Was wenn…
Das erste Kapitel der Ausstellung lädt die Besuchenden dazu ein, sich auf spekulative Zukunftsszenarien einzulassen. Symbiotische, posthumane und interspezies Beziehungen zwischen Menschen und Nicht-Menschen stehen hier im Zentrum und hinterfragen die Rolle und Verantwortung des Menschen innerhalb des Ökosystems. Es geht hierbei um Kooperation mit Mikroorganismen, das Zusammenwohnen mit Tieren und Pflanzen oder den Schutz von Marsbewohnenden. Es sind nicht nur post-apokalyptische, sondern auch vermehrt positive und wünschenswerte Zukünfte. Dennoch wird klar: Menschliches Handeln muss sich zeitnah und grundsätzlich ändern.

Ready made future
Die Zukunft ist manchmal schon Gegenwart. Auf dem Markt gibt es heute bereits Materialien und Produkte, die aus einer bestehenden Kreislaufwirtschaft stammen. Das Berliner Büro „Haute Innovation“, das sich als Zukunftsagentur für Materialien versteht, hat eine Auswahl an Mustern, Anwendungsbeispielen und ästhetisch ansprechenden Produkten getroffen. Diese Materialien werden unter anderem aus urbanen und biologischen Reststoffen, Nebenströmen der Land- und Forstwirtschaft sowie nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Auch die Biofabrikation gilt als vielversprechender Bereich des Designs, der den Einsatz und die Zusammenarbeit mit lebenden Organismen vorantreibt. Hier wird deutlich, dass nachhaltiges Design längst Teil unseres Alltags ist. Uns haben die komplett neuen Materialien sehr beeindruckt. Hier gibt es Kleidung aus Rinde, Biozement, Schuhe aus bakterieller Zellulose oder eben auch Fahrradreifen aus Löwenzahn.

Material_Lab
Der dritte Ausstellungsbereich gewährt einen faszinierenden Einblick in die Forschung mit Mikroorganismen. Besuchende können in einem kreativen Prozess verfolgen und erleben, wie Bakterien, Pilze und Algen neue Materialien mit außergewöhnlichen Eigenschaften produzieren. Obwohl die Forschungsansätze an Hochschulen und Designbüros oft variieren, zeigt sich ein gemeinsames Ziel: Ein Umdenken im Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt. Traditionelle Ressourcen sind begrenzt, weshalb es zukunftsweisend ist, Lebewesen als Partner zu betrachten, anstatt sie auszubeuten. Die so gewonnenen Materialien könnten nachhaltig in den Kreislauf zurückgeführt werden. Im Material_Lab können Besuchende den Forschenden über die Schulter schauen und so die Prozesse von der Idee bis zum möglichen Endprodukt verfolgen.

Nach uns die Zukunft
Nach den spannenden Einblicken lohnt es sich, erst mal das Museumscafé zu besuchen. Hier könnt ihr bei Kaffee und Kuchen oder einem Mittagessen die vielen neuen Eindrücke Revue passieren lassen. Anschließend könnt ihr bei einem Spaziergang durch den Park hinter dem Museum sowohl die geistige als auch die physische Nahrung verdauen. Und wenn ihr dann noch mehr vom Grassi Museum sehen wollt, solltet ihr euch den Souvenir-Shop rechts neben der Kasse nicht entgehen lassen.

Uns hat der Besuch in Neuen Ausstellung sehr gefallen und wir können euch das Grassi Museum und seine neue Sonderausstellung sehr empfehlen.
Passend zum Start der Sonderausstellung verlost urbanite übrigens Freikarten für „ZUKÜNFTE“.
📍Location:
- Grassi Museum, Johannispl. 5-11, 04103 Leipzig
💰Eintrittspreise:
- 10,00 €/ 7,00 € (ermäßigt)
- Gruppen ab 8 Personen: 8,00 € p.P.
- am ersten Mittwoch im Monat 3,00 €
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre kostenfrei
⏰Öffnungszeiten:
- 10–18 Uhr (Mo, Di, Do-So, Feiertage)
- Mittwoch 10-20 Uhr