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Nicht schön, aber erfolgreich – Quenstedt sichert beide Zähler

Der SC Magdeburg gewinnt sein Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf verdient. Die Defensive zeigt sich deutlich verbessert, Robert Weber beschenkt sich selbst.

Der SC Magdeburg gewinnt sein Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf verdient. Die Defensive zeigt sich deutlich verbessert, Robert Weber beschenkt sich selbst.

Es dauerte genau drei Minuten und 56 Sekunden bis der Ball nach einem Abschluss von Jacob Bagersted zum ersten Mal im Netz zappelte. Symptomatisch für eine Partie, die von zahlreichen technischen Fehlern und zwei ganz starken Torhütern geprägt war. Es war eine hektische Anfangsphase mit vielen Schrittfehlern, Fehlpässen und schwachen Abschlüssen, die 5.960 Zuschauer in der Magdeburger GETEC-Arena am gestrigen Mittwochabend zu sehen bekamen. Mit Dario Quenstedt und Martin Ziemer hatten beide Teams einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten. So war es auch nicht verwunderlich, dass erst nach knappen vier Minuten das erste Tor des Spiels verzeichnet werden konnte.

Nach zehn gespielten Minuten dann der erste Schockmoment der Partie. Matthias Musche blieb nach einer Angriffsaktion auf dem Boden liegen und musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden. An dieser Stelle war das Spiel für den Linksaußen beendet, sodass Yves Grafenhorst seine Chance erhielt. In dieser Phase des Spiels waren es dann auch die beiden Außenpositionen, über die auf Seiten des SCM Gefahr ausgestrahlt wurde. Genau dieser Yves Grafenhorst von der linken Seite und Robert Weber von rechts sorgten mit guten Abschlüssen für Tore auf dem Konto des Gastgebers. Weber, der an diesem Tag auch seinen 30. Geburtstag feierte, avancierte mit acht Treffern zum Haupttorschützen auf Seiten der Magdeburger. Zahlreiche Kreisanspiele wurden derweil von den Hannoveranern herausgefischt, auch der Rückraum war so gut wie abgestellt. Lediglich Finn Lemke kam in die eine oder andere gute Wurfposition, ließ dabei jedoch die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen. Beim Spielstand von 11:11 nahm SCM-Coach Geir Sveinsson 20 Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit eine Auszeit, um nochmals zu einer strukturierten Angriffsaktion zu gelangen. Es lohnte sich: Quasi mit dem Pausenpfiff war es Michael Damgaard, der dafür sorgte, dass man mit einer Führung in die Kabine ging.

Die zweite Halbzeit wurde dann von zwei Lattenknallern eröffnet. Erst warf Sven-Sören Christophersen, der mit zehn Toren treffsicherster Akteur auf Seiten der Gäste war, die Kugel ans Aluminium, dann tat es ihm Teamkollege Kai Häfner gleich. In der 39. Minute war es wiederum Dario Quenstedt, der sich auszeichnen konnte. Erst blieb der Schlussmann bei einem Siebenmeterwurf von Hannovers Youngstar Timo Kastening der Sieger und auch bei dessen Nachwurf hatte der Magdeburger das bessere Ende für sich. Nur Sekunden später kassierten die Niedersachsen in Person von Kai Häffner die erste Zeitstrafe der Begegnung. Der SCM wusste die nummerische Überlegenheit gut zu nutzen und wieder einmal Yves Grafenhorst konnte auf 17:14 für die Hausherren erhöhen. Hier schien sich das Spielgeschehen zu Gunsten des SCM zu verlagern, doch nach mehreren technischen Fehlern im Angriffsspiel konnten die Hannoveraner 15 Minuten vor dem Ende zum 19:19 ausgleichen.

In der Folge agierten die Magdeburger häufig über Jacob Bagersted am Kreis, der sich an diesem Abend als besonders abschlussstark erwies. So legte TSV-Trainer Jens Bürkle in der 49. Minute beim Spielstand von 23:20 die Grüne Karte. In der Folge blieb das Spielgeschehen jedoch unverändert. Beide Teams standen hinten relativ sicher, während es vorne ein wenig hakte. Magdeburg blieb kontinuierlich mit drei Treffern in Front, wobei besonders Michael Damgaard und Nemanja Zelenovic besser in die Partie zu kommen schienen. Hannover kämpfte aber und wollte sich keinesfalls geschlagen geben. Zehn Sekunden vor dem Ende konnte Dario Quenstedt dann mit seiner letzen Parade gegen Julius Hinz beide Zähler sichern. Unnötigerweise verletzte sich dabei im Getümmel Hannovers Csaba Szücs, der vom Feld getragen werden musste. Am Ende siegt der SCM verdient mit 30:28 und setzen sich zwei Punkte von der TSV ab.

Recken-Trainer Jens Bürkle zeigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz als fairer Verlierer: „Es ist ein verdienter Sieg für Magdeburg. Wir haben das Spiel nicht heute verloren, sondern im Laufe der Woche. Wir waren gestern und vorgestern im Training nicht fokussiert genug und haben auch deswegen heute zu viele Gegentore kassiert. Das Resultat war fast ein bisschen zu erwarten. Das ist ärgerlich, weil hier heute was hätte gehen können“. SCM-Coach Sveinsson zum Spiel: „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, vorne jedoch zu viele Bälle weggeschmissen. Bei Hannover liegt viel Potential. Ich habe gewusst, dass es ein schweres Spiel wird. Am Ende bin ich aber stolz auf meine Spieler“. Geschäftsführer Steffen Stiebler zeigte sich derweil verärgert über vereinzelte Pfiffe der Zuschauer. „Das verunsichert die Mannschaft. Aber ich weiß, dass noch genug Fans hinter der Mannschaft stehen“.

Für die Magdeburger geht es am kommenden Samstag  im EHF-Cup weiter, wenn man in Ungarn beim Csurgoi KK zu Gast sein wird. Die Hannoveraner müssen erst in der kommenden Woche wieder ran. Am Freitag, den 4. Dezember empfängt man den TuS N-Lübbecke in der niedersächsischen Landeshauptstadt.

Autor: elbsport.com / Felix Balß

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