Interview mit Felix von Kraftklub

Spätestens seit ihrem Nackedei-Auftritt beim Bundesvision Song Contest sind sie in aller Munde und aller Ohren: Kraftklub aus Chemnitz. Am 20. Oktober kommen sie auf ihrer „Mit K“-Tour auch nach Magdeburg.

Spätestens seit ihrem Nackedei-Auftritt beim Bundesvision Song Contest sind sie in aller Munde und aller Ohren: Kraftklub aus Chemnitz. Am 20. Oktober kommen sie auf ihrer „Mit K“-Tour auch nach Magdeburg und haben ihre deutschsprachige Tanzmusik im Gepäck. Wir unterhielten uns schon vorher mit Sänger Felix über’s Rauchen, das liebe Geld und seine Heimat.

urbanite:

Letztes Jahr habt ihr noch vor gefühlt 100 Leuten gespielt, dieses Jahr mussten viele eurer Konzerte wegen des riesigen Andrangs in größere Hallen verlegt werden. Wie fühlt sich so ein Erfolg an?

Felix:

Es ist einfach nur abgefahren. dass uns jetzt plötzlich so viele Menschen live sehen wollen, zeigt uns, dass wir alles richtig gemacht haben. Wir haben in der Vergangenheit bereits viele Konzerte gegeben und uns dadurch eine große Fanbase aufgebaut. Wir haben sozusagen unsere Hausaufgaben gemacht, und das wird jetzt belohnt.

urbanite:

Am 20. Oktober spielt ihr in der Stadthalle bei uns in Magdeburg. Habt ihr irgendwelche Erinnerungen oder Verbindung zur Stadt?

Felix:

Leider waren wir noch nie mit der Band konzerttechnisch in Magdeburg unterwegs. Aber es wird Zeit! Ich freu mich darauf, mir die Stadt mal anzuschauen. Soll schön sein!

urbanite:

Die karten für eure aktuellen Konzerte kosten bis zu 30€. Verträgt sich das mit euren Songs, in denen ihr auf sarkastische Art und Weise zu verstehen gebt, dass ihr gegen Kommerzialisierung seid?

Felix:

Generell ist es doch so: je größer ein Konzert, desto höher die Hallenmiete. und je größer der Erfolg, desto höher die kosten für Produktion und Auftritte. Somit würde ich in dem Sinne noch nicht von kommerzialisierung sprechen, da wir nicht unbedingt mehr verdienen, nur weil die Tickets jetzt mehr kosten als früher.

urbanite:

Eure Songtexte handeln von Liebe, Fäkalien und vom Rauchen. Ganz ehrlich: Wolltet ihr mit dem Album „Mit k“ eigentlich nur provozieren?

Felix:

Wir waren eigentlich noch nie die große Provokationsband, wir haben uns immer als Popband verstanden. Nur sollten unsere Rexte nicht so brav sein wie die der anderen Bands. Wir wollten Musik machen, wie wir sie auch selbst gerne hören wollen.

urbanite:

Also steckt hinter der ganzen Zigarettenhuldigung kein geheimer Vertrag mit einer Tabakmarke?

Felix:

Nein, leider nicht! Auch wenn wir uns schon mal dahingehend erkundigt haben – hat nicht geklappt.

Foto: Tim Kloecker
 
Foto: Veranstalter

urbanite:

Eure Songs handeln immer wieder von Chemnitz und seiner DDR-Vergangenheit. Fühlst du dich wie ein typischer Ostdeutscher?

Felix:

Nein, gar nicht. Auch nicht als Deutscher oder Sachse – wenn überhaupt, dann als Chemnitzer. Karl-Marx-Stadt ist nun einmal unsere Heimat. Und Heimat, das ist für mich wie eine Party: egal wie schlecht die Musik ist oder wie schnell die Getränke alle sind, es sind die Freunde, die die Party grandios machen. Ich fühle mich im Osten wohl, weil eben hier meine Familie und meine Freunde leben.

urbanite:

Wie kommt ihr eigentlich im Ausland an?

Felix:

Ich muss zugeben, dass wir noch nicht so viele Auftritte im Ausland hatten. Aber die, die wir gespielt haben, z.b. beim Roskilde-Festival in Dänemark, sind überraschend gut gelaufen. wir machen eben Tanzmusik – und tanzen kann man auch, wenn man nicht alles versteht.

urbanite:

Ihr seid quasi immer auf Tour. Wird das Herumreisen nicht irgendwann mal anstrengend? Oder langweilig?

Felix:

Klar ist es anstrengend, aber ich würde mich niemals hinstellen und mich darüber beschweren. Wir haben das Glück, mittlerweile von unserer Musik leben zu können, und das ist schon ziemlich geil. Außerdem sind wir Musiker geworden, um live zu spielen. Das macht es doch aus!

urbanite:

Kannst du schon was zum neuen Album verraten?

Felix:

Mal überlegen, machen wir ein neues Album? …. Ja, ich denke schon. Aber daran setzen wir uns erst im Winter, nach der ganzen Tourerei.

Weiterführende Links

www.kraftklub.to

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