Dönerkarte Magdeburg

Kulturelle Vielfalt beim Döner-Essen? Dass das gut geht, zeigt das Magdeburger Projekt Dönerkultour.

Der Döner gehört wohl zu den beliebtesten kulinarischen Importen der Deutschen und eignet sich sehr gut für ein Integrationsprojekt. Das dachte sich auch Dr. Mieste Hotopp-Riecke, der das Institut für Caucasica-, Tatarica- und Turkestan-Studien des BIZ Magdeburg leitet. 

„In Magdeburg sagen viele ‚Wir gehen zum Türken‘, wenn sie einen Döner essen möchten“, sagt der Initiator des Projekts. Dass aber nicht nur Türken hinter dem Tresen stehen, sondern Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen, soll das Projekt aufzeigen. Bei den wöchentlichen Treffen erfahren die Teilnehmer mehr über die Geschichten der Dönerverkäufer. Mitmachen kann dabei jeder, der Lust hat. „Die Gruppen setzen sich aus den unterschiedlichsten Menschen zusammen. Deshalb ist es ein Nachbarschaftsprojekt, das nicht nur die Kulturen, sondern beispielsweise auch die Generationen vernetzt“, erklärt Mieste. Jugendclubs und Seniorenheime konnten als Kooperationspartner gewonnen werden. Die Dönerverkäufer werden nicht nur besucht, sondern gehen in die Einrichtungen, um den Menschen von ihrer Kultur zu erzählen. 

Bei der Aktion „Besuch am Arbeitsplatz“ hat das Projektteam beispielsweise mit Hale Soner, Sopranistin am Opernhaus, gesprochen. „Nicht jeder Migrant ist ein Dönerverkäufer – das vergessen viele“, sagt Mieste. 

Auf der Website des Projekts ist eine Karte entstanden, die den Standort der Dönerläden in Magdeburg aufzeigt, Bewertungen ermöglicht und so zum Austausch anregt. Zur Döner-Map geht’s hier

Verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen und Filmvorführungen sollen zudem den kulturellen Austausch stärken. So könnt ihr im Moritzhof die Filme „Kebab Connection“ und „Kebab mit alles“ sehen. Bei der Fête de la Musique wird das Projektteam ebenfalls einen Abend gestalten. Alle Infos zu den konkreten Terminen bekommt ihr auf www.doenerkultour.de.

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