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WUM trennt sich von Esslingen 10:13

Wir haben heute Abend unser bestes Saisonspiel gezeigt“, zog WUM-Trainer Vlad Hagiu nach dem Spiel sehr zufrieden Bilanz. Normalerweise könnte man nach dieser Äußerung schlussfolgern, die WUM-Akteure seien über sich hinausgewachsen und hätten den ersten Saisonsieg eingefahren. Doch es ging am Samstagabend vor etwa 150 Zuschauern in der Dynamo-Halle eben nicht gegen irgendein Team, sondern […]

Wir haben heute Abend unser bestes Saisonspiel gezeigt“, zog WUM-Trainer Vlad Hagiu nach dem Spiel sehr zufrieden Bilanz. Normalerweise könnte man nach dieser Äußerung schlussfolgern, die WUM-Akteure seien über sich hinausgewachsen und hätten den ersten Saisonsieg eingefahren. Doch es ging am Samstagabend vor etwa 150 Zuschauern in der Dynamo-Halle eben nicht gegen irgendein Team, sondern gegen den scheinbar übermächtigen Tabellenführer aus Esslingen. Hatte manch ein Zuschauer am Anfang nur über die Höhe des Sieges für die Gäste spekuliert, rieb man sich nach intensiven 32 Minuten und einem durchaus respektablen 10:13 überrascht die Augen, was wohl alles möglich gewesen wäre, wenn, ja, wenn vielleicht Center-Kanonier Ilia Butikashvili nicht gesperrt gewesen wäre.

Doch hinein in die Anfangsphase: Der SSV agierte mit seinen deutschen Nationalteam-Routiniers Hannes Glaser und Heiko Nossek, die dem Heimteam bereits im Vorfeld Respekt abnötigten. In den Anfangsminuten schien diese Haltung jedoch sofort verflogen. Pech hatte die WUM bei zwei Lattentreffern, sodass Nationalspieler Nossek für die Schwaben mit dem 0:1 den Torreigen eröffnete. Doch in der Folgezeit zeigte Marco Schoder mehrmals gute Paraden, kaufte den SSV-Akteuren so den Schneid ab, dass Stelzner und Kohnert zur 2:1-Führung einnetzen konnten. Freundlich schloss das erste Viertel mit dem 3:2 für die Hagiu-Schützlinge ab.

In den zweiten acht Minuten verwertete der Tabellenführer aus Baden-Württemberg seine Chancen konsequenter. Die WUM antwortete vor allem in Person von Patrick Stelzner, der sein Glück aus der Distanz versuchte und belohnt wurde (4:4). Ein probates Mittel, da über die Center-Position durch die Sperre Butikashvilis anfangs noch nicht viel gelang. Die Gäste gingen schließlich mit einer 6:5-Führung in die Pause.

Wer in der zweiten Hälfte allerdings im Glauben war, dass der Favorit die Führung nun routiniert und schrittweise ausbauen sollte, sah sich getäuscht. Zwar erzielte Esslingens Bester, Heiko Nossek, mit seinem dritten Treffer eine 8:6-Führung, doch kurz darauf zwang die WUM den Nationalspieler zum dritten Foul, wodurch sich Nossek das spannende Spiel vom Beckenrand anschauen durfte. Dass Esslingen nur mit einer knappen 9:8-Führung ins letzte Viertel ging, lag auch an der verbesserten Spielweise von Daniel Bott in der Center-Position, der am Abend insgesamt zwei Tore erzielen sollte. Erfreulich war zudem, dass sein Bruder Christopher auf der Außenposition nach Schulterverletzung und langer Auszeit ein gutes Saison-Debüt ablieferte.

 

Im letzten Viertel merkte man den Gästen die Kaltschnäuzigkeit einer Spitzenmannschaft an, als sie die WUM plötzlich aggressiver zu decken begannen und die Elbestädter in einigen dieser kraftraubenden Situationen unkonzentriert zu Werke ging. Trotzdem ging noch einmal ein Ruck durch Mannschaft und Fans, als die WUM plötzlich in dreifacher Überzahl (!) am Anschluss schnuppern konnte. Letztendlich war es nach dem ersten vergebenen Hochkaräter Max Lehnert, der mit dem 10:11 Hoffnung aufkeimen ließ.

Fotos: Mathias Sichting

Doch im Stile eines Tabellenführers machte Esslingen kurz darauf mit zwei schnellen Treffern den Deckel drauf und ließ für die WUM lediglich Schulterklopfer und aufmunternden Zuspruch, jedoch nix Zählbares in der Halle zurück. Dennoch ist es mehr als legitim, dass sich das Hagiu-Team ob dieser Leistung Zuspruch und Mut für die kommenden Aufgaben holt. An der Leistung aus dem Esslingen-Spiel wird man sich orientieren müssen, wenn in den kommenden Spielen Köln (auswärts) und Hamm im letzen Heimspiel des Jahres warten.

Nach der 10:13-Niederlage hat die WUM erst einmal die „rote Laterne“ in der Tabelle inne, doch Coach Vlad Hagiu frohlockte bereits nach dem Spiel: „Wenn wir so wie heute auch in Zukunft spielen, bleibt die Mannschaft in der Gruppe B der Bundesliga.“

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