Zirkus des Horrors gastiert mit „Asylum – Das Irrenhaus“ in Leipzig Schaurig-gute Unterhaltung beim Zirkus des Horrors

„Ich steh ja gar nicht so auf Gruselkrams“, war meine erste Reaktion, als ich gefragt wurde, ob ich denn nicht mal Lust hätte auf den Zirkus des Horrors, der noch bis zum 9. September 2018 auf dem Festplatz Cottaweg gastiert.

Normal
0

21

false
false
false

DE
JA
X-NONE

„Ich steh ja gar nicht so auf Gruselkrams“, war meine erste Reaktion, als ich gefragt wurde, ob ich denn nicht mal Lust hätte auf den Zirkus des Horrors, der noch bis zum 9. September 2018 auf dem Festplatz Cottaweg gastiert. Als ich dann las, dass mich „artistische Spitzenleistungen“und „irrwitzige Comedy“ vereint zu einer „einzigartigen, spektakulären Show“ erwarteten, wollte ich dann doch mal sehen, ob die Zirkusvorstellung mich zur (positiven) Gänsehaut bringen könnte. 

© Bianca Rositzka

„Für unsere Lieben nur das Beste“ – Salvatore die Morti begrüßt uns im Irrenhaus. Mit unseren Drinks vom Arzneimittel-Ausschank werden wir von einem der Pfleger zu unseren Plätzen in Gruft 9 geleitet. Es herrscht angespannte Stimmung, da einige der Patienten es immer wieder schaffen, aus ihrer Zelle zu entkommen und sich im Publikum zu verstecken. Nach der Bitte einer navigationsartigen Stimme, die uns bittet Ruhe zu bewahren und uns auf einige Sicherheitshinweise aufmerksam macht, werden wir Zeugen des ersten Experiments des renommierten italienischen Psycho-Forschers, der selbst so ein paar Probleme zu haben scheint …  

Artistische Perfektion 

© Bianca Rositzka

Die „Puje Truppe“ aus der Mongolei lässt mit ihren Darbietungen, die sich durch die ganze Show ziehen, den Zuschauer regelmäßig das Klatschen vergessen. So eine Exaktheit, Synchronizität und dennoch Leichtigkeit haben wir ungelogen noch nie gesehen – und der Rest der Zuschauer gibt uns mit den minütlichen Pfiffen und begeisterten Rufen Recht. 

Ein weiteres Highlight der Show ist die Verfolgungsjagd zwischen einem Patienten und einer Wache auf dem „Todesrad“ – ungesichert und mit einigen Momenten, die den Atem stocken lassen. Die Geschichte drumherum und die schaurige Atmosphäre verstärkt die Spannung im Irrenzelt – die Musik aus Electro und Psychedelic setzt den Darbietungen die Krone auf. Gäbe es einen „Zirkus des Horros“-Soundtrack – ich würde ihn mir holen!

© Bianca Rositzka
 

Schwarzer Humor und Patienten aus dem Publikum 

Die sarkastisch-humorvolle Ergänzung der Show bringt Horrorclown Brian Ernest, der sich zwischen den ganzen ,Verrückten’ etwas fehl am Platz fühlt, eigentlich niemanden leiden kann und schließlich das Beste draus macht. Trotz seiner Beschimpfungen und groben Behandlung eines Jeden, ob Darsteller oder Zuschauer, bringt er das Publikum immer wieder zum begeisterten Toben – nicht zuletzt, da auch der ein oder andere „Patient“ aus Rang oder Loge nicht verschont bleibt.

© Bianca Rositzka

© Bianca Rositzka
Höchster Respekt gilt auch den restlichen Darstellern der Zirkusshow, wie dem durchgeknallten Johnny, der am Ende noch überrascht, den äußerst biegsamen Puje Girls sowie René, der den Handstand am liebsten in schwindelerregender, wackeliger Höhe vollführt.  

Musikalisch mitreißend, artistisch atemberaubend und schwer sarkastisch – der Zirkus des Horros ist absolut empfehlenswert.  

Schnell sein! Wir verlosen noch Tickets!  

zirkusdeshorrors.de

27.08. bis 09.09.2018 | Kleinmessegelände Cottaweg

Showzeiten: Mo bis Fr 19:30 Uhr, Sa 15:30 und 19:30 Uhr, So 18 Uhr

Tickets ab 23€