafen. In der 56. Minute lagen die BBM-Handballer mit 30:26 Toren vorn. Nur wenige Minuten später hatten sie gewonnen. Ob dieser Auswärtssieg der Schwaben eine gewisse Entscheidung im Aufstiegsrennen ist? In der letzten Saison hatte der dritte Aufsteiger ThSV Eisenach 49:23 Punkte erreicht. Das heißt, dass die unterlegenen Männer aus Sachsen noch eine Chance besitzen.

Lutz Walter

Spielfakten SC DHfK Leipzig gegen SG BBM Bietigheim 28:30 (15:13):


Stationen:
1:0, 3:1, 4:5, 8:6, 10:7, 12:12, 15:13, 19:14, 20:19, 22:20, 24:23, 25:26, 26:30
SC DHfK Leipzig: Tovås, Pulay; Emanuel 7, Krzikalla 1, Oehlrich 1, Binder 3, Jonsson 1, Gerlich 3, Roscheck, Weber 5, Prokopec 4/4, Milosevic 1, Feld 2
Zuschauer: 2.714 Handballfans in der Arena
Schiedsrichter: Nils Blümel, Jörg Loppaschewski (Berlin)
Siebenmeter: Leipzig 5/4, BBM 4/3
Zeitstrafen: Leipzig 8 min, BBM 8 min