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Filmrezension: Dieses bescheuerte Herz (Bundesstart 21.12.17)

Geld, Sorgen, Drogen, Medikamente, Sex, Schmerz. Party. Hospiz. Ein Leben im Rausch vs. ein Leben auf Zeit.

Eine Liste mit 25 Dingen, die er tun will, bevor er stirbt. Diese Liste schreibt der seit seiner Geburt herzkranke Daniel Meyer zusammen mit dem Star-Biografen Lars Amend in dessen Roman „Dieses bescheuerte Herz“. Auch im gleichnamigen Film wird der Fokus unter der Leitung von Regisseur Marc Rothemund auf genau diese Liste gelegt.

Als der 30-jährige Lenny (Elyas M’Barek), dessen Lebensinhalt sich auf Clubnächte und Daddys Kreditkarte beschränkt, auf den 15-jährigen David (Philip Noah Schwarz) trifft, dessen einzige Konstante im Leben stets seine Krankheit war und ist, prallen nicht nur Welten aufeinander. Beide finden den Weg zurück ins Leben.  

Der großspurige Lenny lebt in seinem Erwachsenen-Kinderzimmer im Haus seines Vaters, mag schnelle Autos, wilde Nächte und ist glücklich so ganz ohne Perspektive. Was ihn mit David, dem schwerkranken Teenager, verbindet, ist nur eines: der Herzspezialist Dr. Reinhard (Uwe Preuss) – Lennys Vater und Davids Arzt. Dieser dreht Lenny den Geldhahn zu. Damit das Geld jedoch wieder fließt, soll er sich um David kümmern. Bye Bye Unbeschwertheit und Hallo, Kinderhospiz und Verantwortung …

Die alte Leier: Get your life together

Ja, die Story à la reicher Schnösel trifft auf kranken Menschen ist nicht neu. Was wird wohl passieren …? Ganz vorurteilsfrei setzt man sich also nicht ins Kino. Was man dabei allerdings nicht vergessen darf ist der Fakt, dass dieser Film auf einer wahren Geschichte basiert. Das bringt zum Nachdenken. Und ja, auch zum Weinen. Der Film besticht trotz aller gesetzten Erwartungen mit ein paar Überraschungen im Storyboard und jeder Menge Emotionen. Die Kulissen wirken authentisch und die Filmbesetzung passt. Hier und da schleicht sich ein leicht beklemmendes Gefühl in die Brust. Wir haben ja alle nur ein Leben. Aber machen wir auch das Beste daraus und erlauben uns selbst im Alltag kleine Abenteuer? Bevor ihr jetzt aber weiterklickt, weil es zu philosophisch wird: zu einem weinenden Auge gehört in jedem Fall immer auch ein lachendes. Sympathisch humorvoll gelingt eine angenehme Balance zur eigentlich schweren Kost. Und auch sonst kommt in dieser „Dramödie“ jeder ein wenig auf seine Kosten. Nicht nur für die Ladys ist etwas fürs Auge dabei. Auch die Männer bekommen hier und da einen Hauch Bad-Boy-Manier geboten.
Wer also nicht auf der Suche nach Hollywood-Filmneuerfindungen ist, sondern Lust auf eine wirklich gute deutsche Buchverfilmung eines SPIEGEL-Bestsellers hat, sollte sich den Kinostart am 21. Dezember 2017 merken. In Kategorien ausgedrückt: 3.75 von 5 Sternen.

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