Spielbericht: Uni-Riesen Leipzig vs. Dragons Rhöndorf (Spiel 2) Uni-Riesen gleichen in Playoff-Serie gegen Dragons aus

Mit dem Sieg haben sich die Riesen erneut eine Chance auf den Einzug ins Playoff Viertelfinale erkämpft.

Die Entscheidung um den Einzug ins Playoff Viertelfinale ist vertagt. Die Uni-Riesen nutzen ihr Heimrecht und gewinnen am Samstagabend das zweite Spiel der „Best of three“-Serie mit 74:68 gegen Dragons Rhöndorf.  Die Leipziger Korbjäger beweisen zum x-ten „Alles oder nichts“-Spiel der Saison ein weiteres Mal Nervenstärke und erkämpfen sich das Entscheidungsspiel um den Viertelfinaleinzug, welches am kommenden Dienstag in Rhöndorf ausgetragen wird. Fünf Leipziger punkten am gestrigen Abend zweistellig. Beste Werfer der Partie waren Khalil Kelley (Leipzig) und Justin Smith (Rhöndorf) mit jeweils 17 Punkten.

© Philipp Kirschner
Die Riesen gehen wie in der Vorwoche mit Falko Theilig und Sascha Ahnsehl auf den Guard Positionen ins Spiel. Ergänzt werden sie durch die etatmäßigen Starter Jorge Schmidt, Marian Schick und Khalil Kelley. Beide Teams wollen sofort ein Zeichen setzen, verfehlen aber ihre ersten Wurfversuche aus der Distanz. Khalil Kelley erzielt die ersten Punkte für die Hausherren. Jorge Schmidt lässt direkt im Anschluss den ersten Dreier des Abends zur 5:0-Führung folgen. Im fünften Versuch kommen auch die Dragons zu ihrem ersten Korberfolg. Wie in Spiel eins versuchen die Uni-Riesen häufig ihre Centerspieler in Position zu bringen. Das gelingt zunächst gut und die Big Men können den Vorsprung auf 11:4 nach oben schrauben (3:45). Dann stockt das Offensivspiel der Messestädter jedoch. Das nutzen die Dragons und gehen nach einem 9:0-Lauf mit zwei Punkten Vorsprung in die Viertelpause (11:13).

Im 2. Viertel nimmt das Spiel deutlich an Intensität zu. Die robuste Spielweise der Kontrahenten schlägt sich in zahlreichen Foulpfiffen nieder. Von der Freiwurflinie zeigen sich die Riesen treffsicher und kommen so wieder zum Ausgleich (15:15). Chris Flores beweist im Anschluss flinke Hände, klaut den Drachen den Ball und drischt ihn durch die Reuse. Dann spielt sich Geburtstagskind Sascha Ahnsehl in den Vordergrund. Innerhalb von einer Minute versenkt der 29-Jährige zwei Dreipunktwürfe und vergrößert den Vorsprung der Riesen. Spielerischem Glanz folgt wieder harter Playoff-Kampf am Rande des Zulässigen. Kurz nachdem Marian Schick im Kampf mit Theron Laudermill für den Versuch ein Offensiv-Foul zu schinden bereits ein Technisches Foul kassiert hat, rufen die Unparteiischen auch Kapitän Jorge Schmidt zur Ordnung. Der Leipziger Kapitän erhält ein unsportliches Foul, weil er etwas tollpatschig über den vor ihm am Boden liegenden Gegner stolpert. Nur einen interessieren die zahlreichen Nickeligkeiten auf dem Parkett nicht. Nachdem Motto „alle guten Dinge sind drei“ trifft Sascha Ahnsehl erneut aus der Distanz. Bis auf 10 Punkte (30:20) steigt der Vorsprung der Schützlinge von Ty Shaw im 2. Viertel noch. Ein Polster das dringend nötig ist, denn Savo Milovic und Florian Wendeler bringen die Rhöndorfer noch vor der Halbzeit wieder in Schlagdistanz. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung der Riesen zur Halbzeit (32:27).

Chris Flores: „Ich bin stolz auf das Team. Wir haben heute gezeigt was in uns steckt.“

Schlag auf Schlag läuft der Start ins dritte Viertel. Vier Punkte von Marian Schick zum Einstieg reichen nicht, um die Dragons in Schach zu halten. Mit der ganzen breite ihres Kaders kämpfen sich die Männer von Boris Kaminski wieder heran und kommen durch ein Sprungwurf von Theron Laudermill nach 3:30 Minuten zum 36:36-Ausgleich. Die Riesen lassen sich dadurch nicht beirren und spielen offensiv strukturiert und erfolgreich. Leider gelingt es ihnen in der Defensive nicht, den Gegner zu stoppen. Kein Team vermag es, sich in diesem Viertel noch mal um mehr als fünf Punkte abzusetzen. Nach einem Spielabschnitt auf Augenhöhe und 24 Punkte auf beiden Seiten retten die Sachsen ihre Führung ins letzte Viertel.

