Allgemein

FCM trotzt Aues Schokoladenseite

Der 1. FC Magdeburg erzittert sich einen Auswärtspunkt bei dem Vorjahreszweitligisten Erzgebirge Aue und steht nun auf Tabellenplatz sieben.

Der 1. FC Magdeburg erzittert sich ein 0:0 bei Erzgebirge Aue. In der ersten Halbzeit geht es ausgeglichen zu, in der zweiten kann sich Magdeburg glücklich schätzen, kein Gegentreffer zu kassieren. Der FCM steht nun auf Tabellenplatz sieben.

Während der Halbzeit der Partie zwischen Erzgebirge Aue und dem 1. FC Magdeburg war beim MDR viel von der „Schokoladenseite“ zu hören: Mario Kallnick und Steffen Ziffert, sportlicher Leiter in Aue, waren sich einig, dass der Gastgeber nun, in der zweiten Hälfte, ganz anders spielen würde, weil es ja schließlich in Richtung „Schokoladenseite“ gehe. In Richtung Aues lautstarkem Fanblock also.

Der neutrale TV-Zuschauer wird das mit der Schokoladenseite wohl gerne gehört haben, denn in der ersten Halbzeit war bis dahin sehr wenig passiert. FCM-Trainer Jens Härtel sprach später zwar von einigen „hochkarätigen Chancen“ seiner Schützlinge, doch viele waren das wahrlich nicht. Magdeburg und Aue neutralisierten sich weitgehend gegenseitig, viel spielte sich im Mittelfeld ab. Besonders überraschend war das nicht: Erzgebirge Aue hat sich in der bisherigen Saison einen Namen als Mannschaft gemacht, die kaum Tore zulässt, zugleich aber auch kaum welche erzielt. Wenn der Gastgeber gefährlich wurde, dann meistens über Aktionen auf der rechten Seite, die dann häufig mit einem Schuss von Stürmer Nicky Adler endeten.

In der 12. Minute schoss Adler ins Tor, doch Schiedsrichter Wolfgang Stark pfiff auf Abseits – die richtige Entscheidung. Aue war die etwas aktivere Mannschaft, doch die Gäste aus Magdeburg hatten ebenfalls ein paar Chancen. Nach 22 Minuten musste Aue in höchster Not klären, als Butzen den Ball in die Mitte zu Nicolas Hebisch schieben wollte. Ein paar Minuten später reagierte Aues Torhüter Martin Männel glänzend nach einem platzierten Schuss von Tarek Chahed. Kurz vor der Halbzeit legte Christian Beck mit der Brust auf Nicolas Hebisch, dessen Schuss jedoch abgeblockt wurde.

Nach dem Seitenwechsel spielt fast nur noch Aue

 

Wie so oft ging es in Aue also mit 0:0 in die Halbzeit, doch die Heimmannschaft hatte ja schließlich noch nicht auf ihre Schokoladenseite gespielt. Dass die Vorhersagen der Vereinsverantwortlichen keine leeren Worthülsen waren, sondern etwas sehr Wahres an sich hatten, zeigte Aues Mannschaft von der ersten Minute nach dem Seitenwechsel an. Plötzlich war nichts mehr von einem ausgeglichenen Spiel zu sehen, Aue spielte sich im Minutentakt Torchancen heraus. Erst klärte André Hainault in höchster Not, dann kam Adler frei zum Schuss, wenige Minuten später lief Tom Nattermann alleine auf Jan Glinker zu. Doch mit viel Kampf und etwas Glück gelang es dem FCM, einen Gegentreffer zu verhindern.

Zwei Mal hatte dann Magdeburg sogar noch die Chance zur Führung, erst tauchte Hebisch frei vor Männel auf, später nahm der Stürmer einen Schuss per Volley weit vor dem Sechzehner, der sich enorm senkte und auf das Tornetz klatschte. Ansonsten spielte sich jedoch alles auf der anderen Seite ab. In der 75. Minute hatte Aue eine Doppelchance, drei Minuten später schoss Mike Könnecke knapp über die Latte. Zum Ende hin konzentrierte sich Magdeburg nur noch auf die Defensive, der langsame Gang von Burak Altiparmak bei seiner Auswechslung war ein deutliches Signal, dass sich seine Mannschaft mit einem Punkt zufrieden gab – den sie am Ende auch einfuhren. Aue kam in der Schlussphase zu keiner guten Möglichkeit mehr. Der Heim-Trainer Pavel Dochev erklärte nach der Partie: „Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich zufrieden, mit dem Resultat nicht“. Jens Härtel schaute etwas fröhlicher rein: seine Mannschaft hatte dem Sturmlauf des Gegners standgehalten – Schokoladenseite hin oder her.

Text: elbsport.com / Mattis Nothacker

Schreibe einen Kommentar