Magdeburg war immer etwas Besonderes

100% Madsen gibt es auf ihrer aktuellen Platte „Wo es beginnt“. Dafür haben die vier Indie-Rocker aus dem Wendland vom Songwriting, über die Aufnahmen bis hin zur Produktion selbst Hand angelegt. Das Ergebnis präsentieren sie am 1. Februar bei ihrem Konzert im Alten Theater. Wir sprachen vorab mit Schlagzeuger und Sänger Sascha.

100% Madsen gibt es auf ihrer aktuellen Platte „Wo es beginnt“. Dafür haben die vier Indie-Rocker aus dem Wendland  vom Songwriting, über die Aufnahmen bis hin zur Produktion selbst Hand angelegt. Das Ergebnis präsentieren sie am 1. Februar bei ihrem Konzert im Alten Theater. Wir sprachen vorab mit Schlagzeuger und Sänger Sascha.


Für euer aktuelles Album  „Wo alles beginnt“ seid ihr nach eigenen Aussagen bewusst ein paar Schritte zurück gegangen – warum?

Wir haben uns einfach auf unsere Wurzeln besonnen und das, was wir können. So haben wir dieses Album zum Beispiel auch wieder live aufgenommen und Sachen vom Band eingespielt anstatt ins Studio zu gehen. Außerdem hatten wir als Band eine Menge zu verarbeiten aus den letzten drei Jahren. Seitdem ist so viel passiert: unser Keyboarder hat uns verlassen, dafür haben wir mit Niko am Bass und Lisa am Keyboard zwei großartige Live-Musiker dazu bekommen, mehrfach das Management gewechselt. Nicht zu vergessen der Unfall von Sebastian, nach dem er jetzt endlich wieder Gitarre spielen und Songs schreiben kann. Es waren also eher drei Schritte zurück und davor vier nach vorne.

Und dennoch ist es von den Chartsplatzierungen her das bisher erfolgreichste Album. Wie erklärt ihr euch das?

In erster Linie damit, dass man immernoch merkt und hört, dass da einfach eine Band am Start ist, die Bock auf das hat, was sie macht. Da stehen vier Typen in einem Raum und verarbeiten musikalisch, was sie in den letzten drei Jahren erlebt haben. Und all das hat natürlich auch unsere Musik und unsere Songs geprägt. Das ist echt.

Mit „Love is a Killer“ ist erstmals auch ein Song auf Englisch drauf. Wie kommt’s?

Das ist einer von zwei Songs, die in einem Nebenprojekt von uns , Alice’s Gun, entstanden sind. Die haben uns so gut gefallen, dass wir sie umgeschrieben und mit auf’s Album genommen haben. Bei der Madsen-Version sind die Strophen ja auch wie gewohnt auf Deutsch und nur der Refrain auf Englisch. Und dafür haben wir uns mit Walter Schreifels ja auch einen echte Hardcore-Ikone mit ins Boot geholt. Sebastian wollte nach acht Jahren nicht plötzlich anfangen englisch zu singen, das hätte ihm ja auch keiner abgenommen.

In Nebenprojekten seid ihr ja immer mal wieder unterwegs und macht unter anderem Schlager. Wie passt das zusammen?

Gar nicht, das ist ja der Clou daran. Wir haben einfach alle einen Heiden Spaß dabei, so rum zu spielen und uns auszuprobieren. Und wie das jetzt wieder bewiesen hat, passt der ein oder andere Song ja auch mal zu Madsen und wird sogar bei Konzerten mal angespielt.

Ihr seid nach wie vor eine Band zum Anfassen und sucht die Nähe zu den Fans. Was verbindet ihr mit dem Magdeburger Publikum?

Wir sind unseren Fans einfach dankbar und wollen das auch würdigen, was sie uns entgegen bringen. Denn genau davon leben wir und ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir sind. Außerdem haben wir sehr freundliche und zurückhaltende Fans, die es überhaupt möglich machen, diese Nähe noch so zu zu lassen. Wir können trotzdem in Ruhe einkaufen gehen und haben bisher einfach keine schlechten Erfahrungen mit Aufdringlichkeit oder ähnlichen Aktionen gemacht. Und Magdeburg ist allein wegen der Nähe zu unserer Heimat schon immer etwas besonderes. Ich war früher auch abgesehen von unseren Konzerten öfter mal hier.

Ihr engagiert euch auch gegen rechts. Kürzlich stieg in Magdeburg wieder die Meile der Demokratie. Wie findet ihr solche Aktionen?

Das finden wir ganz wichtig. Denn Rechtsextremismus ist heutzutage leider immernoch ein Problem in Deutschland. Wir sehen es sogar auch fast ein bisschen als unsere Pflicht an, unsere Popularität dafür einzusetzen, darauf aufmerksam zu machen. Wann immer wir die Möglichkeit haben, Flagge zu zeigen, tun wir es gern und aus voller Überzeugung.

Schreibe einen Kommentar