Für eine faire Welt

Egal in welchem Land, Menschen wollen mit ihrer Arbeit mindestens so viel verdienen, dass sie davon leben können. Der Weltladen in Magdeburg setzt sich für faire Bedingungen der Produzenten ein und engagiert sich gegen Ausbeutung und Kinderarbeit.

Tee, Kaffee, Honig, Schokolade und viele weitere Lebensmittel, Musikinstrumente und Kunstgegenstände sind typische Produkte, die der Weltladen anbietet. Die Waren kommen aus aller Welt, wie Indien, Peru oder Ghana, oft aus kleinen Betrieben in Entwicklungsländern.
Bärbel Dometzky ist seit Anfang an dabei. „In  den alten Bundesländern gab es solche Läden schon lange, so etwas wollten wir auch in Magdeburg aufbauen“, erzählt sie. Seit 22 Jahren gibt es den Laden. Ihr findet ihn im einewelthaus in der Schellingstraße 3–4.
Gewinn wird nicht erwirtschaftet, nur die laufenden Kosten für Miete und Nebenkosten werden durch den Verkauf abgedeckt.
Die Mitarbeiter arbeiten alle ehrenamtlich und nennen sich „Ladenhüter“.
„Wir  wollen nicht nur Waren verkaufen, uns geht es  um Informations-, Überzeugungs-, und Bewusstseinsarbeit“, erklärt Dometzky. „Im Supermarkt werden zwar schon viele fair gehandelte Produkte angeboten, aber es gibt dort kaum Informationen, was dahinter steht und welche Projekte unterstützt werden.“
Im Weltladen bekommt man zu jedem Produkt eine ausführliche Auskunft. Dometzky steht nicht mehr so häufig im Laden wie früher. Sie engagiert sich heute mehr in der Bildungsarbeit für Kindergärten, Schulklassen und Erwachsenengruppen. Diese kann sie gut mit ihrem Beruf als Gemeindepädagogin verbinden, denn dort gehört Bildungsarbeit ebenso zu ihrem Arbeitsbereich. Sie hält Vorträge über die Produkte, wie sie hergestellt werden und wie die Menschen dort leben. „Es geht nicht nur stur um die fair gehandelten Waren, sondern wir möchten auch Kultur aus anderen Ländern vermitteln“, sagt Dometzky.Welche Kriterien muss ein faires Produkt erfüllen? Die Produzenten sollen gerechte Preise  erzielen, von denen sie leben können. „Das sollte eigentlich das selbstverständlichste auf der Welt sein, aber im Welthandel sieht es oft anders aus“, meint Dometzky. Langfristige Verträge sollen Planungssicherheit geben. Kinderarbeit wird die rote Karte gezeigt. Besonders werden Kleinproduzenten, Schaffung sozialer Strukturen und die Umstellung auf ökologischen Anbau gefördert.
Um den Preis für den Endkunden niedrig zu halten, werden diese Produkte ohne Zwischenhändler vorrangig durch gemeinnützige Import-
organisationen und Weltläden vermarktet. Ab 2. April werden auch Snackautomaten an der Uni mit fairen Produkten bestückt. Neue Mitstreiter sind immer gern gesehen. Das muss nicht nur als „Ladenhüter“ im Laden sein, Unterstützung wird auch bei der Öffentlichkeitsarbeit und in der Bildungsarbeit gebraucht.
Wer Interesse hat, schaut am besten im Laden vorbei. Er hat von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Infos: www.weltladen-magdeburg.de

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