Das Schicksal der Nofretete Theaterrezension: „Prinzessin Nofretete“ in der Musikalischen Komödie

Seit März 2017 läuft läuft in der Musikalischen Komödie die Operette „Prinzessin Nofretete“. Wir haben uns das Stück genauer angesehen.

© Kirsten Nijhof
Seit März 2017 läuft die Operette „Prinzessin Nofretete“ in der Musikalischen Komödie. Eine Geschichte über Liebe, die den Konventionen trotzt und sich auch schon im alten Ägypten so abgespielt hat.

Die Operette „Prinzessin Nofretete“ von Nico Dostal erzählt von dem renommierten, britischen Archäologen Lord Callagan, der mit Assistent Totty in den 20er Jahren in Ägypten die Grabkammer einer Prinzessin Nofretete entdeckt, die jedoch nicht die berühmte Gemahlin des Königs Echnaton sein soll. Claudia, Callagans Tochter soll den reichen Totty heiraten, aber sie hat sich anderweitig verliebt. Um Totty zu entgehen, macht sie ihre Zukunft vom Schicksal der Prinzessin abhängig. Dieses muss jedoch erst einmal erforscht werden. Dabei kommt heraus, dass auch Nofretete gegen ihren Willen einen reichen Mann heiraten sollte, dennoch konnte sie ihren Vater, den Pharao von ihrer Liebe zu einem rangniederen Soldaten überzeugen. Damit ist Lord Callagan nicht einverstanden und versucht, die Zukunft seiner Tochter zu beeinflussen. Außerdem gibt es auch noch Polly, die als Touristenführerin eine Menge Schaulustige durch die alten Sehenswürdigkeiten lotst und ein Auge auf Jugendliebe Totty geworfen hat. 

Mit Liebe zum Detail

Schon von Anfang an wird der Zuschauer auf eine Reise mitgenommen, so erhalten alle ihre Reiseunterlagen von „MUKO Tours“ mit einer Karte Ägyptens und eine Einweisung für die Fahrt. Die Liebe zum Detail lässt sich auch in der Operette selbst erkennen. Mit ausgefallenen Kostümen, stimmigen Tanzchoreografien und schönem Gesang überzeugen die Schauspieler der Musikalischen Komödie. Sie sind offensichtlich mit Spaß bei der Sache, wodurch das Stück noch lebendiger wird. Besonders beeindruckend sind die Showeinlagen des hauseigenen Balletts und die Livemusik des Orchesters. 

Das Bühnenbild ist auf den gesamten Raum ausgedehnt, ägyptische Wächterstatuen erwachen im Zuschauerraum zum Leben und Projektionen an der Decke lassen das Publikum auch mal vor Ekel „Igitt“ rufen. Immer wieder gibt es witzige Passagen, meist Situationskomik, die aber nicht zu flach sind. Ironisch wird beispielsweise der aufkommende Massentourismus dieser Zeit auf die Schippe genommen.

Für Operettenlaien ist die Verständlichkeit ein altbekanntes Problem, das auch in „Prinzessin Nofretete“ teilweise, vor allem bei den Chorszenen, auftritt. Das Stück ist mit 2,5h relativ lang, jedoch verfliegt die Zeit durch immer spannende Handlungsstränge. Fazit: Ein unterhaltsamer Abend mit Musik, Tanz und Gesang.

 INFOS:  „Prinzessin Nofretete“ wird noch mindestens bis zum 31. Dezember 2017 in der Musikalischen Komödie gezeigt. Die nächsten Aufführungen sind am 6., 16. und 30. Juni 2017 um 19:30 Uhr. Tickets: ab 14€ / Ermäßigung: 40% des Grundpreises für Schüler und Studenten.