„Die Wurzel der ganzen Kacke, die in der Welt passiert!” Unsere Lieblingszitate 2015

Wir hatten dieses Jahr einige Interviewpartner, die nicht nur geredet haben, sondern auch etwas zu sagen hatten. Hier eine Auswahl unserer Lieblingszitate.

„Fakt ist doch, wenn man sich gegen Rassismus, Antisemitismus, also diese ganzen ‚ismen’ stellt, dann hat das nichts mit Politik zu tun – das ist Menschlichkeit!“, sagte No-Legida-Mitbegründer Marcel Nowicki im Februar zu uns. Wir haben dieses Jahr noch mehr Interviewpartner gehabt, die nicht nur geredet haben, sondern auch wirklich etwas zu sagen hatten. Hier eine kleine Auswahl.

Farin Urlaub

© Olaf Heine

„Was sollen denn Staaten und Grenzen? Wem genau nützen sie? Brauchen wir Länder wirklich? Ist es wichtig zu wissen, dass dort Polen leben, hier Deutsche und da drüben Dänen, und dass da nichts vermischt wird? Abgesehen davon wäre es ohne Staaten und dementsprechend große Armeen zwar nicht unmöglich, aber viel schwieriger, große Kriege zu führen. Die Alternative? Eine Welt, in der wir einfach als Menschen leben. Stell dir zur Veranschaulichung mal vor, Außerirdische würden die Erde existenziell bedrohen und Krieg gegen uns Menschen führen. Meinst du, es wäre dann noch irgendwie wichtig, ob jemand Kubaner oder Inder ist?“

Hier geht’s zum kompletten Interview mit Farin Urlaub.

Maike Hillenbach, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Berufsbildungswerk Leipzig (BBW)

„Asylrecht ist ein Grundrecht und ein Menschenrecht, auf das wir uns in Europa verständigt haben.“

Wir haben einen Blick hinter die Kulissen der Spendensammelstelle geworfen.

Refugees Welcome

„Wenn man den Leuten, die sich auf die Flucht begeben haben, mit Massenunterkünften antwortet, ist das weitestgehend kontraproduktiv für Menschen, die gerade traumatische Sachen durchgemacht haben. Damit macht man, ehrlich gesagt, die Scheiße noch beschissener.“

Weitere Einschätzungen gibt es im vollständigen Gespräch mit Peter und Dennis von Refugees Welcome.

Gentleman

© Sven Stöckig
„Ich bin immer für ein buntes Miteinander und für einen Austausch von Kulturen. Gerade jetzt. Wir sind doch in der Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen. Wir leben auf dieser Erde zusammen. Ich war in ganz vielen Ländern und habe gesehen, dass es funktioniert. Es können verschiedene Menschen miteinander leben, auch wenn sie verschiedene Religionen haben. Dieses ‚Was ich glaube, musst du auch glauben’ – das ist natürlich die Wurzel der ganzen Kacke, die in der Welt passiert. Es macht einem schon auch Sorgen.“

Gentleman gab uns im April ein ausführliches Interview mit weiteren interessanten Aussagen.

Tocotronic

„Der Begriff Solidarität kommt ja eher aus dem linken Spektrum oder aus dem Arbeitskampfvokabular und ist uns natürlich viel näher. Aber im Grunde genommen ist es ja dasselbe wie Empathie und Mitgefühl. Und natürlich ist das heutzutage wichtiger denn je.“

Auch Tocotronics Dirk von Lowtzow nahm sich dieses Jahr Zeit für uns.

Carlito (Irie Révoltés)

© PR
„Man könnte anfangen, die Grenzen – sowohl in den Köpfen als auch auf der Landkarte – abzuschaffen. Es gibt nur diese eine Welt und wir gehören alle hier drauf. Und wenn die Menschheit mal verstehen würde, dass wir alle voneinander lernen können und auch einander brauchen, um überhaupt zu überleben, wäre schon viel geschafft. Interesse an anderen Menschen würde schon so viel von dem Hass aufheben und Missverständnisse aufklären.“

Mal Élevé (Irie Révoltés)

„Es ist gerade richtig beschissen zu sehen, dass es die Leute einfach immer noch nicht geschnallt haben …”

Hier gibt es das ganze Gespräch mit Carlito und Mal Élevé.

Rick Kavanian

„Ich habe Familie in Frankfurt – da ist es ja noch bunter. Da wundert es niemanden, dass der Obststand von einem Türken geleitet wird und der Araber nebenan in die Moschee geht und betet und dass da hinten jemand an der Synagoge steht. Und dann kommen noch Franzosen, die Englisch sprechen wollen und Katholiken sind … das finde ich schön.“

© Christopher Voy

Das vollständige Interview mit Rick Kavanian findet ihr hier.

Kraftklub über PEGIDA

„Ich finde es sehr traurig, dass das alles in so einer Größe passiert. Der Song „Schüsse in die Luft“ ist sozusagen unser Beitrag zum Thema, weil er auch dafür stehen soll, was wir davon halten.“

Und Steffen von Kraftklub stand uns dieses Jahr auch Rede und Antwort.