© Philipp Kirschner
In diesem erwischen die Dragons den besseren Start. Savo Milovic trifft zwei Mal aus dem Spiel und sorgt für den schnellen Ausgleich (56:56). Im Gleichschritt geht’s auch weiter. Beim Stand von 60:60 erhält Marian Schick nach einem Gerangel mit Theron Laudermill sein zweites Technisches Foul und muss das Spiel beenden. Da Jörn Wessels keinen besonders guten Tag erwischt hat, fehlt den Leipzigern jetzt ein Spieler auf der Centerposition. Chef-Trainer Ty Shaw entscheidet sich dafür seinen eisenharten Kapitän Jorge Schmidt mit der Verteidigung eines Dragons-Centers zu betrauen. Der macht seine Sacher hervorragend und lässt keine einfachen Punkte am Brett mehr zu.  Dennoch schleichen die Dragons mit einer permanenten Mini-Führung von zwei oder drei Punkten Richtung Auswärtssieg. Aber die Riesen arbeiten weiter aggressiv und 63 Sekunden vor Schluss bringt der starke Falko Theilig sein Team wieder zum Ausgleich (67:67). Im Gegenzug netzt der Topscorer der Rhöndorfer, Justin Smith, einen Freiwurf ein und die Gäste sind wieder vorn. Chris Flores will beim folgenden Ballbesitz der Leipziger die Verantwortung übernehmen. Er wähnt sich einen kurzen Moment frei, steigt an der Dreierlinie empor und versenkt das rote Leder im Korb. Die Riesen führen 35 Sekunden vor Spielende mit zwei Punkten (70:68). Der Schock fährt den Dragons scheinbar in die Glieder und sie verlieren den Ball direkt nach dem Einwurf an den Leipziger Terrier, Jorge Schmidt. Dragons-Coach Kaminski traut seinem Team die defensive Stärke zu und lässt sein Team nicht foulen, um den Ball schnell zurückzuerhalten und die Uhr zu stoppen. Keine gute Entscheidung, wie sich im Nachhinein herausstellt. Falko Theilig findet Khalil Kelley am Korb und der versenkt den Ball trotz Foul zu zwei weiteren Punkten für die Grün-Weißen und sichert damit den Ausgleich in der Playoff-Serie. 

Ein drittes Spiel muss jetzt die Entscheidung bringen. Dieses findet am kommenden Dienstag, den 24.03.15, um 19:30 Uhr im Rhöndorfer Dragons Dome statt. Der Chef-Coach der Rhöndorfer verspricht auf die harte Gangart der Leipziger zu reagieren. Sein Gegenüber Ty Shwa ist sich hingegen sicher, „dass physisches Spiel alleine kein Matchplan ist.“. 70 Stunden bleiben den Trainerfüchsen, um ihre Teams auf das „Alles oder nichts“-Spiel einzustellen.

Stimmen zum Spiel:

Ty Shaw: „Ich habe heute ein gutes Playoff-Spiel gesehen. Auch wenn unsere Wurfquoten nicht die besten waren, haben wir mit unserer aggressiven Spielweise dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt und Chris hat am Ende den Big-Point gesetzt.“

Chris Flores: „Ich bin stolz auf das Team. Wir haben heute gezeigt was in uns steckt. Wir haben 40 Minuten alles gegeben, waren sehr konzentriert, Falko und Sascha haben geglänzt und wir haben uns den Sieg mit großem Kampf verdient.“

Boris Kaminski (Head Coach Dragons Rhöndorf): „Leipzig hat physischer gespielt, aber im Rahmen der Regeln. Es sind schließlich Playoffs und kein Kindergeburtstag.“

Statistik:

Khalil Kelley 17 Punkte/7 Rebaunds/0 Assists, Chris Flores 14/4/4, Falko Theilig 12/2 /7, Sascha Ahnsehl 12/1/3, Marian Schick 10/5/1, Jorge Schmidt 6/7/1, Magnus Heinrich 2/2/0, Jörn Wessels 1/2/1, Marek Krajewski (dnp)

Die komplette Statistik zum Spiel findet ihr hier.

Quelle: Uni-Riesen Leipzig