Meeting of Styles in Magdeburg

Vom 29. bis 31.08.2014 gastiert das Meeting of Styles in Magdeburg und bringt Sprüh-Kunst und Rap in die Aerosol-Arena. Am Donnerstag und Freitag reisen Künstler aus aller Welt an und bekommen ihre Wandflächen zugeteilt. Über 200 Graffiti Artists haben sich bereits für das Meeting of Styles in Magdeburg angemeldet.

Mitte der 80er Jahre packte den Wiesbadener 
Manuel Gerullis die Leidenschaft zum Graffiti und er fing an, sich an den Wänden seiner Heimatstadt zu verewigen. Nach einem Gerichtsverfahren und der Verurteilung im Jahr 1992 musste er umdenken. Der Schlachthof in Wiesbaden lieferte die ideale Plattform, sich legal künstlerisch zu verwirklichen. Um die Bedeutung einer solchen Einrichtung in der Öffentlichkeit begreifbar zu machen, entwickelte Manuel 1995 das Konzept für ein internationales Treffen von Graffiti-Künstlern, das jetzt auch erstmalig Halt in Magdeburg machen wird.

Manuel, wie ist das Konzept für ein solches Treffen entstanden?

Angefangen hat es 1997 in Wiesbaden, auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs, der Mitte der 90er Jahre seinen Betrieb eingestellt hatte. Das Gelände lieferte mit seiner Größe und den verfügbaren Wandflächen die idealen Voraussetzungen für eine Hall. Schnell machte sich die lokale Graffiti-Szene breit und etablierte sich. Es gab auch Bestrebungen, auf dem Gelände ein Kulturzentrum einzurichten – das hatte Wiesbaden bis dahin noch nicht. Da das Areal industriell nicht mehr genutzt wurde, entwickelte die Stadt Pläne, das Gelände abzureißen. Mit einer Veranstaltung wollten wir den Schlachthof öffentlichkeitswirksam als Treffpunkt urbaner Jugend demonstrieren. Zudem wollten wir den Künstlern die Möglichkeit geben, sich über ihre Kunst und die Techniken auszutauschen. 1995 habe ich das Konzept dann verschiedenen Leuten auf dem Schlachthof vorgestellt und wir haben uns dazu entschlossen, ein solches Treffen umzusetzen.

Die Geburtsstunde des ersten Meeting of Styles?

Die ersten Veranstaltungen hießen damals Wall Street Meeting. Im ersten Jahr, 1997, kamen bereits 1.500 Sprayer und Besucher. In den Jahren bis 2000 wuchsen die Besucher- und Künstlerzahlen stetig. 2001 organisierten wir das letzte Wall Street Meeting am Schlachthof, denn 2002 wurde trotz unserer Bemühungen mit dem Abriss des Geländes begonnen. Das Wall Street Meeting und der Schlachthof gehörten für mich zusammen und ich wollte das nicht an einem anderen Ort fortführen. Der Geist und die Intention des Treffens sollte aber aufrecht erhalten bleiben und noch stärker international verbreitet werden. Inzwischen hatte sich ein europaweites Netzwerk gebildet, andere deutsche Städte und andere Länder wollten eine ähnliche Veranstaltung durchführen. Beim ersten Meeting of Styles 2002 waren wir europaweit bereits an acht Standorten vertreten. Der nächste wichtige Wendepunkt war im Jahr 2003, als dann weitere Stationen über Europas Grenzen hinaus dazukamen. Inzwischen haben wir weltweit 200 Veranstaltungen im Rahmen des Meeting of Styles mit über 250.000 Besuchern durchgeführt.  

Inzwischen ist das Meeting of Styles eines der größten Graffiti Treffen der Welt. In diesem Jahr ist Magdeburg erstmalig einer der Stationen. Wie kam es dazu?

 

Eine weitere szeneinterne Veranstaltung, neben dem Meeting of Styles, ist das Urban Disturbance Festival, auf dem Projekte aus dem Graffiti-Bereich der Öffentlichkeit vorgestellt werden. 
Im März 2013 habe ich Jens und weitere Mitglieder aus dem Verein dazu eingeladen, die Aerosol-Arena zu präsentieren. Die dort vorherrschenden Bedingungen haben mich überzeugt. Die Größe des Geländes und die verfügbaren Wandflächen erinnern mich an den Schlachthof, der in den 90ern Europas größte Graffiti Hall of Fame war. Nach dem Closing Event des europäischen Meeting of Styles in Magdeburg reist die Veranstaltung in die ganze Welt, beispielsweise nach Mexiko und in die USA. 

Das Meeting of Styles in Magdeburg

Vom 29. bis 31.08.2014 gastiert das Meeting of Styles in Magdeburg und bringt Sprühkunst und Rap in die Aerosol-Arena. Am Donnerstag und Freitag reisen Künstler aus aller Welt an und bekommen ihre Wandflächen zugeteilt. Über 200 Graffiti Artists haben sich bereits für das Meeting of Styles in Magdeburg angemeldet. Europäische Länder wie Italien, Norwegen, Spanien und Polen werden dabei ebenso vertreten sein wie Sprayer aus Peru, Israel oder Argentinien. Um als Künstler dabei zu sein, könnt ihr eine Bewerbung mit Fotos eurer Arbeiten an Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. schicken.

Weitere Infos bekommt ihr hier.

Die Tapefabrik in Magdeburg

Auch musikalisch erwartet euch ein Debüt. Zahlreiche Besucher stürmten im Januar die ausverkaufte Tapefabrik in Wiesbaden. Am 30.08.2014 geht es nun Open Air in eine neue Runde. Im Rahmen des Meeting of Styles kommt Mitteldeutschlands größtes Hip-Hop Festival, die Tapefabrik, erstmalig in unsere Stadt und bringt verschiedene Live-Acts in die Aerosol-Arena. Ab 19 Uhr werden die Artists des Labels O.F.D.M. in einer Cypher fette Beats und Reime zum Besten geben. Das Label wurde 2006 in Magdeburg gegründet und besteht u.a. aus Schaufel und Spaten, dem Plusmacher, Sonne Ra und Fresh Face. Ebenfalls Teil des Line-ups ist die dreiköpfige Crew Man Of Boom mit Figub Brazlevič, JuJu Rogers und Teknical Development/The Is. Multitalent Damion Davis ist ebenso an Bord wie Plusdick und Reisser (Mio Mao und Pewee), Paranoid Media und Brous One mit einer grandiosen Beatshow.

Weitere Infos: www.facebook.com/Tapefabrik, Eintritt: 9€ 

Schreibe einen Kommentar