Erster Polizeiruf 110 aus Magdeburg

Am Sonntag, 13.10.2013, läuft auf ARD der erste Polizeiruf 110 aus Magdeburg. urbanite hat vorab bei den Dreharbeiten schon einmal hinter die Kulissen geschaut.

Am Sonntag, 13.10.2013, läuft um 20:15 Uhr auf ARD der erste Polizeiruf 110 aus Magdeburg. Dieser ersetzt ab sofort den Vorläufer aus Halle/Saale, wo 17 Jahre lang das Ermittler-Duo Schmücke und Schneider ermittelte. urbanite hat vorab bei den Dreharbeiten in Magdeburg schon einmal hinter die Kulissen geschaut.

Magdeburg im Mai 2013: Parkverbotsschilder mit der Aufschrift „Filmarbeiten“, gesperrte Seitenstraßen und Schaulustige neben den Drehorten. Neben dem Set steht der Fuhrpark. Riesige LKWs, Sprinter und Wohnwagen reihen sich aneinander. Die Umgebung wirkt wie ein gut organisierter Ameisenhaufen. Das fünfundzwanzigköpfige Filmteam steht unter Strom. Jeder falsche Handgriff kostet Zeit. Das magische Dreieck zwischen Set, Requisitenlager und Produktionsräumen ist hochfrequentiert. Am Cateringwagen sprechen die Hauptdarsteller des neuen Magdeburger Polizeiruf 110 Sylvester Groth und Claudia Michelsen bei einem Kaffee und belegten Brötchen letzte Textpassagen durch. Die Produzenten beäugen die Szenerie kritisch. Es herrscht eine ganz spezielle Stimmung. Die Luft scheint elektrisiert. Achtung: Es wird gedreht!

 

Erster Polizeiruf 110 aus Magdeburg: „Der verlorene Sohn“

Am 14.6.2013 fiel die letzte Klappe. Die Aufnahmen sind im Kasten, das Team begeistert von den Drehorten Magdeburgs. An der Elbe ermitteln ab sofort die Hauptdarsteller Claudia Michelsen alias Hauptkommissarin Doreen Brasch und Sylvester Groth alias Jochen Drexler. Im ersten Teil geht es um die Mutter-Sohn-Beziehung der Kommissarin. Der Titel „Der verlorene Sohn“ lässt tief blicken. Der Sprößling der Hauptkommissarin ist im Film vor zwei Jahren in die rechtsextreme Szene abgetaucht. Aus diesem Abgleiten heraus wird sich die erste Polizeiruf-Folge in einem Handlungsnebenstrang mit Rechtsextremismus beschäftigen. Ein Klischee, das bedient wird? Nein. Eher ein Aufhänger. Im MDR-Interview sagte Produzentin Britta Hansen es sei darum gegangen, „ein aktuelles Thema aufzugreifen“.

Magdeburger als Komparsen

Geplant ist, pro Jahr zwei Filme der Krimireihe in und um Magdeburg zu drehen. Am 13.10.2013 um 20:15 Uhr soll der erste Polizeiruf aus der Elbestadt in der ARD über die Mattscheiben flimmern. Neben den Schauplätzen in der Stadt werden sich auch einige Magdeburger im Film wiederfinden. Bei zahlreichen Castings konnte man sich im Vorfeld als Komparse bewerben. „Insgesamt 230 Leute haben im ersten Teil eine Komparsenrolle abbekommen. In kleinen Nebenrollen huschen diese dann durchs Bild oder stehen im Hintergrund. Wir hatten dafür zwei extra Polizeiruf-Castings. Ich bin von der Vielfalt unserer Klienten begeistert“, gibt Christian Ladtsch vom Mediendienstleister Komparsenzirkel aus Magdeburg zu. „Die Komparsen waren superflexibel, die Neugierde riesengroß. Einige haben sich extra Urlaub genommen, oder früher Feierabend gemacht, um dabei sein zu können.“ Auch den Polizeiruf hätte beinahe das Hochwassers erwischt. Das Team hatte aber Glück im Unglück. Eine der letzten Außenaufnahmen am Elbufer wurde abgedreht, bevor der kritische Pegel erreicht war. Danach filmte das Team schon wieder im trockenen Polizeipräsidium.

Magdeburg als Drehort 

Autoren des ersten Magdeburger „Polizeirufes“ sind Christoph und Friedemann Fromm. Letzterer führt gleichzeitig Regie. Er ist kein unbeschriebenes Blatt. Fromm wurde mit dem Emmy-Award und dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Man darf gespannt sein, welches filmische Bild von Magdeburg entstanden ist. „Die Menschen, die hier wohnen und sich den Polizeiruf anschauen, erleben ihre Stadt ganz neu. Da bin ich mir sicher. Es werden ganz einzigartige Seiten gezeigt und Orte in Szene gesetzt, die man so noch gar nicht kennt. Ich bin sehr gespannt, wie das Gesamtwerk am Ende aussieht“, erzählt Christian weiter. Der diplomierte Medienwirt hat 2003 ein Praktikum beim Polizeiruf in Halle gemacht und freut sich, dass nun „seine Stadt“ als Drehort dient. „Ich bin stolz auf das, was wir geleistet haben und gleichzeitig gespannt, was jetzt noch kommt. Hoffentlich hat dieser Polizeiruf eine Signalwirkung für die Region. Es wäre schön, wenn Magdeburg in fünf Jahren medientechnisch so da steht, wie Halle derzeit. Natürlich dann immer noch mit einer eigenen Krimiserie.“

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