Eric Fish im Interview

Bei Subway to Sallys neuer Platte wird es wieder düster und unheimlich. „Mitgift – Mördergeschichten“ erscheint am 14.03.2014. Am 04.04.2014 wird die Band live im Alten Theater performen. urbanite sprach vorab mit Eric Fish.

Seine Liebe zur Musik führte ihn bisher auf die unterschiedlichsten Wege. Seit zwölf Jahren ist Eric Fish Mitglied der Band Subway to Sally. Um sich musikalisch auf noch vielfältigere Weise entwickeln zu können, rief er vor einiger Zeit sein Soloprojekt Eric Fish&Friends ins Leben, mit dem er bereits fünf Alben komplett in Eigenregie aufnahm. Am 14.03.2014 erscheint nun das neue Werk von Subway to Sally und am 04.04.2014 seht ihr die Band live im Alten Theater. Eric Fish verriet urbanite erste Details zum Album und sprach über sein Soloprojekt. 

Am 14.03.2014 erscheint euer zwölftes Studioalbum „Mitgift“. Der Beiname ist „Mördergeschichten“. Wie spiegelt sich der Titel in den einzelnen Tracks?

Wenn der Begriff „Konzeptalbum“ nicht so negativ konnotiert wäre, könnte man es so nennen. Das Thema zieht sich durch das ganze Album. Jeder der zwölf Songs hat eine unfassbare Geschichte, die sich um Verbrechen dreht. 

Wie erfolgte die Auswahl dieser „Mördergeschichten“?

Das sind alles berühmte Sachen, die wirklich unfassbar sind. Ich verwende den Begriff unfassbar auch bewusst. Es sind Dinge geschehen, die wirklich schwer zu fassen sind und die die Menschen faszinieren. Wir haben beispielsweise die Geschichte des Serienmörders Karl Haarmann aus Hannover vertont. Oder die Verbrechen des Teufels von Chicago, der ein Hotel in ein Horrorhaus umbaute und dort eine Gaskammer und ein Krematorium eingerichtet hat. 

In eurer Pressemitteilung hieß es: „Wir haben so viel Aufregendes zu diesem Album in petto“. Kannst du uns diesbezüglich schon etwas verraten?

Viele Dinge sollen natürlich eine Überraschung für unsere Fans sein – darauf werde ich jetzt nicht explizit eingehen. Wenn ich das Album beschreiben soll, fällt mir das Wort „modern“ ein. Es ist sehr frisch und jugendlich und trifft den Zeitgeist sicher sehr gut. 

Eric, auf den letzten Alben hast du stärker als Komponist mitgewirkt. War das bei „Mitgift“ auch wieder so?

Nein bei diesem Album war das nicht der Fall. Ich war von November 2012 bis Mai 2013 viel mit meinem Soloprojekt unterwegs und danach auch wirklich mental fertig. Die Ideenfindung für das Album war dann bereits so weit fortgeschritten, dass ich mich weniger einbringen konnte. Das bedauere ich zwar ein wenig, aber trotzdem bin ich wirklich begeistert von dem, was entstanden ist. Ingo Hampf und Simon Michael haben so gute Sachen vorgelegt, dass keine weitere Unterstützung nötig war.


Inwiefern hat dich die Zeit auf Solopfaden mental mitgenommen?

Das Soloprojekt ruht komplett auf meinen Schultern. Es steht eine eigene Plattenfirma dahinter, ich schreibe die Texte selbst, dann kommen die Proben dazu usw. Wenn die Platte dann aufgenommen ist, folgt der ganze administrative Apparat. Die Tour ging über 30 Tage, womit ich meinem Körper auch sehr viel zugemutet habe. Das wirkt sich eben irgendwann auf die mentale Kraft aus. Eigentlich müsste man danach mal ausspannen und angeln oder wandern oder ähnliches machen. Dafür fehlt aber oft die Zeit.

Ruht dein Soloprojekt jetzt erst einmal?

Ja, bis zum nächsten Sommer nehme ich mich konsequent aus dem Soloprojekt heraus und widme Subway to Sally meine ganze Aufmerksamkeit. Eric Fish&Friends wird aber erstmalig 2014 auf dem Wacken dabei sein. Anfangs war ich skeptisch, ob das Festival und das Konzept des Projekts miteinander harmonieren. Wir haben aber die Möglichkeit in der Kirche zu spielen. Dort herrscht eine ganz andere Stimmung, als direkt vor der Bühne und ich denke auch, die Leute, die in die Kirche kommen, werden anders drauf sein, als die, die vor der Hauptbühne stehen. Ich denke, das passt ganz gut zusammen.

Du hast gerade das Wacken Festival angesprochen. Welche Pläne hat Subway to Sally abgesehen von neuem Album und der Tour für 2014? Ihr werdet ja sicher auch wieder auf verschiedenen Festivals spielen?

Die Produktion des Albums und die Tour werden viel Zeit in Anspruch nehmen. Wenn das vorbei ist, geht die Festivalsaison los. Wir werden 2014 auf dem M’era Luna und auf dem Deichbrand spielen. Da kommen sicher noch andere dazu. Seit fünf bis sechs Jahren veranstalten wir die „Eisheiligen Nächte“, bei denen wir mit anderen Bands in verschiedenen Städten spielen. 2013 standen wir beispielsweise mit Lordi, Korpiklaani und Lord oft he Lost auf der Bühne. Angefangen haben wir in einer Stadt – unserer Heimatstadt Potsdam. Inzwischen machen wir das in zwölf Städten. Die „Eisheiligen Nächte“ wird es sicher auch am Ende des Jahres 2014 wieder geben. 

Subway to Sally funktioniert schon so viele Jahre. Was glaubst du, woran das liegt?

Die Frage, die sich dabei stellt ist ja auch, wie wir es so lange miteinander ausgehalten haben. Das ist auch sehr selten. In unserer Bandgeschichte gab es lediglich zwei Umbesetzungen. Dass wir immer noch so gut miteinander arbeiten können, liegt sicher daran, dass wir uns durch schicksalshafte Ereignisse zusammen gefunden haben und uns optimal ergänzen. Subway to Sally hat sich nie wiederholt und nicht die Augen vor Neuem verschlossen. Es ist immer spannend geblieben, was wir machen und auch auf der Bühne haben wir nie unseren Biss verloren. Ich denke, das macht es aus. 

Im April seid ihr wieder in Magdeburg. Was verbindest du persönlich und als Künstler mit der Stadt?

Ich habe eine sehr vertraute Bindung zur Börde. Manche meiner ältesten Freunde kommen aus Oschersleben und Umgebung. Das ist schon ein

ganz besonderer Menschenschlag. Man kann mit den Leuten die Nächte durchmachen, weil man mit ihnen so gut reden kann. Als Künstler habe ich auch nur gute Erinnerungen an Magdeburg. Mit meinem Soloprojekt habe ich bereits in der FestungMark und im Alten Theater gespielt. Mit
Subway to Sally waren wir ja jetzt eine Weile nicht in der Stadt, weil es keine Location gab, die richtig gut gepasst hat. Die Factory ist irgendwann zu klein geworden. Nun kommen wir im April in das Alte Theater. Die Leute, die ich aus Magdeburg kenne sind sehr aufgeschlossen und diskutierfreudig. So ist auch das Publikum. Etwas Besseres kann einem Künstler gar nicht passieren. 

Karten für die Mitgift Tour bekommt ihr hier. Das Album könnt ihr euch hier sichern. 

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