100 Jahre Mädler-Passage
Eine Zeitreise auf dem Weinfass: Mädler-Passage 100 Jahre
28.04.2013
Carolin Schreier
Vom 29. April bis 6. September findet zum hundertjährigen Bestehen der Mädler-Passage eine Ausstellung zu einer Zeitreise durch 100 Jahre Leipziger Geschichte statt. Eröffnet wird die Zeitreise mit der MädlerNight am 29. April.
Die von Anton Mädler in den Jahren 1912/1914 erbaute Passage ist seit 100 Jahren ein architektonisches Schmuckstück Leipzigs, dessen ästhetische und funktionale Qualität weltbekannt ist. Für Leipziger und Leipzigs Besucher ist die Mädler-Passage ein perfekter Platz, in hochwertigen Läden zu stöbern oder Kaffee, Wein und Speisen zu genießen, um eine Abkürzung zwischen Uni und Grimmaische Straße einzulegen – aber auch um das große Glück beim Rubbeln des Dr. Faust Schuhs vor dem Auerbachs Keller zu finden. Selbst der junge Goethe kehrte hier als Student gerne ein.
Auch architektonisch trumpft die Passage auf. Ihre Straßenfassaden sind nach innen gezogen und sie wird durchgängig von einem Glasdach bedeckt. Unter dem Glasdach – eine Stahlbetonrippenkonstruktion mit Glasbausteinen in rund 13 Metern Höhe und zu damaliger Zeit eine ingenieurtechnische Meisterleistung – befinden sich drei Etagen, darüber noch zwei. Im Untergeschoss befinden sich die Gewölbe des Auerbachs Keller. Mephistos berühmten Fass-Ritt gibt es übrigens doppelt. Von unten ist sie kaum zu sehen, aber die goldene Wetterfahne auf dem Dach zeigt Mephisto beim Ritt auf seinem Fass.
Zwischen Wein, Dichtern und Denkern
Und wer weiß. Vielleicht verliert sich ja manch einer in jener Zeitreise und endet in der Mephisto-Bar, der Gourmétage oder im Auerbachs Keller. „O nein! die Kraft ist schwach, allein die Lust ist groß“ (Mephisto in der Faust-Szene Auerbachs Keller) – dies dürfte dann dem ein oder anderem bekannt vorkommen.
