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Magdeburger Athleten bei Weltmeisterschaften 2013

Gleich dreifach weltmeisterlich wird es für die Athleten des SC Magdeburg im August. Während Marcel Hacker aus dem fernöstlichen Chungju (Südkorea) von der Ruder-WM (25. August bis 1. September) eine Medaille mitbringen möchte, hat Canadier-Fahrer Erik Leue zum Saisonhöhepunkt der Kanuten in Duisburg (27. August bis 1. September) einen vergleichsweise kurzen Anfahrtsweg. Für die Leichtathleten geht es zur WM nach Moskau (10. bis 18. August). urbanite stellt alle Teilnehmer vor und wirft einen Blick auf Chancen und Ziele.

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Leichtathletik

Das heißeste SCM-Eisen im WM-Feuer von Moskau ist Diskuswerfer Martin Wierig. Seitdem der 26-Jährige im Sommer 2013 in Ostrava (Tschechien) die gesamte Weltelite hinter sich ließ, richtet sich der Fokus nicht mehr nur auf die Nummer eins, Robert Harting. „Ja, die höhere Popularität konnte ich schon wahrnehmen“, so Wierig. Sein Ziel wird es sein, den sechsten Platz von Olympia 2012 zu verbessern: „Mit einem halben Auge blicke ich auf die vorderen Plätze.“
In den finalen Kreis der besten Athletinnen würde gerne auch Josephine Terlecki vorstoßen. Zwar hatte sie bei den Deutschen Meisterschaften im Juli 2013 im Kugelstoßen die Silber-Medaille gewonnen, doch die WM-Norm von 18,50 m verfehlt. „Die Norm sollte man stoßen, wenn man ins WM-Finale kommen will“, so die 27-Jährige, deren persönliche Bestweite bei 18,87 m liegt. Als „Wackelkandidatin“ wird sie bis zum WM-Start am 10. August 2013 noch einige Wettkämpfe bestreiten, um noch auf den Zug nach Moskau aufzuspringen.
Die beiden Sprinter Eric Krüger (25) und Thomas Schneider (24) wird man in Russland nur gemeinsam erleben, nämlich in der deutschen 4×400 m-Staffel. „Der Verband wird um unsere Nominierung nicht herumkommen“, äußert Krüger selbstbewusst, der in diesem Jahr den Fokus auf die kurzen Sprintstrecken 100 und 200 m legte. „Die Finalteilnahme ist das Ziel, und dann, im Gegensatz zur WM 2011, dort nicht Letzter werden“, legt sich Thomas Schneider fest. Beide verbinden kuriose Momente mit den 400 m: Während Krüger mit der Staffel 2011 trotz Muskelfaserriss fast deutschen Rekord lief, kam Schneider erst im späten Alter von 17 Jahren übers College an die Strecke.

Rudern

Exakt 10 Min. vor der Wettkampfvorbereitung und damit 40 Min. vor dem Rennbeginn wird Marcel Hacker (36) seine Skulls zum Boot bringen. Ein Ablauf, routiniert und hunderte Male durchexerziert, wie es auch bei den Ruder-Weltmeisterschaften 2013 im südkoreanischen Chungju vom 25. August bis 1. September 2013 geschehen wird, da es zum üblichen Procedere vor einem Rennen von Marcel Hacker gehört. „Dann wird auch die Anspannung so kurz vorm Start kommen“, verrät Hacker am Telefon, während er sich in den österreichischen Bergen auf die WM vorbereitet. Eine logische, gesunde Nervosität, die auch nach so vielen Jahren in der Weltspitze noch vorhanden ist – nach olympischer Bronze 2000 in Sydney und sechs WM-Medaillen bei internationalen Titelkämpfen. An Edelmetall soll auch diesmal möglichst nichts vorbeiführen, wenn es in Südkorea im Einer über die 2.000 m-Strecke geht. Einen Vorgeschmack auf den Kampf ums Podest gab es bereits im Juli beim Weltcup in Luzern, als sich der Magdeburger mit einer hervorragenden Zeit und dem zweiten Platz nur dem Tschechen Ondřej Synek beugen musste. „Wer eine Medaille haben möchte, der muss um den Sieg mitfahren“, borgt sich der 36-Jährige das Motto seines Trainers Ralf Hollmann und lässt somit auf ein spannendes Rennen hoffen.

Kanu

Die Kanu-Führung des SC Magdeburg war in letzter Zeit nicht gerade zu beneiden. Erst zog es Olympiasiegerin Conny Waßmuth zum KC Potsdam, dann machten die Verletzungen von Andreas Ihle und Nicole Beck eine Teilnahme an der Kanu-Weltmeisterschaft vom 27. August bis 1. September 2013 in Duisburg unmöglich. Demnach sieht sich der einzige SCM-Starter, Erik Leue (27) auch nicht als Aushängeschild der Kanuten, sondern als derjenige, „der die Flagge der SCM-Kanuten hochhält.“ Dass einer wie er ohnehin unter besonderer Beobachtung steht, dürfte ihm bei dem Familienstammbaum voller Kanuten und dem Vater Eckhard Leue als Trainer auch nicht gerade fremd sein. Als einen Vorteil sieht Leue an, dass die Weltmeisterschaft in Duisburg stattfindet. „Ich habe solch eine Heim-WM 2007 schon einmal erleben dürfen. Es ist etwas ganz Besonderes, wenn das Publikum ausschließlich die deutschen Athleten anfeuert“, so der Canadier-Fahrer, der 2009 über 1.000 m mit seinem Zweier-Partner Tomasz Wylenzek Weltmeister wurde. In diesem Jahr wird der gebürtige Magdeburger wohl im Einer und im Vierer an den Start gehen. „Ich habe nichts Gegenteiliges gehört, also gehe ich davon aus, dass man mir das Vertrauen schenkt“, lacht er. Im Einer wolle er ins Finale fahren, und mit dem Vierer, dem die Erfahrung fehle, unter die Top 5 kommen, erklärt Erik Leue die Zielstellung.

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