Unglücklich in/ mit der Demokratie? TdJW: Halbjahresbilanz der Glücks-Spielzeit

Mit neuen Formaten, Uraufführungen und dem allgegenwärtigen Spielzeitmotto »Zum Glück« startet das Theater der Jungen Welt in seine 72. Spielzeit.

Mit neuen Formaten, Uraufführungen und dem allgegenwärtigen Spielzeitmotto »Zum Glück« startete das Theater der Jungen Welt in seine 72. Spielzeit. Mit Projekten wie „Das große Meckerwelttheater“, „Teenage Widerstand“, „GlücksLand“ oder „Die Stunde der Glücklichen“ möchte das Haus am Lindenauer Markt auch 2019 junge und alte Schauspielbegeisterte dazu aufrufen, auf und neben der Bühne die Gründe der Demokratiemüdigkeit sowie Veränderungen unserer Stadtgesellschaft zu ergründen und zu hinterfragen. 

© Sebastian Schimmel

Woher kommen die Zweifel am gesellschaftlichen Zusammenhalt? Was macht uns unglücklich? Was bringt uns ins Wanken? Rund 54.900 Theatergäste zog die Auseinandersetzung mit dieser gesellschaftlich-politischen Fragestellung – kurz die Suche nach dem Glück – vergangenes Jahr in das Theater der Jungen Welt. Und auch 2019 stellt sich die Kultureinrichtung den Herausforderungen und Veränderungen einer sich wandelnden und wachsenden Stadtgesellschaft und den deutlich wahrzunehmenden Tendenzen von Zerrissenheit, Verrohung und Demokratiemüdigkeit. „Sich verändernde Zeiten verlangen nach neuen Herangehensweisen, somit erweitert sich auch das Aufgabenspektrum und die gesellschaftliche Verantwortung von Kulturinstitutionen“,  resümiert und reflektiert Intendant Jürgen Zielinski, der auf eine erfolgreiche erste Spielzeithälfte 2018/19 und stolze 700 Veranstaltungen (Auslastung: 91,31 %) zurückblickt; ein Trend, der bereits am 2. März 2019 mit der Premiere der Jugendclub-Inszenierung „Teenage Widerstand“ und sieben Tage später – am 9. März 2019 – mit der Premiere des Stücks „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ fortgeführt werden soll. Damit konzentriert sich das Theater auch in der kommenden Spielzeithälfte auf richtungsweisende Projekte, die durch ihren politisch-historischen Bezug auffallen und gleichzeitig dazu verhelfen Türen für neue Diskussionen, Erkenntnisse und Einsichten zu öffnen.  „Theater ist eben auch ein außerschulischer oder außerberuflicher angstfreier Lern- und Erfahrungsort“, betont Jürgen Zielinski.

© Sebastian Schimmel
Das Glück befragt wird 2019 ebenfalls im deutschlandweit ersten Lehrerzimmerstück „Die Stunde der Glücklichen“. Ein zentraler Aspekt der künstlerischen Arbeit des TdJW sind und bleiben aber auch die kulturelle Verständigung und der künstlerische Austausch im Rahmen von internationalen Projekten und Kooperationen. Lokaler wird es hingegen bei einer weiteren Uraufführung in der Spielzeit 2018/19, die am 4. Mai 2019 Premiere feiert : „Mädchenmonstermusik!“ – ein Theaterstück von Winnie Karnofka und ein emotionales und musikalisches Kaleidoskop der jungen Clara Schumann.

Ihr habt den Überblick verloren? Den kompletten Spielplan findet ihr online unter: www.theaterderjungenweltleipzig.de/wann-und-was/spielplan/