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Ausstellung Forum Gestaltung/Tessenow-Garagen

In den Tessenow-Garagen werkeln und gestalten Künstler in sieben Ateliers. urbanite schaute hinter die Kulissen und sprach mit Marc Haselbach und Oliver Scharfbier.

Am Rande des Elbauenparks haben sieben bildende Künstler ihre Ateliers – die Tessenow-Garagen. Vom 21.02.2014 bis 02.05.2014 zeigen sie im Forum Gestaltung in der Ausstellung „Künstler der Tessenowstraße“ eine Auswahl ihres künstlerischen Schaffens. urbanite sprach mit den Künstlern Marc Haselbach und Oliver Scharfbier.

Seit 1999 vergibt die Stadt in einer deutschlandweiten Ausschreibung sieben Atelierstipendien. Wer solch ein Stipendium erhält, kann während eines begrenzten Zeitraumes Ateliers mietfrei nutzen. Seit zwei Jahren pendelt Marc Haselbach zwischen seinem Wohnort Berlin und Magdeburg. „Die Räume hier sind für einen Bildhauer perfekt, sie haben ausreichend Höhe, Licht und ein Dach“, sagt er. Ein Grund für seine Bewerbung war, dass er in der Region Magdeburg sein Netzwerk erweitern will. „Wenn man die Möglichkeit hat, einen anderen Ort über längere Zeit kennenzulernen, kann man ganz andere Kontakte knüpfen, als wenn man ihn nur als Besucher kennt“, erklärt er.

Oliver Scharfbier hat es vor vier Jahren von Berlin in die Tessenowstr. verschlagen. Er hat sogar seinen Lebensmittelpunkt nach Magdeburg verlegt. Der Künstler beschäftigt sich mit Malerei und Installationen. Auch er schätzt die Ateliers, sieht aber auch einen Nachteil. Zwar habe man seine Ruhe, andererseits liege man für Publikumsverkehr recht abseits.

Um den Bekanntheitsgrad der sieben Künstler in Magdeburg zu erhöhen, soll es die Ausstellung im Forum Gestaltung geben. Es lohnt sich vorbeizuschauen, denn ihre Arbeiten stellen sie nicht nur dort, sondern auch bundesweit und international aus. Scharfbier bedauert, dass die Stadt den Tessenow-Garagen in letzter Zeit nicht mehr so große Beachtung schenkte. „Als ich hierher kam, dachte ich, die Tessenow-Garagen würden eine größere Rolle spielen“, meint er und Haselbach ergänzt: „Dabei müsse die Stadt es als ihre Pflicht sehen, darzustellen, warum sie gerade diese Künstler für das Stipendium ausgewählt hat“.  

Magdeburg schätzen beide als Arbeitsort. Zwar sei Magdeburg keine ausgesprochene Kunststadt, aber das Publikum sei sehr interessiert. Das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen habe sich zu einem sehr guten Standort für zeitgenössische Kunst entwickelt. Dennoch glaubt Scharfbier, dass der kulturelle Schwerpunkt eher auf Theater und Musik liege. Außerdem würden junge Künstler tendenziell abwandern. Bei den Ausstellungen des Vereins Kulturanker, wie Romantik 2.0, habe ihn gefreut, dass vor allem junge Künstler in Erscheinung getreten sind. Im Vergleich zu anderen Städten sei Magdeburg kein schlechter Standort. „In Berlin kannst du auch ausstellen wie du willst. Faktoren wie Glück und Geschäftssinn braucht man auch dort“, sagt er. Zur Vernissage am 21.02.2014 wollen Haselbach und Scharfbier zu Schlagzeug und Saxophon greifen. „Wir sind hörbar, haben aber darin nicht den gleichen Anspruch wie bei unserer Arbeit“, sagt Haselbach lachend. 

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