"We bring it back!" PEAK INC. im Interview: Highfield, Liebe und Nu-Metal

Wir treffen die Gewinnerband des Highfield-Bandcontest 2017 Peak Inc. und erfahren einiges über Bandliebe, Inspirationen und Nu-Metal.

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Wir treffen die Gewinnerband des Highfield-Bandcontest 2017 Peak Inc. und erfahren einiges über Bandliebe, Inspirationen und Nu-Metal.

 

„Jungs, das Highfield ist geil. Irgendwann spielen wir auch mal da“, war die Ansage von Felix, dem Sänger der Nu-Metal-Band Peak Inc., als er 2016 vom Highfield Festival zurück kam. Keiner der anderen vier Bandmitglieder ahnte, dass er damit Recht behalten sollte. Doch Felix, Hannes, André, Daniel und Max schafften es und gewannen den Highfield-Bandcontest 2017.

 

„Bei mir ist das noch gar nicht richtig angekommen, dass wir wirklich auf dem Highfield spielen dürfen. Wahrscheinlich glaube ich es erst, wenn unser Equipment auf der Bühne steht und es heißt: Jungs jetzt geht’s los“, erzählt uns André, der Leadgitarrist von Peak Inc. Er und Hannes, der ebenfalls Gitarre spielt, stellten die Band im September 2015 auf die Beine. Schnell holten sie Felix mit ins Boot, der zuvor schon in der Metalcore-Szene erfolgreich war. „Bei Max wussten wir bis zur ersten Probe nicht mal, wie er Schlagzeug spielt. Aber dann hat es sofort gut funktioniert und er hat sein Zeug direkt bei uns stehen lassen.“ Max kommt ursprünglich aus Cottbus und kam zum Studieren nach Leipzig. „Mit 15 Jahren habe ich in einer Punk-Rock-Band gespielt. Wir hatten sogar einen Auftritt über Cottbus hinaus in Potsdam. Das werde ich nie vergessen, die 20 Leute, die da abgegangen sind“, erinnert er sich lachend. Daniel ist Bassist und das neuste Mitglied. Er spielte bereits in 11 Bands, organisiert Konzerte und erlebte Peak Inc. bei vorherigen Auftritten. „Nachdem wir uns von unserem zweiten Bassisten getrennt haben, wollten wir uns Zeit lassen mit der Suche. Daniel buchte uns für einen Gig im Werk 2 und wir haben uns sofort gut verstanden. Da er gerade auf der Suche nach einer neuen Band war, ging es dann doch ziemlich schnell. Liebe auf den ersten Blick eben.“ Seit circa einem halben Jahr besteht die jetzige Besetzung.

 

Crewlove is true love

 

Wir treffen uns mit vier der fünf Jungs zum Interview in der Leipziger Innenstadt. Es wird sehr viel geredet, unterbrochen, gelacht und getrunken. „Bei uns läuft es immer ziemlich chaotisch, obwohl wir echt viel Zeit in die Organisation stecken. Wir proben regulär zwei Mal in der Woche, der organisatorische Part ist aber täglich ein Thema. Jeden Tag schicken wir fast 100 Nachrichten hin und her. Na gut, davon ist ein Großteil vielleicht doch nicht ganz so wichtig“, erklären uns die Jungs lachend. „Oft werden auch einfach nur Herzchen und Küsse verschickt.“

 

Die Musik von Peak Inc. klingt nach einer Mischung aus Rock, Metal und Hip Hop. Hört sich experimentell an? Ist es auch. „Was die Art der Musik angeht, ist sie ins Genre Nu-Metal einzuordnen. Beeinflusst haben uns auf jeden Fall Limp Bizkit, Rage against the machine und die Mucke, die Linkin Park früher gemacht hat“, erläutert Felix, der sich bei Bandgründung für diese Art von Musik einsetzte. „Wenn ich als Kind wusste, dass ein neues Musikvideo von zum Beispiel Limp Biskit auf MTV gespielt wird, saß ich so lange mit meiner VHS vorm Fernseher, bis ich es aufnehmen konnte. Ich wollte schon immer solche Mucke machen, aber Ende der 90er war die Zeit dafür eigentlich schon wieder vorbei. Bei unserer ersten Probe habe ich einfach mal einen Rap eingebaut und mittlerweile feiern wir es alle.“ Das Motto der Jungs lautet: WE BRING IT BACK. „Ältere Fans feiern uns, weil wir sie an die Bands von früher erinnern. Und vor allem für Leute, die nach 2000 geboren wurden, sind wir etwas komplett Neues.“

 

Als wir Felix auf seine Texte ansprechen, antwortet er: „In meinen Songs rege ich mich generell immer über irgendetwas auf. Das können große politische Themen sein. Der Song ‚Don’t forget what your mommy said’ richtet sich beispielsweise direkt gegen die rechte Szene. Andere Texte handeln von alltäglichen Themen, zum Beispiel davon, dass 13-jährige Mädchen schon irgendwelche fragwürdigen, nennen wir sie mal Kontaktapps, auf dem Handy haben. Vieles, was mir auf- und missfällt wird später in meinen Texten erwähnt.“

 

Abseits des Mainstreams

 

Dass sich die Jungs abseits des Mainstreams bewegen und es für sie somit schwieriger wird, einen höheren Bekanntheitsgrad zu erreichen, ist ihnen bewusst. „Jeder Musiker freut sich, wenn er von seiner Musik leben kann, aber am Ende sind wir eine kleine popelige Band im Hinblick auf die breite Masse. Dass wir damit Geld verdienen, steht nicht im Vordergrund. Geil wäre es, wenn wir in unserer Szene einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen und die Leute unsere Mucke genauso feiern, wie wir.“

 

Was das angeht, ist Peak Inc. auf dem richtigen Weg. Bereits 2016 gewannen sie den Bandwettbewerb bei „Leipzig. Courage zeigen“ und teilten sich unter anderem eine Bühne mit Sammy Deluxe. Als nächstes steht das Highfield Festival auf dem Programm. Wie motiviert die Jungs sind, merken wir ihnen deutlich an. „Wir konzentrieren uns jetzt total auf diesen Auftritt. Anfang nächsten Jahres planen wir, ins Studio zu gehen und die erste Platte aufzunehmen. Da wir zum Glück viele Supporter haben, sind wir sehr optimistisch.“

 

Nachdem die Gläser geleert sind, verabschieden wir uns. Die Jungs ziehen noch weiter auf ein Konzert der befreundeten Band Deadly Sin. Urbanite wünscht ihnen auf diesem Wege viel Erfolg auf dem Highfield Festival.

 

Infos: facebook.com/Peakincband