So hatten sich wahrscheinlich die Wenigsten das Relegationsrückspiel RB Leipzig gegen Sportfreunde Lotte vorgestellt. Doch Trainer Alexander Zorniger wäre nicht der Richtige für den ambitionierten Verein, wenn er nicht schon im Vornherein gewusst hätte, dass Lotte sich in der gleichnamigen Kleinstadt nicht noch einmal wie beim Hinspiel am 29. Mai 2013 in Leipzig präsentieren würde.
Rätselraten um Personalien beginnt
Mit dem Aufstieg in Liga 3 – und damit in den langersehnten Profifußball – beginnt nun das große Rätselraten: Wer bleibt, wer geht, wer kommt? Der LVZ sagte Sportdirektor Ralf Rangnick, dass der Kern der Mannschaft bleiben werde, aber auch neue Spieler kämen. Gerüchte und Spekulationen zur eigenen Person bezüglich eines Angebots des FC Everton wiegelte Rangnick damit ab, dass sein Vertrag bei Red Bull noch 2 Jahre laufe und er nicht vorhabe, sich zu verändern – was das bedeutet, weiß man spätestens in ein paar Wochen. Fest steht bisher, dass Stefan Kutschke, Sebastian Heidinger und Paul Schinke den Verein verlassen. Was die Trainerfrage angeht, kann man ebenfalls gespannt sein. Bisher hat es kein Trainer geschafft, länger als eine Saison die Roten Bullen anzuführen. Jedoch hatte bisher auch noch kein Trainer geschafft, das glasklare Ziel – den Aufstieg in die 3. Liga – zu erreichen. Zorniger, der in den letzten Wochen um 10 Jahre gealtert schien, wurde in der Saison 2012/2013 auf Wunsch von Rangnick höchstpersönlich nach Leipzig geholt.
RB Leipzig: Vom Retortenclub zum Leipziger Verein?
Die Rezeption von RB Leipzig ist vor allem medial die eines Retortenclubs, der sich gründete, um die Fußballherrschaft an sich zu reißen: Stichwort Traditionsclubs vs. Werksclubs. Auch in Leipzig und Umgebung sehen viele das sogenannte „Projekt“ als Kommerzialisierung des Fußballs und somit als das Ende des ehrlichen Sports. Doch wer schon einmal etwas über Lizenzen für Übertragungsrechte der Bundesligen gehört hat, über 20 Millionen-Zuschauer-Quoten beim Champions League Finale oder sich die Spieler- und Managergehälter im Profifußball angesehen hat, kann sich vorstellen, dass der Sport Fußball schon lange nicht mehr von „11 Freunden“ gespielt wird.
Natürlich steht immer die Frage im Raum: Was, wenn Herr Mateschitz und die anderen Anteilseigener des Brauseherstellers Red Bull keine Lust mehr auf Millioneninvestitionen in den Deutschen bzw. Leipziger Fußball haben? Diese Argumentation der RB-Gegner ist natürlich legitim und niemand kann darauf wirklich eine Antwort geben. Doch daran wollen die Leipziger erst einmal nicht denken. Sie haben oft genug gezeigt, dass sie nach höherklassigen Fußball in ihrer Stadt geradezu gieren. Über 30.000 Zuschauer wollten die Rasenballer am 29. Mai 2013 in der Red Bull Arena das Relegationshinspiel für den Aufstieg in die 3. Liga sehen – das ist Zuschauerrekord für ein Viertliga-Spiel.
Ein wichtiger Faktor für mehr und mehr Sympathien seitens der Leipziger ist, dass es mittlerweile mit Spielern wie Daniel Frahn, Timo Röttger oder Stefan Kutschke auch Indentifikationspotenzial mit dem Verein gibt. Denn Spieler wie sie geben dem Verein ein Gesicht, das von vielen Leipzigern dankend angenommen wird. Das ist auch für RBL eine große Chance, irgendwann als Leipziger Verein gesehen zu werden. Stellt sich nun die Frage, ob das kommende Personalkarussell dieses Potenzial erhält.
Fanfest im RBL-Trainingszentrum ab 18 Uhr
Achtung: Das Fan-Fest wird auf Grund der Hochwasserbedingungen abgesagt!
Alle Fans sind dazu aufgerufen, ab 18 Uhr mit den Roten Bullen im RBL-Trainingszentrum den Aufstieg zu feiern. Der Eintritt ist frei und für Getränke und Essen ist gesorgt.
Achtung: Das Fan-Fest wird auf Grund der Hochwasserbedingungen abgesagt!
Achtung: Das Fan-Fest wird auf Grund der Hochwasserbedingungen abgesagt!