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Poetry Slam in Sachsen-Anhalt

Poetry Slam – das sind Veranstaltungen, bei denen die Poeten dem Publikum ihre selbstgeschriebenen Texte präsentieren. Für ihre Performance haben sie in der Regel 6 Min. Zeit.

Der Moderator gibt letzte Informationen. Dann tritt der Poet ans Mikrofon und liest seine Texte. Die Hoffnung auf eine gute Bewertung des Publikums wächst mit jedem Wort. Nach 6 Min. ist alles vorbei und der Slammer verlässt die Bühne…

Poetry Slam – das sind Veranstaltungen, bei denen die Poeten dem Publikum ihre selbstgeschriebenen Texte präsentieren. Für ihre Performance haben sie in der Regel 6 Min. Zeit – 6 Min., um das Publikum zu überzeugen und so eine gute Punktebewertung zu bekommen. Die Texte sind sehr verschieden: Manche von ihnen sind gereimt, andere erzählen als Prosatext eine Geschichte. Die Inhalte variieren von Satire über Romanze. Der Kreativität sind bei der Textgestaltung keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist jedoch, dass alles, was auf der Bühne vorgetragen wird, selbstgeschrieben ist. Auch Hilfsmittel wie Kostüme oder Requisiten sind bei einem Standard-Slam nicht erlaubt.

Marcel Behrens – Poetry Slam aus Magdeburg

Marcel Behrens ist einer der Slam-Poeten aus Magdeburg. Er ist 23, studiert Kulturwissenschaften an der Otto-von-Guericke Universität und ist mit der Szene in Sachsen-Anhalt gut vertraut. Sein Bühnen-Debüt hatte er im Herbst 2011 beim Regioslam in Magdeburg. Kurz vorher war er bei einem Hörsaal-Slam als Gast dabei und seine Leidenschaft wurde erweckt: „Da waren wirklich grandiose Leute und ich mochte das sehr“, beschreibt er seine ersten Slam-Erfahrungen.

Bei seinem ersten eigenen Auftritt knüpfte er Kontakte zu Mitgliedern des HALternativ e.V., der seinen Sitz in Halle hat und von dort aus viele Veranstaltungen in ganz Sachsen-Anhalt organisiert. „Ich musste vom Studium aus ein Praktikum machen und habe dann beim HALternativ e.V. angefragt“, sagt Marcel. Zwei Monate später war er Teil der Organisationsstruktur des Vereins und konnte eigene Poetry Slams als Veranstalter mitbetreuen. So organisierte er die U20 Meisterschaften, verschiedene Workshops und wurde zum Ansprechpartner für die Poeten in Magdeburg und Umgebung.

Seine Mitarbeit im Verein endete auch nach der Praktikumszeit nicht. Nach wie vor hilft er beim HALternativ e.V. bei den regelmäßigen Veranstaltungen in und um Magdeburg aus. Der Wortwäsche-Slam und der Regioslam werden beispielsweise einmal im Monat ausgetragen. „Den Leuten vom Verein ist es wichtig, Kultur für jeden zugänglich zu machen. Deshalb sind die Eintrittsgelder meistens sehr gering“, beschreibt Marcel die Philosophie der Kulturschaffenden. 

Regioslams und Landesfinale

Aber nicht nur als Organisator, sondern auch als Slammer selbst, hat Marcel bereits reichlich Bühnenerfahrung sammeln können. 2012 und 2013 schaffte er es ins Landesfinale und konnte dort als Poet antreten. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich für das Landesfinale zu qualifizieren: Entweder man gewinnt einen der Regioslams oder war bei mindestens drei von ihnen als Poet dabei“, erklärt Marcel. Sein Wunsch ist es, bei einem Landesfinale zu gewinnen und so auf der Bühne der Deutschsprachigen Meisterschaft stehen zu können. „Auch der Rosis-Slam in Berlin ist wirklich reizvoll für mich“, sagt Marcel.  

Das Landesfinale 2013 wurde am letzten Septemberwochenende in Magdeburg ausgetragen und der Magdeburger Slam-Poet Jan-Hendrik Heyne holte den Titel. Im November fahren Marcel und Jan gemeinsam zur Deutschsprachigen Meisterschaft nach Bielefeld – Jan als Poet, Marcel als Slam-Master. Ein Slam-Master gehört zum Veranstaltungsteam und supportet den Poeten seiner Region. „Bei solchen Veranstaltungen kann man viele Kontakte knüpfen. So hat man die Möglichkeit auch mal auf Slams außerhalb der Region eingeladen zu werden und sich einen Namen zu machen“, erklärt Marcel.

„Magdeburg ist eine Herausforderung für Kulturschaffende.“

„Wer selbst slammen möchte, sollte anfangen zu schreiben, allen Mut zusammennehmen, tief Luft holen und einfach auf die Bühne treten“, sagt Marcel. Man hat verschiedene Möglichkeiten, sich für einen Slam anzumelden. Am einfachsten ist es, die Veranstalter direkt anzusprechen oder dem HALternativ e.V. an Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. eine Mail zu schreiben. Bei den Regioslams im Café Central in Magdeburg kann sich beispielsweise jeder anmelden – auch ohne Vorerfahrung.

Auf die Frage nach der Resonanz des Publikums in Magdeburg sagt er: „Magdeburg ist eine Herausforderung für Kulturschaffende. Manche Veranstaltungen sind ausverkauft, andere nur sehr spärlich besucht. Der Halternativ e.V. bietet Schreiberlingen eine Bühne und ich denke, das sollte unterstützt werden.“

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, auch mal einen Poetry Slam zu besuchen, seht ihr alle Termine in Magdeburg im urbanite-Eventkalender

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